Adolf von Holstein

Adolf von Holstein

Adolf I. (* 25. Januar 1526 auf der Duburg in Flensburg; † 1. Oktober 1586 auf Schloss Gottorf) war ab 1544 Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf und der erste Regent der Gottorfschen Linie in Teilen von Schleswig-Holstein.

Herzog Adolf im Prunkharnisch, Gemälde eines unbekannten Künstlers, um 1586

Inhaltsverzeichnis

Leben

Adolf war der dritte Sohn von König Friedrich I. von Dänemark und Sophia von Pommern. Friedrich gab seinen Sohn in die Erziehung von Landgraf Philipp von Hessen; Adolf blieb Philipp Zeit seines Lebens verbunden. Er verbrachte vier Jahre im gräflichen Schloss in Kassel.

1544 teilten Adolf, sein Bruder Johann und ihr Halbbruder König Christian III. von Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Die Gebiete wurden nach ungefähr gleicher Steuerkraft aufgeteilt, sie hingen jeweils räumlich aber nicht zusammen.

Adolf als jüngstem stand die erste Wahl zu. Da er den Teil mit dem Schloss Gottorf wählte, hieß die von ihm gegründete Linie des Hauses Oldenburg Schleswig-Holstein-Gottorf. Zunächst reiste er und ließ Johann Rantzau sein Land verwalten. Adolf nahm am Reichstag von 1548 teil, auf dem er Kaiser Karl V. auf dem Höhepunkt seiner Macht erlebte. Er begleitete dessen Thronfolger Philipp auf der Huldigungsreise durch die spanischen Niederlande und lernte dort eine reiche und blühende Landschaft kennen.

Obwohl selbst Protestant, unterstützte er den Kaiser mit 2.000 Reitern und zehn Fähnlein Fußvolk, als dieser Kriege führte um die Macht der protestantischen Fürsten zu brechen. Er besaß trotzdem Ansehen unter den anderen Fürsten Norddeutschlands: diese wählten ihn zum Oberbefehlshaber der norddeutschen Truppen, er wurde Oberster des Norddeutschen Kreises.

Ab 1553 wandte sich Adolf wieder seiner eigentlichen Heimat zu. 1556 übernahm er den kirchlichen Besitz und das Bischofsamt seines verstorbenen Bruders Friedrich, wie dieser in seinem Testament verfügt hatte. Daraufhin machte er sich daran, die Schmach seiner Vorfahren in der Schlacht bei Hemmingstedt zu rächen. Adolf wollte seinen eigenen Machtbereich ausdehnen, indem er Hand an die damals reiche und selbstständige Bauernrepublik Dithmarschen legte. Es gelang ihm, seine beiden Mitregenten zu überzeugen, dass sie zusammen ein Heer ausstatteten.

1559 eroberte er mit seinem Bruder Johann und seinem Neffen König Friedrich II. von Dänemark in der Letzten Fehde die Bauernrepublik Dithmarschen. Die drei Herrscher teilten die Bauernrepublik unter sich auf, Adolf erhielt den nördlichsten Teil und damit direkten Anschluss an seine Gebiete in Eiderstedt. Als Adolfs Bruder Johann 1580 starb, teilten er und König Friedrich II. die Anteile von Johann an Schleswig und Holstein unter sich auf.

Innerlich modernisierte er den Staat. Er trennte Haus- und Staatsverwaltung und berief auch bürgerliche juristisch ausgebildete Männer in die Staatsverwaltung. Seinen Rang und die damit verbundene politische Stellung des jungen Herzogtums ließ er durch verschiedene repräsentative Neubauten ausdrücken. Als Bauherr gab er unter anderem das Reinbeker Schloss, das Schloss vor Husum, das Tönninger Schloss, das Trittauer Schloss und das Armen- und Altenstift Gasthaus zum Ritter St. Jürgen in Auftrag. Auch am Gottorfer Schloss wurde mit dem Nordflügel eine bedeutende Erweiterung vorgenommen.

Als Adolf starb, wurde sein Sohn Friedrich Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf.

Nachkommen

1564 heiratete Adolf Christine von Hessen (* 29. Juni 1543; † 13. Mai 1604), die Tochter seines Erziehers. Mit ihr hatte er folgende Kinder:

Quellen

  • Rolf Kuschert: Die frühe Neuzeit, in: Nordfriisk Instituut (Hrsg.) Geschichte Nordfrieslands, Heide, Boyens & Co 1995. ISBN 3-8042-0759-6

Weblinks




Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adolf IV. (Holstein) — Adolf IV. aufgebahrt in einem Sarkophag, Idealbildnis Adolfs, um 1450, ursprünglich der unterer Teil eines Doppelbildnisses im Maria Magdalenen Klosters, mit 2,77 m Breite wird Adolf überlebensgroß dargestellt Adolf IV. (* vor 1205; † 8. Juli… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf IV. von Holstein — Adolf IV. aufgebahrt in einem Sarkophag, Idealbildnis Adolfs, um 1450, ursprünglich der unterer Teil eines Doppelbildnisses im Maria Magdalenen Klosters, mit 2,77 m Breite wird Adolf überlebensgroß dargestellt Adolf IV. (* vor 1205; † 8. Juli… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf VIII. (Holstein) — Siegel des Adolf VIII. aus der Zeit um 1447 Adolf VIII. von Holstein (* (1401); † 4. Dezember 1459 in Lübeck; ▭ in Itzehoe) aus dem Geschlecht der Grafen von Schauenburg und Holstein war Graf von Holstein und Stormarn von 1421 bis 1459 sowie ab… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf — (* 15. September 1600 in Gottorf; † 19. September 1631 in Eilenburg), zweiter Sohn des regierenden Herzogs Johann Adolf, einer jener fürstlichen Abenteurer, an denen die Zeit des dreißigjährigen Krieges reich ist. 1621 zum Sub Koadjutor im Bistum …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Oldenburg — (* 23. August 1898 in Dellbrück, damals Kreis Süderdithmarschen; † unbekannt) war ein deutscher Politiker (SPD). Von Oldenburg war von Beruf Maschinenbauer; 1946 war er als Bauer in Busenwurth tätig. Er war Mitglied des zweiten Ernannten Landtags …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Warnstedt — Adolf Eduard Friedrich Johannes von Warnstedt (* 9. April 1813 in Schleswig; † 20. September 1897 in Göttingen) war ein deutscher Beamter und Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Deines — (1905) Johann Georg Adolf Ritter von Deines (* 30. Mai 1845 in Hanau; † 17. November 1911 in Frankfurt am Main) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Kavallerie sowie Generaladjutant Kaiser Wi …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf V. (Holstein-Segeberg) — Siegel des Adolf V. aus der Zeit um 1273 Graf Adolf V. (* um 1252; † 1308) war Graf von Holstein Kiel (1263–1273) und Graf von Holstein Segeberg (1273–1308). Leben Er war der ältere der beiden Söhne des Grafen Johann I. von Holstein und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Schaumburg — Siegel des Adolf von Schaumburg aus der Zeit um 1545 1556 …   Deutsch Wikipedia

  • Mechthild von Holstein — (* 1220 oder 1225; † 1288 in Kiel) war von 1250 bis 1252 Königin von Dänemark. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Abstammung 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”