- Die Feuerzangenbowle
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Die Feuerzangenbowle ist der Titel eines Romans aus dem Jahr 1933, der von Heinrich Spoerl verfasst wurde.[1] Der Roman wurde mehrfach verfilmt, wobei die Filmfassung von 1944 die bekannteste ist.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der Titel rührt daher, dass zu Beginn eine Herrenrunde bei einer Feuerzangenbowle Geschichten aus ihrer Schulzeit erzählt. Der junge erfolgreiche Schriftsteller Johannes Pfeiffer kann sich nicht vorstellen, welchen Spaß seine Freunde in der Schule hatten, denn er ist von einem Hauslehrer erzogen worden. Seine Freunde kommen auf die Idee, ihn noch einmal in eine richtige „Penne“ zu schicken, jung zurechtgemacht soll er all die Späße erleben, die ihm in seiner Jugend verwehrt blieben. Johannes Pfeiffer spinnt die Gedanken seiner Freunde weiter, in welchen er den Lehrern Crey, genannt Schnauz, Bömmel und dem Direktor Knauer die verrücktesten Streiche spielt, und in der seine Freundin Marion versucht, ihn von dieser verrückten Idee abzubringen und ihn mit nach Haus nehmen möchte. Doch Pfeiffer entscheidet sich anders und bleibt, weil er sich in Eva verliebt hat, die Tochter des Direktors. Seine Geschichte endet schließlich mit seinem provozierten Hinauswurf aus der Schule und dem sich zu Erkennengeben als erfolgreicher Schriftsteller.
Hintergrund und Entstehung
Heinrich Spoerls Sohn Alexander schreibt in seinem Roman Memoiren eines mittelmäßigen Schülers, das Buch sei deshalb entstanden, weil sein Vater es leid geworden sei, ständig Briefe an die Schule wegen der Vergehen seines Sohnes zu schreiben. Daher habe Alexander nach der Schule über die Streiche in der Schule zu berichten gehabt („Memoiren …“, 24. Auflage, dtv 1982, S. 27). Da sich in den „Memoiren“ Autobiographisches und Fiktives mischen, kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden, ob dies tatsächlich so gewesen ist, wenn auch der zeitliche Rahmen der Handlung dem der Entstehung der Feuerzangenbowle entspricht.
Sprech-Eigentümlichkeiten der Romanfigur Professor Crey übernahm Spoerl aus der 1875 veröffentlichten Humoreske Der Besuch im Karzer von Ernst Eckstein.[2]
Verfilmungen
So ein Flegel, 1934
siehe: So ein Flegel
- Regie: Robert Adolf Stemmle
- Drehbuch: Hans Reimann
- Darsteller: Heinz Rühmann, Ellen Frank, Inge Conradi, Franz Klebusch, Jakob Tiedtke, Annemarie Sörensen, Else Bötticher, Oskar Sima, Karl Platen, Rudolf Platte, Anita Mey, Rudolf Klicks
Das Drehbuch fußt auf dem Roman; im Gegensatz zur späteren Verfilmung von 1944 variiert Reimanns Drehbuch jedoch den Roman stark: Rühmann stellt in diesem Film die Brüder Pfeiffer dar, die ihre Rollen tauschen: Der Theaterautor geht auf die Schule seines Bruders, während der jüngere Bruder an der Premiere des neuen Stückes im Theater mitwirkt. Im Finale des Filmes stehen sie gemeinsam am Premierenabend im Theater auf der Bühne, ein für das Jahr 1934 bemerkenswerter filmtechnischer Trick.
Die Feuerzangenbowle, 1944
siehe: Die Feuerzangenbowle (1944)
- Regie: Helmut Weiss
- Produzent: Heinz Rühmann
- Darsteller: Heinz Rühmann, Hilde Sessak, Karin Himboldt, Erich Ponto, Paul Henckels, Hans Leibelt, Lutz Götz, Hans Richter, Clemens Hasse
Diese Verfilmung mit Heinz Rühmann als Pfeiffer ist die bei weitem bekannteste.
Die Feuerzangenbowle, 1970
siehe: Die Feuerzangenbowle (1970)
- Regie: Helmut Käutner
- Kamera: Igor Oberberg
- Darsteller: Walter Giller, Uschi Glas, Theo Lingen, Nadja Tiller, Gerd Lohmeyer, Fritz Tillmann, Willy Reichert, Hans Richter, Rudolf Schündler, Helen Vita, Wolfgang Lukschy
Der Film wurde in der Machart der zu dieser Zeit populären Lümmel-Filme aufgezogen, woran auch die Mitarbeit Käutners wenig ändern konnte. Der Humor hat wenig mit dem der beiden Vorgänger zu tun.
Hörspiel
Erstmals im Jahre 1970 strahlte der Bayerische Rundfunk Bernd Grashoffs 83-minütige Hörspielbearbeitung des Stoffes aus. Regie führte Heinz-Günter Stamm.
In den Hauptrollen: Hans Clarin als Johannes Pfeiffer, Fritz Rémond als Prof. Dr. Crey, Paul Verhoeven als Direktor Knauer, Margot Philipp als Eva, seine Tochter, Josef Meinertzhagen als Physiklehrer Bömmel, Thomas Piper als Ackermann u. v. a. m.
Theater und Musical
Im Jahr 2004 hatten eine Theaterinszenierung der Feuerzangenbowle in Düsseldorf-Bilk sowie eine Musicalversion in Neu-Isenburg Premiere.
Seit Herbst 2006 wird Die Feuerzangenbowle im Coburger Landestheater aufgeführt.
Im September 2008 wird Die Feuerzangenbowle in einer Inszenierung von Thomas Grahammer in Burgkirchen an der Alz als Co-Produktion vom Cabaret des Grauens und der ANTHA aufgeführt.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Entscheidung des LG Hamburg (Az. 3240962/08) vom 12. März 2010: Hans Reimann ist nicht Miturheber des Romans Die Feuerzangenbowle.
- ↑ Ernst Eckstein: Der Besuch im Karzer. In: Gesammelte Schulhumoresken. Projekt Gutenberg-DE, 1907, abgerufen am 4. Oktober 2008.
- ↑ Die Feuerzangenbowle. Eine Kooperation der ANTHA und des Cabaret des Grauens.
Veröffentlichungen
- Die Feuerzangenbowle. Eine Lausbüberei in der Kleinstadt. Droste Verlag, Düsseldorf 1974–2002, ISBN 3-7700-0025-0
- Die Feuerzangenbowle. Eine Lausbüberei in der Kleinstadt. Piper Verlag, München u. Zürich 2002, ISBN 3-492-23510-7
- Die Feuerzangenbowle. Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks (1970) von Bernd Grashoff (1 CD), Der Hörverlag, München 2006, ISBN 978-3-89940-969-7
- Hörbuch: Götz Alsmann liest Die Feuerzangenbowle von Heinrich Spoerl. (4 CDs), Roof Music, Bochum 2003, ISBN 3-936186-34-0
Kategorien:- Literarisches Werk
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