Dolf Schnebli

Dolf Schnebli

Dolf Schnebli (* als Adolf Schnebli 27. Dezember 1928 in Baden (Aargau); † 12. September 2009 in Zürich) war ein Schweizer Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schnebli studierte von 1948 bis 1952 Architektur an der ETH Zürich. Nach Wanderjahren und Aufenthalten als Architekt in Paris, Zürich, Mulhouse, Venedig, New York, Boston, Agno und St. Louis kam er 1952 wieder nach Zürich.

1952 lernte er durch den Besuch der Sommerschule des Congrès International d’Architecture Moderne in Venedig die italienischen Architekten Ernesto Rogers, Franco Albini, Ignazio Gardella, Carlo Scarpa und Bruno Zevi kennen. An der Harvard Graduate School of Design studierte er bei Josep Lluís Sert und unterrichtete anschliessend zusammen mit Naum Gabo und Serge Chermayeff. Im Büro von Walter Gropius arbeitete er unter anderem mit den Harvard-Professoren Sigfried Giedion und Werner Max Moser zusammen. Durch die Möglichkeit eines Harvard-Reisestipendium beschäftigte er sich mit Stadtgründungen des Altertums und reiste deshalb 1956 auf dem Landweg von Venedig nach Indien.

1958 eröffnete Schnebli ein eigenes Atelier in Agno. Sein erstes grosses Bauwerk ist das Gymnasium in Locarno (Ginnasio cantonale); es folgen zahlreiche Schul- und Universitätsbauten.

1965 übernahm er eine Gastdozentur in St. Louis, später in Boston und Berkeley und ab 1969 an der ETH Zürich. Schnebli erhielt 1971 einen Ruf an die ETH Zürich als Ordinarius für Architektur und Entwurf. Auf seine Initiative hin wurde Aldo Rossi 1972 Professor an der ETHZ. Zahlreiche, bekannte Architekten wie beispielsweise Mario Campi, Fabio Reinhart, Bruno Reichlin, Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Marcel Meili und Arthur Rüegg wurden von ihm ausgebildet. 1994 wurde er emeritiert.

Während seiner Tätigkeit als selbstständiger Architekt, u.a. mit Flora Ruchat-Roncati, entstanden gültige Werke zeitgenössischer Architektur im In- und Ausland. Architektur und Städtebau der Schweiz sind wesentlich durch das Schaffen von Dolf Schnebli beeinflusst worden.

Schnebli ist Ehrenmitglied des Bund Deutscher Architekten.

Werke

Bauten

  • Umbau eines Wohnhauses, Agno, 1958
  • Casa Castioli, Campione d'Italia, 1959
  • Scuola Media Locarno, Gymnasium in Locarno, 1960–1963
  • Haus Lichtenhahn, Carabbia, 1963
  • Haus Ledergerber, Seedorf, 1964
  • Case Sociali, Sozialer Wohnungsbau in Lugano, 1965
  • Gartenbad und Schule in Wohlen (1965)
  • Schweizer Schule, Neapel, 1966
  • Kindergarten, Bissone, 1966
  • Casa Streiff, Minusio, 1968
  • Law School and Social Science Center, Washington University, St. Louis, 1971
  • Casa Wolk, Magliaso, 1977
  • Zentrum und Schulhaus, Ruopigen, 1983–87
  • Villa Meyer, Zürich, 1984–86
  • Villa Jamileh Weber, Zürich, 1984–86
  • Wohnbauten Südstrasse, Zürich, 1984–86
  • Wohn- und Geschäftshaus, Baden, 1987–90
  • Schule Kappelerhof, Baden, 1991
  • Haus Wüstholz, Uster, 1991
  • Casa Meyer, Tegna, 1991
  • Swiss Re / Credit Suisse in Zürich-Brunau (1998–2000)
  • EPFL, Quartier Nord, in Ecublens bei Lausanne (1998–2000)

Eigene Veröffentlichungen

  • Dolf Schnebli Architekt. Entwurfsunterricht an der Architekturabteilung. Lehrstuhl für Architektur und Entwurf 1971 - 84. Zürich: GTA-Verlag 1984. ISBN 978-3856760212
  • 1956: Fotoskizzen einer langsamen Reise. Ein Jahr auf dem Landweg von Venedig nach Indien und zurück. Sulgen, Niggli-Verlag 2009. ISBN 978-3721207002

Literatur

  • Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg): Architektenlexikon der Schweiz - 19./20. Jahrhundert Basel: Birkhäuser 1998. ISBN 3-7643-5261-2

Weblinks


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