Burgkirchen an der Alz

Burgkirchen an der Alz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Burgkirchen an der Alz
Burgkirchen an der Alz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Burgkirchen an der Alz hervorgehoben
48.16916666666712.73424
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Altötting
Höhe: 424 m ü. NN
Fläche: 46,21 km²
Einwohner:

10.428 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 226 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84508
Vorwahl: 08679
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 71 113
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Max-Planck-Platz 5
84508 Burgkirchen an der Alz
Webpräsenz: www.burgkirchen.de
Erster Bürgermeister: Stephan Merz (SPD und Unabhängige Bürger)
Lage der Gemeinde Burgkirchen an der Alz im Landkreis Altötting
Burghausen Emmerting Burgkirchen an der Alz Kastl (Oberbayern) Haiming (Oberbayern) Mehring (Oberbayern) Marktl Neuötting Altötting Feichten an der Alz Winhöring Tüßling Töging am Inn Teising Pleiskirchen Garching an der Alz Unterneukirchen Tyrlaching Stammham (am Inn) Reischach Perach Kirchweidach Halsbach Erlbach (Oberbayern) Landkreis Rottal-Inn Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Traunstein ÖsterreichKarte
Über dieses Bild
Das Rathaus von Burgkirchen
Das Bürgerzentrum
Die 1956 erbaute katholische Pfarrkirche St. Pius X.
Die spätgotische Nebenkirche St. Johannes
Die 1961 erbaute evangelische Dreifaltigkeitskirche
Der Bahnhaltepunkt Burgkirchen

Burgkirchen an der Alz (amtlich: Burgkirchen a.d.Alz) ist die größte Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting. Gemeindeteile sind Gendorf, Holzen, Hirten, Margarethenberg, Dorfen und Grasset. Gendorf ist eines der Zentren des Bayerischen Chemiedreiecks.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde die Gemeinde 790 als Pohkirch in einem Güterverzeichnis des Bistums Salzburg. 1808 wurde Burgkirchen eine selbständige Gemeinde. 1871 zählte die Gemeinde 291 Einwohner. Zwischen 1916 und 1922 wurde der Alzkanal gebaut.

1897 wurde Burgkirchen an die Bahnstrecke Mühldorf-Burghausen angeschlossen.

Das rein landwirtschaftlich geprägte 500-Seelen-Dorf erfuhr ab 1939 mit dem Bau des Chemischen Werkes Gendorf, das 1941 seine Produktion aufnahm, einen grundlegenden Strukturwandel.

Am 1. Januar 1969 wurde ein Teil der bis dahin selbstständigen Gemeinde Gufflham eingegliedert. Am 1. Januar 1970 kam die Gemeinde Dorfen hinzu.[2]

Politik

Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Gemeinderat seit 2002
Gemeinderatswahl 2. März 2008 3. März 2002
CSU 11 12
SPD 7 6
FW 5 5
Grüne 1 1

Wappen

Blasonierung: In Blau eine silberne Retorte auf goldenem Dreibein, darüber waagrecht schwebend ein goldenes Sensenblatt.

Im Wappen sind die bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde verkörpert. Das Wappen wird in gleicher oder ähnlicher Form bisher von keiner anderen Gemeinde Bayerns geführt. Das Sensenblatt weist auf den früher ausschließlich landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde hin. Noch heute gibt es rund 150 bäuerliche landwirtschaftliche Betriebe, die in stattlichen Vierseithöfen, in Einöden oder Weilern die Landschaft prägen. Die Retorte steht für die seit 1940 im Gemeindebereich aufgeblühte bedeutende chemische Industrie (Werk Gendorf), die einem Großteil der Einwohnerschaft und zahlreichen Einpendlern die wirtschaftliche Existenz sichert.[3]

Partnerschaften und Freundschaften

Burgkirchen unterhält Partnerschaften mit

Burgkirchen unterhält Freundschaften mit

Die formellen Freundschaftsverträge sind dem Partnerschaftsvertrag mit Wingen-sur-Moder gleichgestellt.

Für die Aktivitäten zur Verbreitung des „Europäischen Gedankens“ wurden Burgkirchen und Wingen-sur-Moder im Jahr 2004 mit der „Ehrenfahne des Europarates“ ausgezeichnet. Die Ehrenfahne wurde in Burgkirchen am 16. Oktober 2004 und in Wingen-sur-Moder am 20. November 2004 offiziell überreicht.

Infrastruktur

Verkehr

Burgkirchen liegt etwa 10 km südlich der A 94/B 12 München-Passau an den Staatsstraßen St 2107 und St 2356. Die B 20 Straubing-Freilassing überquert das südliche Gemeindegebiet.

Burgkirchen liegt an der Bahnstrecke Mühldorf–Burghausen. An den Stationen Gendorf und Burgkirchen halten stündlich Regionalbahnen der Südostbayernbahn.

Den Ortsverkehr von Holzen nach Gendorf mit Bussen bedient die Firma Brodschelm im Rahmen ihrer Linie 142 von Burghausen nach Altötting in etwa alle 2 Stunden sowie die Firma Omnibus Wengler mit einem Vormittagskurspaar. Regionale Busse der beiden Firmen verkehren nach Tittmoning, Burghausen, Altötting, Neuötting, Mühldorf, Garching an der Alz und Emmerting.

Sportanlagen

  • Eisstadion „Keltenhalle“ Burgkirchen (geschlossen)
  • Alzstadion Burgkirchen
  • Freibad Burgkirchen
  • Skateplatz

Naturlehrpfad

Als "Grüne Lunge" wurde 1975 das Naherholungsgebiet Halsbachtal geschaffen. Es erstreckt sich zwischen der Ortsmitte und dem Ortsteil Holzen. Der Naturlehrpfad sowie ein großer Spielplatz sind hier eingebettet.

Sehenswürdigkeiten

  • Mini-Burgkirchen ist eine Spielstadt im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Burgkirchen an der Alz. Eine Woche lang sind 120 Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren damit beschäftigt die Welt der Großen spielerisch zu erleben. Es gibt Werkstätten (zum Beispiel Schreinerei, Gärtnerei usw.), in denen die Kinder basteln und dabei Spielgeld, sogenannte Mini-Bukis, verdienen. Auch eine Bank, ein Postamt und eine Gemeinde mit Arbeitsamt und Einwohnermeldeamt sind vorhanden.
  • Katholische Nebenkirche St. Johannes der Täufer. Die spätgotische alte Pfarrkirche wurde 1477 geweiht und 1763 von dem Trostberger Baumeister F. A. Mayr barockisiert. Die Ausstattung ist barock, die Fresken stammen von Martin Heigl. Der alte Friedhof mit dem Beinhaus liegt bei der Kirche.
  • Katholische Pfarrkirche St. Pius X. Der moderne dreischiffige Längsbau mit offener Dachkonstruktion wurde 1956 von Architekt Anton Recknagel errichtet.
  • Evangelische Dreifaltigkeitskirche. Sie wurde 1961 vom Münchener Architekten und Kirchenbaumeister Olaf Andreas Gulbransson (1916–1961) erbaut.
  • Die gotische, im 18. Jahrhundert barockisierte Pfarrkirche in Margarethenberg, auch „Dom des Alztals“ genannt, besitzt ein Hochaltarbild und Fresken von Johann Baptist Zimmermann.
  • Der Planetenweg, ein verkleinertes Abbild des Sonnensystems. Die einzelnen Modelle sind in Größe und Abstand maßstabgetreu (1:1 Mrd.). Jeder Millimeter entspricht 1.000 Kilometer im Weltall.
  • Aufwind, ein Festival der Blasinstrumente, das seit 2006 jedes Jahr im Herbst stattfindet. Neben Stars von Weltrang haben stets auch lokale Musiker und Ensembles ihren Auftritt.
  • Das Bürgerzentrum wurde im Mai 2005 eröffnet. Die Architekten waren Horst Biesterfeld und Manfred Brennecke. Mit seinem großen Saal und seinen Seminarräumen bietet es zahlreiche Veranstaltungsmöglichkeiten und beherbergt Musikschule, Bibliothek, Mutter-Kind-Gruppen und eine Gastronomie (derzeit geschlossen).

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 417
  3. Burgkirchen an der Alz: Wappengeschichte vom HdBG
Burgkirchen (rechts) und Umgebung in den 1930er-Jahren (Aufnahmeblatt der 3. österreichischen Landesaufnahme)

Weblinks

 Commons: Burgkirchen an der Alz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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