- Das Schloß
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Das Schloss ist neben Amerika (Der Verschollene) und Der Prozess einer der drei unvollendeten Romane von Franz Kafka. Das 1922 entstandene Werk wurde 1926 von Max Brod postum veröffentlicht. Es schildert den vergeblichen Kampf des Landvermessers K. um Anerkennung seiner beruflichen und privaten Existenz durch ein geheimnisvolles Schloss und dessen Vertreter.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Zu Beginn des Romanfragments trifft der Protagonist K. in einem Dorf ein, das zu dem Besitz eines Schlosses gehört. Gefragt, ob er eine Erlaubnis zum Aufenthalt habe, erklärt er, der bestellte Landvermesser zu sein. Wie aus einem Gespräch mit dem Dorfvorsteher im weiteren Verlauf hervorgeht, wurde die Bestellung eines Landvermessers zwar diskutiert, es bleibt aber ungeklärt, ob eine Berufung K.s tatsächlich erfolgte. So darf er zwar bleiben, aber nur zeitweise als Schuldiener arbeiten.
Das Schloss mit seiner Verwaltung scheint durch einen gewaltigen, undurchschaubaren bürokratischen Apparat alles zu kontrollieren, über das Dorf zu herrschen und dabei für jeden Einzelnen der Bewohner unnahbar und unerreichbar zu bleiben. Einer absoluten Hierarchie ausgesetzt, an deren Spitze sich die Beamten des Schlosses befinden, gestaltet sich das Leben der Dorfbewohner bedrückend. Bei Überschreitung der Vorschriften droht vermeintlich Schlimmes. Vom Schloss werden aber tatsächlich niemals erkennbare Sanktionen erhoben. K.s ganzes Streben ist darauf gerichtet, sich dem Schloss zu nähern. Doch sämtliche Anstrengungen scheitern. Die Vorgänge zwischen Dorf und Schloss und das Verhalten der Dorfbewohner bleiben ihm unverständlich.
Eines Nachts wird K. zum Herrenhof gerufen. Durch Zufall erreicht es K., mit einem ihm gewogenen Beamten zu sprechen. Allerdings kann sich K. im Verlauf des Gesprächs nicht gegen seine übergroße Müdigkeit wehren. So wird diese vage Chance auf Zugang zum Schloss vertan. Anfangs voll Ehrgeiz und Zuversicht, fühlt sich K. zunehmend ohnmächtig angesichts der Undurchschaubarkeit des Systems, in dem er sich befindet. Es zeigt sich am Ende eine gewisse leise Annäherung an die Dorfbewohner [1]. Nach einem Gespräch mit zwei Frauen aus dem Dorf bricht der Roman ab.
Entstehung
Nach jahrelangen Schreibschwierigkeiten hat Kafka vermutlich nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch [2] im Februar 1922 während eines Erholungsaufenthaltes im Riesengebirge in Spindlermühle mit dem Roman Das Schloss begonnen. Im März stellt er ihn seinem Freund Max Brod [3] vor. Den Sommer verbrachte Kafka zur weiteren Erholung in Westböhmen in Plana, wo er den Roman weiterführte. Am 1. Juli 1922 wird er endgültig pensioniert, da eine Arbeitsfähigkeit nicht mehr zu erwarten ist. Im Herbst muss er zurück nach Prag, die Gesundheitsprobleme nehmen zu und Kafka legt nach dieser Unterbrechung das Romanfragment endgültig beiseite.
In den autobiografischen Schriften Kafkas gibt es wenig Hinweise zur Entstehung des Schlossromans [4].
So hat sich Kafka auch nicht über Anregungen aus der einschlägigen damaligen Kinowelt geäußert. Auffällig ist aber, dass der Murnau-Film Nosferatu, dessen Inhalt ebenfalls ein Schloss mit geheimnisvollen Vorgängen darstellt, zu dem ein Mensch von außen Zutritt sucht, zur gleichen Zeit entstanden ist wie der Roman [5]. Bei Kafkas Kuraufenthalt in der Hohen Tatra (Matliary) war er unweit der Burg Oravsky hrad, die Schauplatz des Filmgeschehens war und die dem im Roman beschriebenen Schloss auffallend ähnelt.
Inhalt
Ankunft
Im ersten Kapitel erreicht der Protagonist K. an einem Winterabend ein ärmliches Dorf bei einem gräflichen Schloss. Er übernachtet im Wirtshaus, wird aber bald von einem Vertreter des Schlosses geweckt, der erklärt, nur mit Erlaubnis des Schlosses dürfe man sich im Dorf aufhalten. K. stellt sich als Landvermesser vor, den der Graf Westwest habe kommen lassen. Es erfolgen zwei Telefonate mit dem Schloss. Im ersten wird von dort K.s Aussage verneint, im zweiten aber dann anscheinend doch bestätigt, so dass K. bleiben darf. Am Morgen versucht K. zum Schloss zu gehen; auf unerklärliche Weise kann er sich ihm aber nicht räumlich nähern und muss umkehren. Die Dorfbevölkerung begegnet ihm mit Distanz und Misstrauen.
Der Aufenthalt im Dorf
Im weiteren Verlauf werden die Versuche, seine berufliche Legitimation durch Zugang zum Schloss zu erreichen, K.s einziger Lebensinhalt. Das Schloss schickt ihm zwei Gehilfen, die wenig nützlich sind. Der Bote Barnabas überreicht ihm zweimal einen Brief des hohen Beamten Klamm, mit zweifelhaftem Inhalt - einmal weniger, einmal mehr [6]. Klamm wird zur zentralen Figur in K.s Denken. Er lernt das Schankmädchen Frieda kennen, die ehemalige Geliebte Klamms, und augenblicklich entsteht ein sexuelles Verhältnis. Die Beziehung wird sich aber bald wieder auflösen.
Es kommt zu einem Gespräch mit dem Dorfvorsteher, der K. eine Ahnung vermittelt von der von Chaos geprägten riesigen Bürokratie, die Dorf und Schloss beherrscht. Die Abläufe erscheinen sehr gründlich, quälend umständlich und doch irgendwie zufällig. Und sie sind bezüglich ihrer Wirkung auf den Betroffenen erschreckend ignorant. K.s Anwesenheit geht wohl auf einen Verwaltungsirrtum zurück. Da man für ihn als Landvermesser keine Arbeit hat, könne er aber als Schuldiener im Dorf bleiben. K. und Frieda nehmen diese Stellung an. Sie wohnen auch kurzzeitig in der Schule, wo es zu grotesken und entwürdigenden Szenen kommt.
Im Verlauf des Romans entstehen Zweifel an der Glaubwürdigkeit von K., insbesondere an seinem beruflichen Status [7]. So wird z. B. die Existenz der zwei Gehilfen aus seinem früheren Arbeitsleben, auf die er anfangs tatsächlich oder scheinbar gewartet hat und die ihn ja als Landvermesser legitimieren könnten, später nicht mehr erwähnt.
K. ganzes Bestreben ist darauf ausgelegt, einen Zugang zu Klamm zu erreichen. Er lauert ihm vergeblich u. a. nachts auf. Er führt lange Gespräche mit verschiedenen Frauen, die ihm ihre eigene Situation preisgeben, ihm aber auch sagen, wie ahnungslos er über die Verhältnisse im Schloss sei. Die Wirtin gesteht ihm, dass auch sie Klamms Geliebte war und ihm immer noch verfallen sei. Die Schwestern des Boten, Olga und Amalia, bieten einen Einblick in den Mechanismus des Dorflebens. Amalia hatte sich geweigert, auf das obszöne Angebot des hohen Schlossbeamten Sortini einzugehen. Seitdem wird die ganze Familie von den Dorfbewohnern verachtet und isoliert. Vom Schloss aber erfolgt keinerlei Reaktion.
Im Herrenhof
Die Handlung scheint eine Wendung zu nehmen, als K. eines Nachts in den Herrenhof zum Sekretär eines Schlossbeamten, Erlanger, gerufen wird. Er wählt die falsche Tür und trifft so zufällig auf einen anderen Beamten namens Bürgel, der für K.s Anliegen sehr zugänglich ist, ja ihm sogar jeden dienstlichen Wunsch erfüllen würde. Allerdings ist K. nicht in der Lage, diese Chance zu nutzen, da er im Verlauf des Gesprächs von einer bleiernen Müdigkeit übermannt worden ist. Diese Möglichkeit des Zugangs zum Schloss, die ja sehr vage war - der Beamte war doch nicht zuständig für K. - ging somit ins Leere. Auch hier wird wieder das bürokratische Chaos geschildert und die surrealen und skurrilen Züge des in sich verschlungenen riesigen hierarchischen Apparates.
Im Ausschank des Herrenhofes kommt es noch zu einem Gespräch K.s mit Pepi, die auch Klamms Geliebte werden möchte, die aber auch K. geneigt ist. Pepi war die Nachfolgerin Friedas als Schankmädchen, als diese mit K. (für kurze Zeit) zusammenlebte. Nach einer kurzen Unterhaltung K.s mit der Wirtin über standesgemäße Kleidung bricht das Fragment ab. Es existiert noch eine Passage über die Begegnung mit dem Fuhrmann Gerstäcker [8] bzw. mit dessen Mutter. Die Schilderung des Gesprächs mit der Mutter Gerstäckers bricht mitten im Satz ab und stellt das Ende des Romanfragments dar.
Ein von Kafka selbst verfasster Schluss existiert nicht, er wurde aber von Max Brod aus persönlichen Erzählungen des Autors konstruiert. So sollte K. am siebenten Tag an körperlicher und seelischer Erschöpfung sterben, während ihm zu gleicher Zeit die Schlossverwaltung aufgrund seiner eifrigen und stets fehlerfreien Bewerbung der Gnade halber ein Wohnrecht erteilt und K. somit doch einen Teilsieg in seinem Bestreben errungen hätte. [9]
Textanalyse mit Personenbeschreibung
Erzählperspektive und Aufbau
Der Roman ist in der „Er-Form“ verfasst, obwohl der Erzähler sich weitgehend aus der direkten Sicht der Hauptperson äußert. Dies gilt natürlich nicht für die Bürgel-Szene, in der K. ja schläft. (Auch nicht für das von Max Brod avisierte Ende durch K.s Tod.) Andererseits verbirgt K. selbst manches vor dem Leser, erkennbar besonders in den Textstellen, die K.s Zwielichtigkeit andeuten. Es ergibt sich so eine ironisch gebrochene Erzählperspektive [10].
Nur in den ersten drei der 20 Kapitel wird eine Handlung entwickelt. Die weiteren Kapitel sind dagegen zunehmend durch lange in sich kreisende Gespräche geprägt. Der kausale Ablauf verliert sich zunehmend [11].
Der Roman hat neben bedrückenden auch viele skurrile und komische Passagen, aber gerade diese signalisieren oft die Aussichtslosigkeit besonders intensiv; insofern kann der Roman auch als „schwarze Satire“ gesehen werden. Durch verschwimmende, unlogische Ort- und Zeitbezüge und sich eigenartig verselbstständigende materielle Objekte wird außerdem ein stark surreales Moment dargestellt [12]. Als Stilmittel werden keine „Krimi“-Spannungsmomente oder physischer Horror wie in Der Process oder In der Strafkolonie verwendet, sondern es handelt sich um eine umfassende Beschreibung einer unbegreiflichen Beharrlichkeit, die nicht zum Ziel führt [13].
Die Person K.
K. ist eine wenig erläuterte oder charakterisierte Erscheinung [14]. Er spricht anfangs davon, in der fernen Heimat Weib und Kind zurückgelassen zu haben. Bei den Eheplänen mit Frieda ist davon nicht mehr die Rede. Ob K. wirklich Landvermesser ist oder nicht, lässt sich nicht eindeutig aus dem Romanfragment ableiten. Max Brod verwendet in seinem Nachwort zum Roman die Formulierung „der angebliche Landvermesser“. K. meint einmal, es wäre besser, er hätte sich als einfacher Wanderbursche eingeschlichen. Diese Aussage drückt die Erfolglosigkeit der Landvermesser-Variante aus, aber auch Beliebigkeit und Suche nach einer wie auch immer gearteten Zugangsmöglichkeit. Der Begriff „Landvermesser“ kann auch sprachlich gedeutet werden in der Verbindung „vermessen sein“ und „Landstreicher“.[15]. K. wird ausschließlich charakterisiert durch seinen Kampf, dem Schloss näher zu kommen, und dort eine Legitimation seiner Existenz zu erreichen. Anfangs ist er beherzt und hofft, durch zielgerichtete Aktionen seinen Wunsch zu realisieren. Dann erkennt er die mächtige soghafte Wirkung und gleichzeitige Unzugänglichkeit des Schlosses. Am Schluss ist er nur noch müde und deprimiert wegen der Vergeblichkeit seiner Versuche.
K. korrespondiert mit der Figur des Mannes vom Lande aus Kafkas Türhüterlegende, Vor dem Gesetz, der keinen Zutritt zum Gesetz erhält und so sinnlos bis zum Tod wartet [16].
Die Dorfbewohner
Sie erscheinen ärmlich und eingeschränkt. Ihre Aussagen zum Schloss sind zumeist geheimnisvoll oder rätselhaft und von Angst oder Resignation geprägt. Alle Vorgänge um das Schloss werden minutiös beobachtet und gedeutet. Reale Auswirkungen des Schlosses auf sie kann man kaum erkennen, außer dass die Schlossbeamten die Frauen des Dorfes zu Liebesdiensten benutzen. Mit Ausnahme Amalias geschieht dies mit Zustimmung (Frieda), ja z. T. mit Herbeisehnen der Frauen (Wirtin, Pepi), ist es doch eine Möglichkeit, sich dem Schloss irgendwie zu nähern. Für K. selbst sind die Frauen wiederum nur interessant als Hoffnung auf Zugang zum Schloss. [17]
Die Frauen werden alle mehr oder weniger wie Dirnen beschrieben. Andererseits erscheinen sie aus einer modernen Sicht. Sie faszinieren ihre Umgebung nicht durch Schönheit, sondern durch mentale Stärke. Sie erscheinen überlegen und reagieren individuell auf die Offerten der Beamten [18]. Im Abglanz der Macht gewinnen die Frauen eine eigene geheimnisvolle Würde, die sie für den Landvermesser unwiderstehlich macht [19].
Amalia allerdings entzieht sich diesem ganzen erotischen Dunstkreis, in dem die Frauen des Dorfes stehen, und weist den Beamten Sortini zurück. Das Dorf ist entsetzt über Amalias Verweigerung. Ohne dass das Schloss irgendwie eingreift, vollzieht die Dorfgemeinschaft im vorauseilenden und stellvertretenden Gehorsam die Strafe der Isolation an Amalia und ihrer Familie [20]. Amalia aber ist ungebrochen in ihrer in sich gekehrten Art.
Die Gehilfen, der Bote Barnabas und der Dorfvorsteher sind Personen aus dem Dorf die Zugang zum Schloss haben. Die Gehilfen sind unnütze, chaplineske Erscheinungen, die K. irgendwann vertreibt. Der Dorfvorsteher und der Bote schildern die Vorgänge im Schloss aus ihrer Sicht. Die angebotenen Bilder dieser riesenhaften Verwaltung sind beklemmend. Gleichzeitig werden aber Skurrilitäten der Beamten und abstruse, nicht logisch erklärbare Vorgänge geschildert, so dass auch ein Bild der Lächerlichkeit entsteht. Die Personen, die zwischen Dorf und Schloss agieren, sind in der Verrichtung ihres Dienstes gekennzeichnet von Bemühen und Unfähigkeit. Aber auch wenn sie befähigter wären, könnten sie wohl kaum etwas gegen die Sogwirkung und die Wirrnis des Schlosses ausrichten und K. irgendwie helfen.
Bezeichnend ist, wie sich K.s Sicht auf diese Personen (Frida, Barnabas, die Gehilfen) verändert. Zunächst erscheinen sie ihm jung, agil und ansprechend; da sie ihm aber nicht helfen können, sich dem Schloss zu nähern, werden sie für ihn auch optisch unattraktiv [21].
Das Schloss und seine Vertreter
Das Schloss als Bauwerk wird wenig eindrucksvoll, eher schäbig und auch mehrdeutig beschrieben [22]. K. empfindet es auch wie etwas Irrsinniges. Der Turm wirkt auf ihn wie ein aus dem Dach ausbrechender seltsamer Kranker. Die äußere Überschaubarkeit des Schlosses korrespondiert nicht mit den Berichten über seine inneren Ausmaße mit zahlreichen Sälen und Kanzleien voll von Dienern, Kastellanen und hohen Beamten.
Das Schloss schwebt mächtig über den Dorfbewohnern, aber es kontrolliert sie nicht tatsächlich. Da ist keine konkrete Weisung, Überwachung oder Bestrafung. Es ergehen widersprüchliche und sich damit aufhebende Äußerungen (im Fall K.). Oder das Schloss ignoriert hartnäckig (Amalias Verstoß, die ungeklärte Bestellung des Boten). Gerade die Unerreichbarkeit durch irgendwelche kausalen Aktionen scheint das Schloss und seine Vertreter zum Objekt des Verlangens zu machen. Es ist die Faszination des Abhängigen, Unfreien, Ausgelieferten gegenüber der Übermacht, die sich in unnahbarer Distanz hält, auf die Ausübung ihrer Macht und die Vernichtung aber verzichtet [23].
Die bürokratischen Abläufe, die vom Schloss ausgehen, erscheinen wie ein unkontrollierter, in sich geschlossener riesiger Mahlstrom, der die Welt draußen nicht wahrnimmt. Demonstriert wird das u.a. durch das vergebliche Suchen eines amtlichen Schriftstückes beim Dorfvorsteher, das zu einem grotesken Chaos führt. Die Vorstellung, dass reale Personen Leidtragende dieses Chaos werden, lässt den Leser schaudern.
Auch die unbelebte Materie gebärdet sich im Zusammenhang mit dem Schloss recht ungewöhnlich. K. kann sich dem Schloss räumlich nicht nähern. Der Telefonverkehr ist erschwert durch unerklärliche polyphone Geräuschereignisse am anderen Ende. Die Türen der hohen Beamten im Herrenhof führen ein slapstickartiges Eigenleben [24].
Die Beamten in ihrer vielfachen Müdigkeit, die sie zum Empfang der Klienten im Bett nötigt, sind letztlich lächerliche Erscheinungen. Sie sind einerseits bemüht, fliehen andererseits hartnäckig die reale Arbeit. Sie verstecken sich und scheuen den Kontakt [25] Man könnte sie als geil und faul charakterisieren. Aber sie umgibt die Aura des Schlosses und das hebt sie weit über diese profane Zuordnung hinaus. So erscheinen sie faszinierend und ihre tatsächliche Erscheinungsform ist kaum greifbar. Dies gilt besonders für Klamm, dessen Name "Schlucht" "Abgrund" aber auch "klammern" oder "beklommen" assoziiert [26].
Deutungsansätze
Biografische Bezüge
Ein reales Beispiel für das Schloss könnte der Hradschin in Prag sein, in dessen unmittelbarer Nähe Kafka selbst einige Zeit lebte. Auch die Nosferatu-Burg in der Hohen Tatra wäre denkbar als Vorbild. Es könnte auch das Schloss Wallensteins in Friedland sein oder dasjenige im Dorf Wossek, aus dem Kafkas Vater stammte[27]. Auch das palastartige Gebäude von Kafkas Dienstherren, der Prager Arbeiter-Unfallversicherung in der hunderttausende von Aktenvorgängen zu bearbeiten waren,[28] könnte Pate gestanden haben.
Personelle Bezüge werden zwischen der Romanfigur Frida und Kafkas verflossener Freundin Milena Jesenská gesehen. In Barnabas Schwester Olga kann Kafkas Lieblingsschwester Ottla entdeckt werden. Die einfache, bedrückte Familie des Barnabas insgesamt könnte auf Kafkas zweite Verlobte Julie Wohryzek mit ihrer armen Familie hinweisen[29][30]. Es ist jedoch fraglich, ob man den Landvermesser K. wirklich als Kafkas Stellvertreter, sozusagen als eine Kafka-Puppe sehen kann, an der moritatenhaft das Schicksal ihres Erfinders exerziert wird.[31].
Kafka ist beruflich nicht mit K. zu vergleichen, sondern durch seinen sicheren Arbeitsplatz als Jurist in einer gehobenen Stellung bei der Arbeiter-Unfallversicherung eher mit den höheren Beamten des Schlosses. Bezeichnenderweise residierte diese riesige Versicherung auch in einem palastartigen Gebäude in Prag[32]. In den erhaltenen Arbeitstexten Kafkas treten Entschlossenheit und praktische Zielführung hervor. Er hat den Umgang mit der Bürokratie offensichtlich auf hohem Niveau beherrscht, im Gegensatz zu seinen Romanhelden, die resignativ vor deren Ordnungslabyrinthen stehen[33].
Dennoch gibt die verunsichernde Situation K.s die Kafka eigene allgemeine Sichtweise wieder, die oft mit seiner tatsächlichen Lebensrealität nur teilweise oder überhaupt nicht übereinstimmte.
Deutungsansätze
Eine grundlegende Gesamtdeutung ist nicht zu leisten, es werden hier daher nur Einzelaspekte dargestellt.
Der bereits im ersten Absatz des Romantextes beschriebene Blick K.s angesichts des unsichtbaren Schlosses „in die scheinbare Leere“ wird im Lauf des weiteren Romans immer weiter entfaltet, variiert und ausgedeutet [34]. Alle weiteren Bemühungen K.s gehen ins Leere. Durch die Mauern des Schlosses dringt niemand, weder, indem er beharrlich wartet oder indem er wie der Landvermesser -zumindest zu Beginn - zum Kampf herausfordert. Aber die letzte Instanz existiert, doch sie bleibt unerbittlich fern, und so ist die entscheidende Frage, ob sie auch feindselig oder gar böse ist, reine Mutmaßung. Die Schlossverwaltung erscheint wie ein wandelbares, psychisches System. Die Administration, sozusagen als Gott der Moderne, hat Züge einer geheimnisvollen Seelenlandschaft angenommen, deren labyrinthische Struktur anziehend und erschreckend zugleich wirkt. [35]. Die Bürokratie-Thematik kann bei Kafka auch als Metapher für die Unmöglichkeit einer rational-empirischen Wirklichkeitsbewältigung gesehen werden [36].
Der Besitzer des Schlosses, der Graf Westwest, der nur anfangs kurz erwähnt und dann nicht mehr thematisiert wird, hat in seinem Namen eine besondere Assoziationskraft (völliges Ende, jenseits des Endes). Er wird als Vertreter Todessphäre oder eben auch als Jenseits und Überwindung der Todessphäre gedeutet [37].
Bestehende bekannte Deutungen
Die Assoziationskraft des „Schlosses“ ist kaum auszuschöpfen. Am bekanntesten sind die Deutungsansätze von Max Brod und Theodor W. Adorno. Ersterer sieht darin ein theologisches Modell, nämlich den Ort göttlicher Gnade, was er als enger Vertrauter von Kafka mit einer gewissen Berechtigung vorbringen kann. Adorno sieht darin die Darstellung der Hierarchie der Macht auch der künftigen totalitären Systeme[38]. Weitere Deutungen sehen eine schwarze Satire auf Macht und Willkür von Staatsapparaten. Das Schloss könnte auch die Welt der Väter darstellen, die zu erobern der Sohn sich vergeblich bemüht.
Letztlich zeigt es jedem Leser den jeweiligen Gegenstand seines Interesses und seiner Suche.[39].
Zitate
Der Landvermesser:
- - mein Ehrgeiz geht nicht dahin, große mich betreffende Aktensäulen entstehen und zusammenkrachen zu lassen, sondern als kleiner Landvermesser ....ruhig zu arbeiten.
- - dort oben ist die Behörde in ihrer unentwirrbaren Größe – ich glaubte, annähernde Vorstellungen von ihr zu haben, ehe ich hierher kam, wie kindlich war das alles.
- -...bin ich fast beschäftigungslos, bin müde, habe Verlangen nach immer vollständigerer Beschäftigungslosigkeit.
Der Dorfvorsteher:
- Ob es Kontrollbehörden gibt? Es gibt nur Kontrollbehörden. Freilich sie sind nicht dazu bestimmt, Fehler im groben Wortsinn herauszufinden, denn Fehler kommen ja nicht vor, und selbst, wenn einmal ein Fehler vorkommt, wer darf denn endgültig sagen, dass es ein Fehler ist.
Rezeption
- Kindlers Lexikon (S.49) zur Situation der Barnabas Familie: Die Unschuldigen bitten die um Verzeihung, die ihnen letztlich das Böse angetan haben. Aber die Bitte um Verzeihung findet wohlweislich kein Echo: Indem die Urheber des Bösen sich entziehen, werden sie Gegenstand einer knechtischen Sehnsucht.
- Ries (S. 139) Die Faszination, die vom Schloß ausgeht, liegt aber nicht nur in den alten Schlossmythen, sondern vor allem in der Leere seiner Identität, seiner für den Betrachter lediglich spiegelhaften Wirklichkeit.
- Fingerhut (S.186) In den Romanen Das Schloss und der Process werden die Beantwortung der (Sinn-)Frage nach Wahrheit und Recht der Frage nach den Sprachregelungen und Kommunikationsdefiziten nachgeordnet.
- Alt (S. 594) Zum Sinnbild für die amorphe Ordnung, in die sich K. verirrt, wird die winterliche Landschaft. Der Raum, den der Protagonist durchquert, weist keine genauen Lineamente und Gliederungssignale auf. Im Schneetreiben schwankt er durch die Gassen gezeichnet von der "Mühe, die ihm das bloße Gehen verursachte". Der Taumel ist die Chiffre eines Zustandes des Entgleitens, in dem sich K. während seines gesamten Aufenthaltes befindet.
Ausgaben
- Das Schloss. Roman. Kurt Wolff, München 1926.
Diese Erstausgabe wurde postum von Max Brod herausgegeben. Brod ließ darin umfangreiche Teile des unvollendeten Romans weg, um ihn abgeschlossener wirken zu lassen, insbesondere die letzten Kapitel: Das Schloss endet in der Erstausgabe dort, wo K. Frieda verliert. Es fehlen damit unter anderem die Szene bei Bürgel, die Aktenverteilung und das Gespräch von K. mit Pepi.[40]
- Das Schloss, Roman, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1951.
Erst mit Max Brods dritter, ergänzter Ausgabe von 1951 fand das Werk in seinem vollen Umfang größere Verbreitung. Bereits vorher waren stark beachtete Übersetzungen in andere Sprachen veröffentlicht worden, insbesondere ins Englische und ins Französische, die jedoch alle auf der stark gekürzten Erstausgabe beruhten. Brods in Berlin erschienene, ebenfalls um die in der Erstausgabe fehlenden Kapitel ergänzte zweite Ausgabe von 1935 hatte aufgrund der nationalsozialistischen Unterdrückung jüdischer Verlage und Autoren kaum Verbreitung gefunden.[40]
- Das Schloss, Roman, In der Fassung der Handschrift, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1982. ISBN 3-10-038135-1
1982 erschien schließlich eine kritische Ausgabe in der Fassung der Handschrift, herausgegeben von Malcolm Pasley. Sie ist etwas anders eingeteilt als in den Ausgaben von Brod und auch der Text weist gewisse Unterschiede auf, beispielsweise wurde Kafkas Interpunktion von Brod teilweise stark verändert.[40] Basierend auf dieser Ausgabe erschienen auch Taschenbuchausgaben.
Interpretationen
- Maurice Blanchot Wiederholung und Verdoppelung. Notiz über Literatur und Interpretation in: Neue Rundschau, Heft 2 / 1988, S. 121 ff.
Sekundärliteratur
- Peter-André Alt, Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie, München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4
- Carsten Schlingmann, Literaturwissen Franz Kafka, Reclam
- Reiner Stach, Kafka: Die Jahre der Erkenntnis, S. Fischer, 2008, ISBN 978-3-10-075119-5
- Karlheinz Fingerhut, Kafka für die Schule, 1996, Berlin, ISBN 3-06-102822-6
- Wendelin Schmidt-Dengler, Norbert Winkler, Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk, Vitalis, 2005, ISBN 3-89919-066-1
- Cerstin Urban, Franz Kafka: Amerika, Der Prozess, Das Schloss, C. Bange-Verlag, ISBN 3-8044-1679-9
- Kindlers Neues Literaturlexikon 1990
- Malcolm Pasley: Nachbemerkung, in: Franz Kafka: Die Romane in der Fassung der Handschrift, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1997, S. 987 ff. ISBN 3-596-13544-3
- Peter-André Alt: Kafka und der Film Beck Verlag 2009 ISBN 978 3 406 58748 1
Verfilmungen
- 1968: von Rudolf Noelte mit Maximilian Schell, Cordula Trantow, Trudik Daniel und Hans Pössenbacher
- 1997: von Michael Haneke mit Ulrich Mühe und Susanne Lothar
Andere Bearbeitungen
- als Drama:
- Max Brod: Das Schloß. Schauspiel in zwei Akten (9 Bildern) nach Franz Kafkas gleichnamigem Roman in freier Bearbeitung. Uraufführung 12. Mai 1953 im Schloßpark-Theater Berlin
- als Hörspiel:
- Franz Kafka: Das Schloß. Sprecher u.a.: Gert Westphal, Friedrich von Bülow. Regie: Karlheinz Schilling. Musik: Bernd Schoz. Produktion: SWF, RB. Entstehung: 1954. Laufzeit: 83 Minuten. Der Audio Verlag, Dav. 2003. ISBN 3-89813-285-4.
- als Oper:
- Das Schloss. Oper von Aribert Reimann nach dem Roman von Franz Kafka und der Dramatisierung von Max Brod. Textfassung vom Komponisten. Dauer 165 min. Textbuch BN 3685-40. Uraufführung 2. September 1992 an der Deutschen Oper Berlin
- als kostenloses Hörbuch: Das Schloss als 750 MB MP3 Hörbuchdatei
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie. München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S. 620
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie. München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S. 588
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.591
- ↑ Literaturwissen Franz Kafka Cartsen Schlingmann Reclam S. 52
- ↑ Peter-André Alt: Kafka und der Film Beck Verlag 2009 ISBN 978 3 406 58748 1 S. 161 ff.
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.598
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.618
- ↑ Carsten Schlingmann, Literaturwissen Franz Kafka, Reclam, S. 51
- ↑ Klaus Wagenbach, Kafka, rororo, S. 130
- ↑ Literaturwissen Franz Kafka Cartsen Schlingmann Reclam S. 56
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.596
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.603
- ↑ Reiner Stach Kafka Die Jahre der Erkenntnis S. Fischer 2008 ISBN 978-3-10-075119-5 S.461
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.596
- ↑ Karlheinz Fingerhut: Kafka für die Schule. 1996 Berlin ISBN 3-06-102822-6 S.190
- ↑ Literaturwissen Franz Kafka Reclam Carsten Schlingmann S. 56
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.613
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie, München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.614
- ↑ Reiner Stach, Kafka: Die Jahre der Erkenntnis, S. Fischer 2008, ISBN 978-3-10-075119-5, S.477
- ↑ Peter-André Alt, Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4, S.611
- ↑ Karlheinz Fingerhut, Kafka für die Schule, 1996, Berlin ISBN 3-06-102822-6, S.181
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.592
- ↑ Wendelin Schmidt-Dengler, Norbert Winkler Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk Vitalis 2005 ISBN 3-89919-066-1 S.235
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.604
- ↑ Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S.607
- ↑ Literaturwissen Franz Kafka Cartsen Schlingmann Reclam S. 57
- ↑ Carsten Schlingmann, Literaturwissen Franz Kafka, Reclam, S. 59
- ↑ Cerstin Urban,Franz Kafka: Amerika, Der Prozess, Das Schloss, C. Bange-Verlag, ISBN 3-8044-1679-9
- ↑ Carsten Schlingmann, Franz Kafka, Reclam-Verlag, ISBN 3-15-015204-6 S.57
- ↑ Reiner Stach, Kafka: Die Jahre der Erkenntnis, S. Fischer, ISBN 978-3-10-075119-5 S.480
- ↑ Reiner Stach, Kafka: Die Jahre der Erkenntnis, S. Fischer, ISBN 978-3-10-075119-5 S.463
- ↑ Carsten Schlingmann, Literaturwissen Franz Kafka, Reclam, S. 61
- ↑ Peter-André Alt, Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie, München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4. S. 178
- ↑ Reiner Stach, Kafka: Die Jahre der Erkenntnis, S. Fischer, ISBN 978-3-10-075119-5, S. 461/482
- ↑ Peter-André Alt, Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie, München: Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4, S. 605
- ↑ Kindlers Neues Literaturlexikon, 1990, S. 50
- ↑ Carsten Schlingmann, Franz Kafka, Reclam-Verlag, ISBN 3-15-015204-6, S.59
- ↑ Ingeborg Scholz, Analysen und Reflexionen, Franz Kafka, S. 53, 54
- ↑ Carsten Schlingmann, Literaturwissen: Franz Kafka, Reclam, S. 60
- ↑ a b c Malcolm Pasley, Nachbemerkung, in: Franz Kafka: Die Romane. In der Fassung der Handschrift, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1997, S. 987 ff., ISBN 3-596-13544-3
Werke von Franz KafkaZu Lebzeiten veröffentlicht: Ein Damenbrevier | Gespräch mit dem Beter | Gespräch mit dem Betrunkenen | Die Aeroplane in Brescia | Großer Lärm | Betrachtung | Das Urteil | Der Heizer | Die Verwandlung | Vor dem Gesetz | Der Mord | Ein Brudermord | In der Strafkolonie | Ein Landarzt | Der Kübelreiter | Ein Hungerkünstler
Postum veröffentlicht (Auswahl): Beschreibung eines Kampfes | Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande | Erinnerungen an die Kaldabahn | Der Dorfschullehrer | Blumfeld, ein älterer Junggeselle | Der Gruftwächter | Die Brücke | Eine Kreuzung | Der Schlag ans Hoftor | Der Jäger Gracchus | Beim Bau der Chinesischen Mauer | Eine alltägliche Verwirrung | Der Nachbar | Brief an den Vater | Heimkehr | Zur Frage der Gesetze | Das Stadtwappen | Kleine Fabel | Die Truppenaushebung | Forschungen eines Hundes | Das Ehepaar | Der Bau | Gibs auf | Der Process | Das Schloss | Der Verschollene | Der Aufbruch
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