Heinz-Günter Stamm

Heinz-Günter Stamm

Heinz-Günter Stamm, manchmal auch Heinz Günter Stamm, Heinz-Günther Stamm, Heinz Günther Stamm, Günther Stamm und Günter Stamm, (* 17. Dezember 1907 in Marienburg/Westpreußen; † 22. Juni 1978 in München [1]) war ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Regisseur, vorwiegend beim Theater und bei Hörspielproduktionen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Er kam 1907 als Sohn von Richard Stamm und seiner Ehefrau im westpreußischen Marienburg zur Welt. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Schauspielschule Berlin. Danach ging er als Schauspieler zunächst für fünf Jahre nach Hamburg und anschließend an das Nationaltheater Weimar, wo er ebenfalls fünf Jahre lang tätig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er über Berlin nach Stuttgart. Spätestens seit dieser Zeit war er auch als Theaterregisseur tätig. Danach ging er an die Kleine Komödie in München, wo er vorwiegend Regie führte.

Seit 1946 war Stamm eng mit dem Bayerischen Rundfunk verbunden.[2] Von 1949 bis zu seinem Renteneintritt 1972 war er als Hörspielregisseur beim Sender angestellt. Jedoch hatte er auch noch nach 1972 Arbeiten für den BR abgeliefert. Er produzierte eine sehr große Anzahl von Hörspielen, darunter auch die Reihe Seinerzeit Ausverkauft, die mindestens 36 Hörspiele umfasste, darunter z. B. Die spanische Fliege (1960) von Arnold und Bach, mit Bruno Fritz, Erika von Tellmann und Bum Krüger, Die göttliche Jette (1961) mit Maria Sebaldt, Inge Meysel und Edith Hancke und Der Mustergatte (1974) mit Walter Giller, Monika Peitsch und Klaus Löwitsch. In den 1960er Jahren entstanden unter seiner Regie auch mehrere Kriminalhörspiele um den englischen Privatdetektiven Sherlock Holmes, welche nach Vorlagen von Arthur Conan Doyle entstanden sind und bei denen Peter Pasetti jeweils die Titelrolle sprach. Über den fiktiven Pariser Kommissar Maigret brachte er 1961 eine weitere Krimiserie, die nach den Romanen von Georges Simenon entstanden sind, heraus. Hier sprach Paul Dahlke die Hauptrolle. Er war aber auch in anderen Genres zu Hause. So entstanden unter seiner Leitung mehrere Hörspiele, die auf Vorlagen von klassischen Dichtern wie beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, William Shakespeare und Lew Nikolajewitsch Tolstoi beruhten. Vor allem in den frühen Jahren beim BR trat er gelegentlich auch als Hörspielsprecher in Erscheinung. So sprach er 1948 neben Anneliese Fleyenschmidt die Titelrolle in dem von Helmut Brennicke für den Funk bearbeiteten Schauspiel Der wundertätige Magus von Pedro Calderón de la Barca. Bei Film und Fernsehen war er anscheinend nur sehr selten als Regisseur tätig.

Heinz-Günter Stamm war in erster Ehe mit der Schauspielerin Ingrid Pan verheiratet, die auch häufig unter seiner Regie als Sprecherin agierte. Seine zweite Frau war die Produzentin und Regisseurin Anke Beckert. [3]

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof im Gräberfeld 97, Reihe U2, Grab-Nr. 103. Das Grab existiert noch.

Filmografie

  • 1962: Kaum zu glauben – Fernsehfilm (Regie)

Hörspiele (Auswahl)

Als Regisseur

Als Sprecher

  • 1948: Madame Legros – Regie: Walter Ohm
  • 1948: Dantons Tod (Deputierter) – Regie: Walter Ohm
  • 1948: Der wundertätige Magus (Magus) – Regie: Helmut Brennicke
  • 1948: Herr Duval fällt die Treppe rauf – Regie: Helmut Brennicke
  • 1955: Des Kaisers Nachtigall (Herold) (auch Regie)
  • 1963: Memoiren eines Butlers (Absage) (auch Regie)

Literatur

  • Deutsches Theater-Lexikon: Biographisches und Bibliographisches Handbuch/begründet von Wilhelm Kosch. – 4. Band: Singer –Tzschoppe. – Bern und München: K.G.Saur Verlag, 1998
  • Die Internet-Datenbank des ARD-Hörspielarchivs (Alles zu den Hörspielen), abgerufen am 31. Oktober 2011

Einzelnachweise

  1. Friedhofsverwaltung der Stadt München; hier: Alle Lebensdaten und Angaben zur Beisetzungsstätte
  2. Hörfunkarchiv des BR
  3. Ulrich, Paul Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik: Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbüchern / Paul S. Ulrich. – Band 2. M-Z. – Berlin: Arno Spitz, 1997 (Name des Vaters und der Ehefrauen)

Weblinks


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