- Dobruška
-
Dobruška Basisdaten Staat: Tschechien Region: Královéhradecký kraj Bezirk: Rychnov nad Kněžnou Fläche: 3443 ha Geographische Lage: 50° 18′ N, 16° 10′ O50.292516.1625287Koordinaten: 50° 17′ 33″ N, 16° 9′ 45″ O Höhe: 287 m n.m. Einwohner: 6.917 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 518 01 – 518 03 Struktur Status: Stadt Ortsteile: 8 Verwaltung Bürgermeister: Petr Tojnar (Stand: 2007) Adresse: nám. F. L. Věka 11
518 01 DobruškaGemeindenummer: 576271 Website: www.mestodobruska.cz Dobruška (deutsch Gutenfeld) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt in Ostböhmen im Vorland des Adlergebirges, am Bach Zlatý potok. Sie gehört zum Bezirk Rychnov nad Kněžnou in der Region Königgrätz (Hradec Kralové).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dobruška entwickelte sich aus einer Siedlung mit dem Namen Leštno, an der sich bedeutende Handelswege kreuzten. In der Folgezeit wurde der Ort nach den Besitzern der Herrschaft, den Herren von Dobruška, benannt.
Wegen mehrerer Stadtbrände sind nur wenige Quellen zur frühen Stadtgeschichte erhalten geblieben. Die erste Nennung stammt aus dem Jahre 1312, als ein Johannes de Dobrusca erwähnt wird. 1320 befreite Mutina von Dobruška die Untergebenen vom Frondienst und bestätigte ihnen gleichzeitig das Braurecht. Während der Herrschaft seines Sohnes Sezema von Dobruška wurde 1364 das Königgrätzer bzw. Magdeburger Stadtrecht eingeführt. Letzter Besitzer aus dem Geschlecht der Dobruška war Johann Městecký von Opočno, der 1432 starb. Er vererbte Dobruška dem Georg/Jiřík von Dubá auf Vízmburk, der es mit seiner Herrschaft Frymburk verband. 1455 wurde Dobruška als Oppidum der Herrschaft Opočno bezeichnet, deren Besitzer ab 1495 die Trčka von Leipa waren. Unter ihrer Herrschaft erlebte Dobruška eine wirtschaftliche Blüte, durch die es zum Marktort für die ganze Umgebung wurde. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Zunftprivilegien überliefert. Nach dem Brand von 1565 wurde die Stadt im Stil der Renaissance wieder aufgebaut.
Nach den Hussitenkriegen bekannte sich fast die ganze Bevölkerung zum Utraquismus. Anfang des 17. Jahrhunderts war Dobruška ein Zentrum des ostböhmischen Protestantismus. Im Dreißigjährigen Krieg setzten gegenreformatorische Maßnahmen ein, die 1628 einen Aufstand der Untergebenen zur Folge hatten. Weil sich trotz der Verfolgung die Anhänger der Böhmischen Brüder versteckt halten konnten, wurden noch im Jahre 1751 öffentlich protestantische Bücher verbrannt. Im Zuge der Rekatholisierung wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auch die Dekanatskirche des Heiligen Wenzel barock umgebaut.
Im 19. Jahrhundert war Dobruška ein ostböhmisches Zentrum der tschechischen nationalen Wiedergeburt (Obrozeni), bei der der Kaufmann František Vladislav Hek und der Kaplan Josef Liboslav Ziegler eine wichtige Rolle spielten. Der Schriftsteller Alois Jirasek setzte Hek mit seinem fünfbändigen Roman F. L. Věk ein literarisches Denkmal.
1908 erhielt Dobruška Anschluss an das Eisenbahnnetz.
Städtepartnerschaften
- Ábrahámhégy
- Verwaltungsbezirk Vale Royal
- Miejska Górka
- Radków
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Dobruška gehören die Ortschaften
- Běstviny
- Domašin
- Chábory
- Spáleniště
- Pulice
- Mělčany und
- Křovice
Sehenswürdigkeiten
- Das Renaissance-Rathaus mit Turm, das in der Mitte des rechteckigen Marktplatzes steht, wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet.
- Das städtische Museum befindet sich im Rathaus.
- Die ursprünglich gotische Pfarrkirche St. Wenzel (Kostel svatého Václava) wurde 1709–1725 durch M. Rossi barockisiert.
- Die barocke Mariensäule wurde 1733–1736 errichtet.
- Wohnhaus von František Vladislav Hek
- Friedhofskapelle im Renaissancestil
- Jüdischer Friedhof aus dem 17. Jahrhundert (eine jüdische Gemeinde ist seit 1545 bekannt)
Umgebung
- Holzgebäude einer Mühle von 1816 im 2 km nordöstlich gelegenen Dorf Provoz
- Das Schloss Skalka (5 km südöstlich) wurde 1738–1739 im Stil des Barock umgebaut.
Persönlichkeiten
- František Vladislav Hek (1769–1847), Verfechter der tschechischen nationalen Wiedergeburt
- Josef Mnohoslav Roštlapil (1809–1888), Pfarrer und Chronist von Dobruška
- František Kupka (1871–1957), Kunstmaler; verlebte seine Kindheit in Dobruška
- František Adolf Šubert (1849-1915), Dramaturg und Intendant des Nationaltheaters Prag
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8
- Knaurs Kulturführer Tschechische Republik, ISBN 3-426-26609-1
Weblinks
-
Commons: Dobruška – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- http://www.dobruska.cz/historie.html
- http://www.dobruska.cz/muzeum/osobnosti.html
- http://www.g26.ch/art_kupka.html
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Rychnov nad Kněžnou (Bezirk Reichenau an der Knieschna)Albrechtice nad Orlicí | Bačetín | Bartošovice v Orlických horách | Bílý Újezd | Bohdašín | Bolehošť | Borohrádek | Borovnice | Bystré | Byzhradec | Častolovice | Čermná nad Orlicí | Černíkovice | České Meziříčí | Čestice | Deštné v Orlických horách | Dobré | Dobruška | Dobřany | Doudleby nad Orlicí | Hřibiny-Ledská | Chleny | Chlístov | Jahodov | Janov | Javornice | Kostelecké Horky | Kostelec nad Orlicí | Kounov | Králova Lhota | Krchleby | Kvasiny | Lhoty u Potštejna | Libel | Liberk | Lično | Lípa nad Orlicí | Lukavice | Lupenice | Mokré | Nová Ves | Očelice | Ohnišov | Olešnice | Olešnice v Orlických horách | Opočno | Orlické Záhoří | Osečnice | Pěčín | Podbřezí | Pohoří | Polom | Potštejn | Proruby | Přepychy | Rohenice | Rokytnice v Orlických horách | Rybná nad Zdobnicí | Rychnov nad Kněžnou | Říčky v Orlických horách | Sedloňov | Semechnice | Skuhrov nad Bělou | Slatina nad Zdobnicí | Sněžné | Solnice | Svídnice | Synkov-Slemeno | Trnov | Třebešov | Tutleky | Týniště nad Orlicí | Val | Vamberk | Voděrady | Vrbice | Záměl | Zdelov | Zdobnice | Žďár nad Orlicí
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Dobruska — Dobruška … Deutsch Wikipedia
Dobruška — (spr. dobruschka), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Neustadt, hat eine Dechanteikirche und einen Stadtpark, betreibt Likörfabrik, Bierbrauerei, Weberei, Bandfabrik und zählt (1900) 3029 tschech. Einwohner … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Dobruška — Coordinates: 50°17′33″N 16°9′45″E / 50.2925°N 16.1625°E / 50.2925; 16.1625 … Wikipedia
Dobruška — Sp Dòbruška Ap Dobruška L Čekija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Dobruška vas — Dobruška vas … Wikipedia
Dobruška und Opočno (Adelsgeschlecht) — Die Herren von Dobruška und Opočno (tschechisch Páni z Dobrušky a Opočna) waren ein böhmisches Adelsgeschlecht, deren Mitglieder sich zunächst mit dem Prädikat „von Dobruška“ und nach 1374 mit dem Prädikat „von Opočno“ bezeichneten. Ihre… … Deutsch Wikipedia
Dobruska — Original name in latin Dobruka Name in other language Dobruschka State code CZ Continent/City Europe/Prague longitude 50.29201 latitude 16.16001 altitude 297 Population 7085 Date 2006 11 25 … Cities with a population over 1000 database
Bahnstrecke Opočno pod Orlickými horami–Dobruška — Opočno pod Orlickými horami–Dobruška Kursbuchstrecke (ČD): 028 Streckenlänge: 5,359 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legende … Deutsch Wikipedia
Moses Dobruška — (12 July 1753 – 5 April 1794) was the first cousin once removed of Jacob Frank, the founder of the Frankist sect who claimed to be the Jewish messiah.[1][2] Dobruška was an alchemist, freemason, writer, and poet. On 17 December 1775 he converted… … Wikipedia
Moses Dobruška — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Die komplette Biografie Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst. Junius Frey (* 1735 in … Deutsch Wikipedia