- Dornier Do 214
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Die Dornier Do 214 war ein ziviles, projektiertes Großflugboot der Dornier-Werke.
Entworfen wurde das Flugzeug ab 1940 im Auftrag der Lufthansa nach einem Großflugboot für den Passagierdienst im Transatlantikverkehr. Da der Katapultstart für Passagiere unzumutbar erschien, sollte das Flugzeug ohne Starthilfe starten können. Dornier berief sich bei der Auftragsvergabe auf vorherige Entwürfe wie die Dornier Do X oder die Dornier Do 20.
Das Flugzeug wurde als freitragender Schulterdecker in Ganzmetallbauweise entworfen. Die sogenannten Dornier-Stummel zur Stabilisierung im Wasser wurden aerodynamisch optimiert. Sie wurden über die gesamte Rumpfbootlänge als Wülste ausgebildet. Weitere Stützschwimmer waren nicht vorgesehen. Als Antrieb sollten acht Daimler-Benz DB 613 mit je 3500 PS dienen, die wiederum aus jeweils zwei Daimler-Benz DB 603-Motoren bestanden. Insgesamt waren somit 16 Triebwerke vorgesehen. An jeder Tragfläche waren dies jeweils zwei der Doppeltriebwerke an den Tragflächenvorder- und Hinterseiten, jeweils zwei mit Zug- und zwei mit Druckpropellern. Die Triebwerke sollten in die sehr dicken Tragflächenprofile integriert werden, wo sie von den beiden Bordmechanikern während des Fluges erreicht und gewartet werden konnten. Die Besatzung sollte aus zwölf Mann bestehen: dem Kapitän, zwei Piloten, dem Navigator, einem Funker, zwei Bordmechanikern, zwei Stewards und zwei Stewardessen sowie einem Reservemitglied.
Die Do 214 war als Luxusflugzeug projektiert und sollte mit ähnlichem Luxus (soweit realisierbar) wie die damaligen Luftschiffe ausgestattet werden. So sollte eine für die Größe des Flugzeug verhältnismäßig geringe Anzahl von 40 Passagieren transportiert werden. Im zweistöckigen Rumpf war im unteren Stockwerk ein Gesellschaftsraum vorgesehen, im oberen zwei Speiseräume.
Das Reichsluftfahrtministerium stoppte 1942 die Entwicklung, da es sich bei der Do 214 um ein ziviles Projekt handelte. Um die Arbeiten dennoch fortführen zu können, wurde die Do 214 in ein militärisches Projekt gewandelt. So sollte ein Einsatz für die Kriegsmarine, z. B. als fliegender U-Bootstützpunkt, erfolgen. Im darauffolgenden Jahr wurde das Projekt kriegsbedingt endgültig eingestellt. Aus diesen Überlegungen heraus entstand das Projekt der Dornier Do 216.
Gefertigt wurde 1940 nur ein verkleinertes, bemanntes Modell der Do 214 im Maßstab 1:5. Die als Göppingen Gö 8 bezeichnete Maschine bestand gänzlich aus Holz und wurde für Schlepp- und Segelversuche auf dem Wasser benutzt.
Technische Daten
Dornier Do 214
- Spannweite: 60,0 m
- Länge: 51,6 m
- Höhe: 14,3 m
- Tragflügelfläche: 500 m²
- Leergewicht: 76.000 kg
- max. Startgewicht: 145.000 kg
- Höchstgeschwindigkeit: 490 km/h
- Dienstgipfelhöhe: 7000 m
- Reichweite: 6200 km
Siehe auch
Literatur
- Heinz Nowarra: Die Deutsche Luftrüstung 1933-1945. Bernard & Graeffe Verlag, Koblenz 1993 ISBN 3-7637-5464-4
Vor 1930: Do A | Do B (Merkur) | Do K | Do J (Wal) | Do R (Superwal) | Do Y | Do P | Do N | Do X
1930–1945: Do 10 | Do 11 | Do 12 | Do 13 | Do 14 | Do 15 | Do 16 | Do 17 | Do 18 | Do 19 | Do 20 | Do 22 | Do 23 | Do 24 | Do 26 | Do 212 | Do 214 | Do 215 | Do 216 | Do 217 | Do 235 | Do 317 | Do 318 | Do 335 | Do 417 | Do 435 | Do 535 | Do 635
Seit 1945: Do 25 | Do 27 | Do 28 | Do 29 | Do 31 | Do 32 | Do 34 | Do 128 | Do 132 | Do 228 | Do 231 | Do 328 | P 406 | P 410 | Do 428 | Do 528 | Do 728 | Do 928
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