Das Leben ist schön

Das Leben ist schön
Filmdaten
Deutscher Titel Das Leben ist schön
Originaltitel La vita è bella
Produktionsland ItalienItalien Italien
Originalsprache italienisch, Deutsch, Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 116 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Roberto Benigni
Drehbuch Vincenzo Cerami
Roberto Benigni
Produktion Gianluigi Braschi
Elda Ferri
John M. Davis
Musik Nicola Piovani
Kamera Tonino Delli Colli
Schnitt Simona Paggi
Besetzung

Das Leben ist schön (Originaltitel: La vita è bella) ist ein italienischer Film von Roberto Benigni aus dem Jahr 1997.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Tragikomödie spielt am Rande des Zweiten Weltkriegs und besteht aus zwei Handlungsabschnitten, die etwa gleich lang sind. Die erste Hälfte erzählt davon, wie der jüdische Guido sein Leben auf humorvolle Weise meistert, seiner „geliebten Prinzessin“ Dora den Hof macht und sie schließlich als Ehefrau gewinnt. Während Dora in einer italienischen Kleinstadt als Lehrerin tätig ist, betreibt Guido eine kleine Buchhandlung, in welcher der gemeinsame Sohn Giosuè bisweilen mithilft. Dass sich Giosuè mit einem Spielzeugpanzer vergnügt, bekommt im zweiten Teil der Geschichte seine Bedeutung.

Dieser beginnt mit der Deportation von Guido und Giosuè in ein nationalsozialistisches Konzentrationslager. Dora lässt sich freiwillig ebenfalls in das Lager bringen, dessen Insassen unter unmenschlichen Bedingungen zu schwerer Arbeit gezwungen werden. Um seinen Sohn zu beschützen und ihn vor der grauenvollen Realität zu bewahren, erzählt ihm Guido, der Aufenthalt sei ein kompliziertes Spiel, dessen Regeln sie genau einhalten müssten, um am Ende als Sieger einen echten Panzer zu gewinnen. Hierbei versucht der Vater alles Mögliche, um seinem Sohn den Aufenthalt im Lager so angenehm wie möglich zu gestalten und die Fassade der Täuschung aufrechtzuerhalten.

Als bei Kriegsende das Lager in Aufruhr gerät, verkleidet sich Guido als Frau, um so unerkannt in die Frauenabteilung zu gelangen und dort seine Frau Dora zu suchen. Doch er wird entdeckt und erschossen, während sich Giosuè, immer noch nichtsahnend und den letzten Instruktionen des Vaters folgend, versteckt hält. Am nächsten Tag wird das Kind im verlassenen Lager von einem amerikanischen Panzerfahrer aufgelesen und mitgenommen, weswegen es sich im Glauben wähnt das Spiel tatsächlich gewonnen zu haben. Bald darauf findet Giosuè seine Mutter wieder. Der Film endet mit seinen Worten „Dies ist meine Geschichte, dies ist das Opfer, welches mein Vater erbracht hat, dies war sein Geschenk an mich.“

Produktion

Der Film wurde von November 1996 bis April 1997 in Arezzo, Montevarchi, Castiglion Fiorentino, Cortona, Ronciglione und Papigno gedreht. Das Konzentrationslager im Film ist in Wirklichkeit eine alte Fabrik in der Nähe von Terni.

Das Leben ist schön war der letzte Film des Kameramanns Tonino Delli Colli.

Shlomo Venezia, ein Überlebender von Auschwitz, und der Historiker Marcello Pezzetti berieten den Regisseur.

Hintergrund

Benignis Vater hat zwei Jahre in dem Konzentrationslager Bergen-Belsen zugebracht, und La vita è bella basiert zum Teil auf dessen Erfahrungen.

Rezeption

Einspielergebnis

Mit einem Einspielergebnis von 228.900.000 Dollar[1] war Das Leben ist schön der erfolgreichste italienische Film aller Zeiten, wurde jedoch 2011 vom Film "Che bella giornata" auf den zweiten Platz verwiesen (siehe dazu den Artikel in der italienischsprachigen Wikipedia).

Kritik

„Der als Loblied auf die Kraft der Fantasie und den menschlichen Über-Lebenswillen angelegte Film beginnt als beschwingte Romanze mit märchenhaften Untertönen und endet in einer bitter-absurden Tragödie, in der das Lachen zum schmerzhaften Reflex gefriert. Zwar bleibt der Versuch, mit den Mitteln des Tragisch-Komischen an den Holocaust zu erinnern, eine höchst ambivalente Angelegenheit, dennoch verdient der mit hoher Sensibilität und großer Ernsthaftigkeit inszenierte Film Respekt als ein bewegender Versuch, auf besondere Weise Kino-Bilder für die unverbrüchliche Würde der Holocaust-Opfer zu finden. Die von tiefer Menschlichkeit geleitete Rigorosität, mit der hier ein in Tabuzonen und Chiffren verfangenes Thema angegangen wird, wird dabei zu einem ganz und gar singulären Ereignis.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Literatur

  • Corinna Schlicht: Den Holocaust verlachen: Untersuchungen zu Roberto Benignis „La vita è bella“. In: Dies. (Hrsg.): Lebensentwürfe. Literatur- und filmwissenschaftliche Analysen. Karl Maria Laufen, Oberhausen 2005. ISBN 3-87468-213-7. S. 150–159.
  • Tobias Ebbrecht: Geschichtsbilder im medialen Gedächtnis. Filmische Narrationen des Holocaust. transcript, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1671-2, S. 183–202.

Auszeichnungen

Der Film erhielt unter anderem die folgenden Auszeichnungen:

  • Italienischer Filmpreis David di Donatello 1998 für den besten italienischen Film
  • Großer Preis der Jury 1998 sowie Spezialpreis des Publikums 1999 der Internationalen Filmfestspiele von Cannes
  • Europäischer Filmpreis 1998 für den besten Film und den besten Hauptdarsteller
  • Oscar 1999 für den besten fremdsprachigen Film, die beste Musik eines Dramas und den besten Hauptdarsteller (außerdem Nominierungen für Regie, Schnitt, Drehbuch und den besten Film)[3]
  • Deutscher Filmpreis 1999 für den besten ausländischen Film
  • Französischer Filmpreis César 1999 für den besten ausländischen Film
  • Britischer Filmpreis BAFTA 1999 für den besten Hauptdarsteller
  • Spanischer Filmpreis Goya 2000 als Bester europäischer Film
  • Preis der amerikanischen Schauspielergewerkschaft (Screen Actors Guild Award) 1999 für den besten Hauptdarsteller
  • Publikumspreis des Warsaw Film Festival 1998

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einspielergebnisse bei der Internet Movie Database [1] abgerufen am 18. Oktober 2010
  2. Das Leben ist schön im Lexikon des Internationalen Films
  3. Life is Beautiful The Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Abgerufen 28. am Dezember 2010.

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