- Nadja Tiller
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Nadja Maria Tiller (* 16. März 1929 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin und einer der bekanntesten deutschsprachigen Filmstars der 1950er und 1960er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Nadja Tiller ist die Tochter des Dresdner Hofschauspielers Anton Tiller und seiner Ehefrau, der Operettensängerin und Schauspielerin Erika Körner. Sie besuchte in Wien das Realgymnasium, studierte ab 1945 am Max-Reinhardt-Seminar und bis 1949 an der Musik- und Schauspielakademie. Im selben Jahr wurde sie Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt.
Ebenfalls 1949 gewann sie die Wahl der Miss Austria und hatte ihr Filmdebüt in Märchen vom Glück. Kurz danach stand sie unter der Regie von Franz Antel in Kleiner Schwindel am Wolfgangsee vor der Kamera. Zahlreiche eher belanglose Rollen in Lustspielen folgten, bis sie der Regisseur Rolf Thiele 1955 für seinen Film Die Barrings an der Seite von Dieter Borsche besetzte. Mit diesem Film erlebte Tiller ihren künstlerischen Durchbruch. Es folgten bis 1970 zehn weitere Filme unter der Regie von Thiele, so 1962 Lulu mit Mario Adorf, O. E. Hasse und Hildegard Knef.
Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1958 in Das Mädchen Rosemarie als Darstellerin der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt. Sie wirkte in über 70 Filmen mit, darunter auch in vielen internationalen Produktionen. Sie drehte unter anderem mit O. W. Fischer, Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, Mario Adorf, Jean Gabin, Yul Brynner, Robert Mitchum, Rod Steiger, Jean-Paul Belmondo und Jean Marais und galt zeitweilig neben Sophia Loren als die erotischste Frau des europäischen Films.
In den 1970er und 1980er Jahren hatte sie feste Theaterengagements in Lübeck, Berlin und Wien. 1976 spielte sie in Lübeck und 1981 in Wien die weibliche Hauptrolle in dem Kurt Weill-Musical Lady in the Dark.[1] Bis in die späten 1990er Jahre trat sie zudem in Boulevardstücken auf. 1997 spielte sie an den Hamburger Kammerspielen und auf Gastspielen die Rolle der alternden Hollywood-Diva Joan Crawford in dem Stück Nächte mit Joan von Cas Enklaar, das mit ihr und Andreas Brucker im Jahr darauf auch für das Fernsehen unter der Regie von Horst Königstein verfilmt wurde.
Seither sah man sie wieder in einigen Hauptrollen und verschiedentlich als Gaststar in Fernsehproduktionen. Nach langer Kinoabstinenz besetzte sie Til Schweiger 2005 in seinem Roadmovie Barfuss und Leander Haußmann 2009 in seiner Filmkomödie Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!.
Im September/Oktober 2010 war Nadja Tiller in der Rolle der "größten Diva aller Zeiten" in einem Stargastauftritt in Schorsch Kameruns Inszenierung des Stückes "Vor uns die Sintflut" im Thalia-Theaterzelt in der Hamburger Hafencity zu sehen.
Nadja Tiller ist seit dem 5. Februar 1956 mit dem Schauspieler Walter Giller verheiratet. Aus der Ehe gingen eine Tochter (* 1959) und ein Sohn (* 1964) hervor. Gemeinsam erhielten Tiller und Giller am 30. November 2006 einen Bambi für ihr Lebenswerk.
Seit Mitte März 2008 lebt Nadja Tiller gemeinsam mit ihrem Ehemann im Seniorenstift Augustinum in Hamburg.
Filmografie
- 1949: Märchen vom Glück
- 1949: Kleiner Schwindel am Wolfgangsee
- 1950: Kind der Donau
- 1952: Schäm dich, Brigitte
- 1952: Ich hab mich so an Dich gewöhnt
- 1952: Illusion in Moll
- 1953: Einen Jux will er sich machen
- 1953: Die Kaiserin von China
- 1953: Ein tolles Früchtchen
- 1953: Schlagerparade
- 1953: Liebe und Trompetenblasen
- 1954: Mädchen mit Zukunft
- 1954: Sie
- 1954: Der letzte Sommer
- 1954: Gestatten, mein Name ist Cox
- 1955: Ball im Savoy
- 1955: Griff nach den Sternen
- 1955: Wie werde ich Filmstar?
- 1955: Hotel Adlon
- 1955: Die Barrings
- 1955: Reich mir die Hand, mein Leben
- 1955: Das Bad auf der Tenne
- 1956: Ich suche Dich
- 1956: Friederike von Barring
- 1956: Fuhrmann Henschel
- 1956: Spion für Deutschland
- 1957: Banktresor 713
- 1957: Drei Mann auf einem Pferd
- 1957: Für zwei Groschen Zärtlichkeit
- 1957: Die große Chance
- 1957: El Hakim
- 1957: Des Königs bester Mann (La tour, prends garde)
- 1958: Im Mantel der Nacht (Le désodre et la nuit)
- 1958: Das Mädchen Rosemarie
- 1959: Rififi bei den Frauen (Du Rififi chez les femmes)
- 1959: Labyrinth der Leidenschaften
- 1959: Buddenbrooks (2 Teile)
- 1959: Das Bittere und das Süße (The Rough and the Smooth)
- 1960: Die Botschafterin
- 1961: Geliebte Hochstaplerin
- 1961: Affäre Nina B. (L'Affaire Nina B.)
- 1961: Das brennende Gericht (La chambre ardente)
- 1961: Schwarze Seele (Anima nera)
- 1962: An einem Freitag um halb zwölf
- 1962: Lulu
- 1963: Erotica
- 1963: Moral 63
- 1963: Schloß Gripsholm
- 1963: Das große Liebesspiel
- 1964: Tonio Kröger
- 1965: Das Liebeskarussell
- 1965: Rendezvous der Killer
- 1965: Rififi in Paris
- 1966: Der Verführer läßt schön grüßen (Alfie)
- 1966: Mohn ist auch eine Blume (The Poppy is Also a Flower)
- 1966: Pfeifen, Betten, Turteltauben
- 1966: Das gewisse Etwas der Frauen
- 1966: Geliebter Schuft (Tendre voyou)
- 1966: Sommer zu dritt (L'estate)
- 1968: Lady Hamilton – zwischen Schmach und Schande
- 1969: Waterloo (TV)
- 1969: Hotel Royal (TV)
- 1969: 11 Uhr 20 (TV-Dreiteiler)
- 1969: Hotel Royal
- 1969: Ohrfeigen
- 1969: Blonde Köder für den Mörder
- 1970: Oh happy Day
- 1970: Die Feuerzangenbowle
- 1970: Engel, die ihre Flügel verbrennen
- 1971: Hallo, wer dort? (TV)
- 1971: Das Geheimnis des gelben Grabes
- 1972: Überlegungen eines Mörders (TV-Serie Der Kommissar)
- 1972: L'occhino nel labirinto
- 1972: Der Mönch und die Frauen (Le moine)
- 1973: Geschichten zu zweit (TV)
- 1973-76: Hallo - Hotel Sacher...Portier (TV-Serie)
- 1975: Das ganz große Ding
- 1976: ...in allen Lebenslagen. Fünf Geschichten von heute (TV)
- 1976/77: Es muß nicht immer Kaviar sein (TV-Serie)
- 1977: 4tel vor 8 (TV-Serie)
- 1977: Die schöne Marianne (TV-Serie)
- 1978: Hotel zur schönen Marianne (TV-Serie)
- 1979: Ein Mann für alle Fälle (TV-Serie)
- 1980: Liebling, ich lass' mich scheiden (TV)
- 1980: Sternensommer (TV-Serie)
- 1980/81: Die Laurents (TV-Serie)
- 1982: Mordkommando (TV-Serie Tatort)
- 1982: Sein erster Fall oder Die schwarze Katze im Sack
- 1983: Frau Schliemann und das Abenteuer (TV-Serie Das Traumschiff)
- 1983: Locker vom Hocker (TV-Serie)
- 1984: Er-Goetz-liches (TV)
- 1985: Mütter und Töchter (TV)
- 1986: Der Infarkt (TV-Serie Die Schwarzwaldklinik)
- 1986: Die Zierpflanze (TV)
- 1986: Der Sommer des Samurai
- 1987: Der Gebrauchtwagen (TV-Serie Geschichten aus der Heimat)
- 1993: Böses Blut (TV Serie)
- 1994: Alles Glück dieser Erde (TV-Serie)
- 1995: Ein unvergeßliches Wochenende... auf Mallorca (TV)
- 1995: Pakten
- 1996: Liane (TV)
- 1996: Die Gräfin (TV-Serie Sylter Geschichten)
- 1996: Freundschaftsvertrag (TV-Serie Freunde fürs Leben)
- 1997: Champagner und Kamillentee (TV)
- 1997: Das Leben der Cora Herrlich (TV-Serie Die Drei)
- 1997: Stunden der Entscheidung (TV-Serie Rosamunde Pilcher)
- 1998: Nächte mit Joan (TV)
- 1999: Sturmzeit (5-tlg. Fernsehfilm)
- 1999: Holstein Lovers (TV)
- 2000: Immer
- 2000: Zwischen Liebe und Leidenschaft (TV)
- 2001: Das Weibernest (TV)
- 2001: Wind über dem Fluss (TV-Serie Rosamunde Pilcher)
- 2002: Alte Bäume, junges Grün (TV-Serie Für alle Fälle Stefanie)
- 2002: Ein Albtraum von 3 1/2 Kilo (TV)
- 2003: Der zweite Frühling (TV)
- 2004: Das Bernsteinamulett (TV)
- 2004: René Deltgen – Der sanfte Rebell (TV-Dokumentation)
- 2005: Barfuss
- 2005: Liebe wie am ersten Tag (TV)
- 2005: Lauras Wunschzettel (TV)
- 2006: Im Tessin (TV-Serie Der Ferienarzt)
- 2006: Cars (Stimme)
- 2007: Liebling, wir haben geerbt! (TV-Komödie)
- 2007: Ich heirate meine Frau (TV-Komödie)
- 2008: Und ewig schweigen die Männer (TV)
- 2009: Liebe ist Verhandlungssache (TV)
- 2009: Es liegt mir auf der Zunge (TV)
- 2009: Dinosaurier
Auszeichnungen
- 1956: Goldene Maske als beste Nachwuchsschauspielerin
- 1959: Italienischer Filmpreis (Biennale) für Das Mädchen Rosemarie
- 1960: Filmband in Silber als beste Hauptdarstellerin für Labyrinth
- 1963: Premio saci, argentinischer Filmpreis für Moral 63
- 1979: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
- 1999: Platin Romy für ihr Lebenswerk
- 1999: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien
- 2000: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2000: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2005: DIVA-Award in der Kategorie „Lifetime Award (Hall of Fame)“ für das Lebenswerk
- 2006: Bambi in der Kategorie „Lebenswerk“
- 2009: Askania Award für cineastisches Lebenswerk (gemeinsam mit Walter Giller)
Einzelnachweise
- ↑ Biografie Nadja Tiller bei filmportal.de; abgerufen am 23. Januar 2011
Weblinks
- Literatur von und über Nadja Tiller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nadja Tiller bei filmportal.de
- Ikone, Diva und endlich Charakterdarstellerin – Porträt von Dieter Bartetzko zum 80. Geburtstag bei faz.net
- Die Furchtlose – Porträt im Tagesspiegel, 16. März 2009, Ausg. 20204, S. 23
- Nadja Tiller in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Schauspieler
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien
- Miss Österreich
- Person (Wien)
- Geboren 1929
- Frau
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