Der Patriot (Film)

Der Patriot (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Der Patriot
Originaltitel The Patriot
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2000
Länge Extended Version 168 (PAL) und 175 (NTSC) Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Roland Emmerich
Drehbuch Robert Rodat
Produktion Dean Devlin,
Mark Gordon,
Gary Levinsohn
Musik John Williams
Kamera Caleb Deschanel
Schnitt David Brenner
Besetzung

Der Patriot (engl. The Patriot) ist ein Kriegsfilm von Roland Emmerich aus dem Jahr 2000 mit Mel Gibson in der Hauptrolle.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Witwer Benjamin Martin lebt zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs (1775 bis 1783) mit seinen sieben Kindern auf einer kleinen Plantage in South Carolina. Er versucht, seine Vergangenheit als grausamer Kriegsheld zu vergessen. Bei der Abstimmung über den Krieg gegen die Engländer stimmt er seiner Familie wegen mit Nein. Sein ältester Sohn Gabriel jedoch schließt sich ohne Erlaubnis seines Vaters den amerikanischen Truppen an. Jahre später kehrt er, in wichtiger Mission unterwegs, kurzzeitig nach Hause zurück. Als die Plantage von den Briten durchsucht wird, nehmen sie Gabriel als Spion gefangen. Dabei wird Thomas, sein etwas jüngerer, ebenfalls kriegsbegeisterter Bruder, von dem grausamen Colonel William Tavington erschossen und die Farm niedergebrannt. Der Vater legt gemeinsam mit seinen beiden nächstjüngeren, noch kindlichen Söhnen in aller Eile einen Hinterhalt, wodurch mehrere Engländer getötet werden und Gabriel befreit wird.

Nachdem die verbliebenen Kinder bei Charlotte Selton, der Schwester seiner verstorbenen Frau, untergebracht wurden, rekrutieren Vater und Sohn gemeinsam Milizionäre. Martin, der in vorangegangenen Kriegen unter britischer Fahne kämpfte, versucht im Gegensatz zu George Washingtons Kontinentalarmee nicht, die britische Taktik der Kabinettskriege zu kopieren, sondern führt einen erbitterten Guerillakrieg gegen die Kolonialmacht, bei dem er bevorzugt das Feuer auf Offiziere eröffnen lässt. Martin gießt aus den Zinnsoldaten seines getöteten Sohnes Thomas Musketenkugeln, um damit Briten zu töten. Er erhält tatkräftige Unterstützung durch Jean Villeneuve, einen Offizier aus dem französischen Hilfskorps des Marquis de La Fayette, dessen Familie von den Briten während einer Seeschlacht getötet wurde.

Tavington erfährt durch Verrat von der Identität der Milizführer und brennt Charlottes Plantage nieder. Sie und die Kinder werden jedoch rechtzeitig von Martin und Gabriel gerettet. Sie fliehen in ein verborgenes Lager, wo Gabriel heiratet. Tavington gelangt an eine Liste mit den Namen von Martins Männern und beginnt, deren Angehörige töten zu lassen. Martin stellt die Milizionäre daraufhin frei, damit sie ihre Familien schützen können. Doch als Gabriels Frau und deren Familie in einer Kirche eingeschlossen und verbrannt werden, nimmt Martins Sohn rasend vor Wut die Verfolgung Tavingtons auf. Während des folgenden Kampfes mit den Briten gelingt es ihm, Tavington eine Schussverletzung zuzufügen. Tavington täuscht seinen Tod vor und ersticht Gabriel, als dieser sich ihm nähert. Martin findet seinen sterbenden Sohn, der mit ihm seinen Frieden wegen der Verursachung des Todes seines Bruders Thomas schließt.

In einer dramatischen Schlacht zwischen den Briten und den Amerikanern können Martins Milizionäre Tavington und seine Soldaten in eine Falle locken. Martin scheint im Kampf mit Tavington zu unterliegen. Doch als Tavington zum tödlichen Stoß ausholt, gelingt es Martin, auszuweichen und Tavington mit einem Bajonett zu töten. Die Schlacht ist gewonnen.

Kurz darauf verschanzt sich der britische General Cornwallis mit seinen verbliebenen Truppen bei Yorktown, wo er von den Amerikanern und den Franzosen eingekesselt wird. Schweren Herzens entscheidet er sich für die Kapitulation, womit der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg endlich vorbei ist. Martins Miliz wird aufgelöst, er selbst kehrt zu seiner Familie zurück.

Zuletzt baut Martin mit Hilfe befreundeter Milizionäre sein zerstörtes Haus wieder auf und heiratet Charlotte, die Schwester seiner Frau.

Filmmusik

Die Filmmusik schrieb der amerikanische Komponist John Williams, von dem auch die Soundtracks der Star-Wars- und Indiana-Jones-Reihe stammen. Da Roland Emmerich sich sehr für die Filme Steven Spielbergs interessiert und er seine Filme im Stil ähnlich gestaltet, war es ihm wichtig, den „Haus- und Hofkomponisten” von Steven Spielberg für seinen Film zu gewinnen. Da Emmerich jedoch mit einer Absage rechnete, beauftragte er zunächst den Komponisten David Arnold. Wenig später sagte Williams allerdings zu.

Sonstiges

Ursprünglich war Kevin Spacey für die Rolle des Colonel Tavington vorgesehen und nicht der damals beim Publikum weniger bekannte Jason Isaacs. Doch da Mel Gibson für seine Rolle 25 Millionen Dollar verlangte, war nicht mehr genug Geld verfügbar, um den Oscar-Preisträger Spacey engagieren zu können.

Vorbild für die Auseinandersetzung zwischen Benjamin Martin und William Tavington sind vor allem die realen Personen Francis Marion und Banastre Tarleton. Anders als Tavington überlebte Tarleton den Krieg. Tavington deutet in einer Szene des Films an, er könne wegen seiner Taten nicht mehr als Ehrenmann nach England zurückkehren. Tarleton wurde dagegen in England wegen seiner Erfolge als Kriegsheld gefeiert.

Kritik

„Opulenter Kriegsfilm, der geschickt die historischen Ereignisse mit dem Familiendrama verknüpft, in den Mittelpunkt aber den inneren Konflikt der Hauptfigur stellt. Die patriotischen Töne und der Appell an den Gemeinsinn sind unüberhörbar, halten sich aber ebenso wie die Spezialeffekte und die Schlachtengemälde in vergleichsweise engem Rahmen.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„[D]ie reaktionären Klischees und chauvinistischen Mythen haben mehr mit uns zu tun, als es der Verweis auf einen US-amerikanischen Patriotismus wahr haben möchte. Die Fahne, der historische Hintergrund und das ständige Schwafeln von einem ‚Krieg für die Unabhängigkeit und Freiheit einer ganzen Nation‘ sind hier nichts anderes als eine leere, leicht benutzbare Hülle: ein Vehikel für eine Geschichte, in der es kaum um die USA, selten um dezidiert ‚Amerikanisches‘ oder historische Entscheidungen geht, sondern um eine vertraute Inszenierung von Krieg, Familie und weißer Männlichkeit.“

Jan Distelmeyer auf filmzentrale.com[2]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=513281&sucheNach=titel
  2. http://www.filmzentrale.com/index.htm

Weblinks


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