- Deutschlandradio
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Das Deutschlandradio (DRadio; früher DLR) produziert die drei bundesweiten Hörfunkprogramme Deutschlandfunk und DRadio Wissen (im Funkhaus Köln) sowie Deutschlandradio Kultur (im Funkhaus Berlin). Es ist eine am 1. Januar 1994 gegründete Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Köln und Berlin. Intendanz und Verwaltung haben ihren Sitz in Köln. Zum ersten Intendanten wurde Ernst Elitz gewählt.[1] Seit 1. April 2009 ist Willi Steul Intendant.[2] Programmdirektor ist seit September 2011 Andreas-Peter Weber.
Das Deutschlandradio hat einen Jahresetat von 180 Mio. Euro (2006); es bezeichnet sich selbst als der nationale Hörfunk[3].Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio, bis März 2005 DeutschlandRadio geschrieben, wurde zum 1. Januar 1994 durch einen Staatsvertrag aller 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland errichtet. Der Staatsvertrag regelt, dass in Berlin und Köln jeweils ein nationales deutschsprachiges Hörfunkprogramm produziert wird. Die Mitglieder der Körperschaft sind das ZDF und die Rundfunkanstalten der ARD. Die Programme sind werbefrei und werden aus den Rundfunkgebühren finanziert.
Deutschlandfunk (DLF) ist das Informations- und Kulturprogramm. Es ist der Nachfolger des gleichnamigen Hörfunkprogramms, das bis 1993 von der bis dahin bestehenden eigenständigen Rundfunkanstalt Deutschlandfunk (Sitz in Köln) ausgestrahlt wurde. (Der 1994 bei der Gründung des DLR festgelegte Name DeutschlandRadio Köln hat sich nicht durchgesetzt.)
Deutschlandradio Kultur (DKultur), ehemals DeutschlandRadio Berlin ist das Kulturprogramm. DR Berlin ist aus dem ehemaligen West-Berliner Sender RIAS 1 und dem Ost-Berliner Sender DS Kultur hervorgegangen. Am 7. März 2005 wurde DeutschlandRadio Berlin im Zuge einer Programmreform in Deutschlandradio Kultur umbenannt. 2008 wurde Deutschlandradio mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.
Am 18. Januar 2010 startete als drittes Vollprogramm „DRadio Wissen“. Unter dem Motto „Hirn will Arbeit“ heißen seine Programmpunkte Agenda (tagesaktuelles Wissen), Natur (exakte Wissenschaften), Medien (Kommunikation, Journalismus und Wissensorganisation), Globus (weltweite Nahaufnahmen von dem was die Menschen bewegt), Kultur (Philosophie, Geschichte, Sozialwissenschaften und Popkultur), Meine Zukunft (Karriere und Chancen in Schule, Lehre und Studium) und Spielraum (Hirngymnastik für die Ohren). Dabei finden auch Übernahmen („Radiolinks“) von anderen ARD-Hörfunkstationen und internationalen Sendern (rfi, BBC, DRS) statt. Der Webauftritt gewann 2011 den Grimme Online Award für das Konzept und die Redaktion.
Organe
Die Leitung des Deutschlandradios obliegt dem Intendanten, der vom Hörfunkrat für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wird. Dem Hörfunkrat (in anderen Rundfunkanstalten heißt dieses Gremium Rundfunkrat) gehören Vertreter aller Bundesländer, sowie Repräsentanten der Landesverbände gesellschaftlich relevanter Gruppen an. Er ist quasi das „Parlament“ der Körperschaft DLR und Kontrollgremium auf der Programmseite. Daneben gibt es als Kontrollorgan des Intendanten in wirtschaftlichen Fragen, den Verwaltungsrat, der aus drei Vertretern der Länder, einem Vertreter des Bundes und jeweils zwei Vertretern von ARD und ZDF besteht.
Klangkörper des Deutschlandradio
Das Deutschlandradio hat keine eigenen Klangkörper (Rundfunkorchester/-Chor), ist aber Hauptgesellschafter der seit dem 1. Januar 1994 bestehenden Rundfunk Orchester und Chöre GmbH. Diese ist Träger der folgenden Klangkörper:
- Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)
- Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (DSO)
- Rundfunkchor Berlin
- RIAS Kammerchor
Sendeanlagen
Digital werden alle drei Programme bundesweit online, über das Astra-Satellitensystem sowie über Antenne empfangbar über DAB-Sender verbreitet; Deutschlandradio Kultur zusätzlich über einen digitalen DRM-Langwellensender nachts zwischen 2 und 5 Uhr bei Berlin; Deutschlandradio Wissen über einen digitalen DRM-Mittelwellensender in Berlin. Deutschlandradio Wissen wird gemäß Staatsvertrag ausschließlich digital verbreitet um die „dringend benötigte Akzeptanz digitaler Verbreitungswege für das Radio“ zu fördern. [4]
Analog werden Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur über UKW, Mittelwelle und Langwelle verbreitet, der Deutschlandfunk auch über einen Kurzwellensender in Berlin.
Die Sendeanlagen zur Verbreitung der Programme des Deutschlandradios gehören überwiegend der Deutschen Telekom AG. Nur der Sender zur Verbreitung des Programms von Deutschlandradio in Berlin-Britz auf Mittelwelle, Kurzwelle und UKW ist Eigentum des Deutschlandradios.
Eine Liste der Live-Streams findet sich in den Artikeln zu den Programmen.
Literatur
- Manuel J. Hartung: Zu viel gespart. ARD und ZDF kassieren mehr Gebühren, das Deutschlandradio soll abgeben. Warum eigentlich? In: Berliner Zeitung, 30. Oktober 2003. (Online-Version)
Siehe auch
Weblinks
Commons: Deutschlandradio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://www.dradio.de Website des Deutschlandradios
- Deutschlandradio-Staatsvertrag
Einzelnachweise
- ↑ dradio.de: Wir über uns – Willkommen, abgerufen am 2. Februar 2009.
- ↑ Berliner Zeitung: Steul jetzt Intendant vom Deutschlandradio, 1. April 2009 (abgerufen am 2. April 2009).
- ↑ dradio.de, Deutschlandfunk, Interview, 3. März 2009 Ernst Elitz mit Jochen Spengler: "Journalisten sind Welterklärer" - Am letzten Arbeitstag zieht Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz Bilanz (1. November 2010)
- ↑ Deutschlandradio Wissen – Anhang zum Rundfunk-Staatsvertrag (abgerufen am 17. Januar 2010]
ARD: DW (TV) | LRAs: BR (Fs | α) | HR (Fs) | MDR (Fs) | NDR (Fs) | Radio Bremen (TV) | RBB (Fs) | SR (Fs) | SWR (Fs) | WDR (Fs)
Gemeinsame Fernsehprogramme der ARD: Das Erste | ex. ARD 2 | ex. Eins Plus | EinsExtra | EinsPlus | Einsfestival
Programme des ZDF: ZDF | ZDFinfo | ZDFkultur | ZDFneo | ex. ZDFdokukanal | ex. ZDFtheaterkanal | ex. ZDFinfokanal
Gemeinsame Programme von ARD und ZDF: 3sat | ARTE | KI.KA | Phoenix
Programme des Deutschlandradios: DLF | DKultur | DRadio Wissen | Dok&Deb | ex. D-Plus
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