Dringenberg

Dringenberg
Dringenberg
Wappen der ehemaligen Stadt Dringenberg
Koordinaten: 51° 40′ N, 9° 3′ O51.6719444444449.0566666666667Koordinaten: 51° 40′ 19″ N, 9° 3′ 24″ O
Fläche: 22,73 km²
Einwohner: 2.024
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 33014
Vorwahl: 05259
Karte

Lage von Dringenberg in Bad Driburg

Dringenberg ist, mit Siebenstern, ein Stadtteil der Stadt Bad Driburg im Kreis Höxter, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen. Dringenberg war mit seiner Burg über Jahrhunderte neben Paderborn und Neuhaus der wichtigste Verwaltungssitz im Fürstbistum Paderborn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptstädte und Städte des Fürstbistums Paderborn bis 1802/03 (Stand 1789):
Paderborn, Warburg, Brakel, Borgentreich | Beverungen, Borgholz, Bredenborn, Büren, Driburg, Dringenberg, Gehrden, Calenberg, Kleinenberg, Lichtenau, Lippspringe, Lügde, Nieheim, Peckelsheim, Salzkotten, Steinheim, Vörden, Willebadessen, Wünnenberg

Die Höhenburg Dringenberg gehörte seit ihrer Erbauung 1318–1323 zur weltlichen Herrschaft des Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Begonnen wurde die Burg unter Bischof Dietrich II.. Hinter dem Ausbau stand der weltliche Defensor Dietrichs Bernhard zur Lippe, der schließlich Fürstbischof wurde. 1323 erhielt die Siedlung vor der Burg die Stadtrechte. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörig.

1802/03 wurde das Hochstift vom Königreich Preußen besetzt. In napoleonischer Zeit war Dringenberg Teil des Königreichs Westphalen und Verwaltungssitz des Kantons Dringenberg, der neben Dringenberg die Dörfer Schwaney, Altenheerse, Neuenheerse, Kühlsen und Willebadessen umfasste. Ab 1815 gehörte der Ort endgültig zum Königreich Preußen. 1945–1949 war Dringenberg Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 von Nordrhein-Westfalen.

Burg Dringenberg
Dringenberg - Blick aus südlicher Richtung von der Schonlau Kapelle

Die eigentliche Bedeutung des Ortes war immer an seine Burg geknüpft. Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert war die Burg Sitz der Paderborner Fürstbischöfe. Im Jahre 1636 im Dreißigjährigen Krieg vollständig zerstört, wurde die Burg danach von Fürstbischof Dietrich Adolf zur Sommerresidenz ausgebaut. Innerhalb des Fürstbistums war Dringenberg ein bedeutender Verwaltungssitz. War die Residenz Neuhaus Oberamtsitz für den Unterwaldischen Bezirk, so erfüllte Dringenberg diese Aufgabe für den Oberwaldischen Bezirk. Das Oberamt Dringenberg war in etwa identisch mit dem heutigen Kreis Höxter, ohne das enge Gebiet um Höxter/Corvey. Das Amt Dringenberg-Gehrden nutzte die Burg ab 1825 ebenfalls als Stadt- und Amtsverwaltung, bis es am 1. Januar 1975 aufgelöst wurde. Dringenderg wurde in die Stadt Driburg eingemeindet.[1]

Stadtwappen Dringenberg

Zum Bad Driburger Ortsteil Dringenberg gehört das kleine Walddorf Siebenstern, um 1300 unter dem Namen Elberinghausen erstmals erwähnt. Bekannt wurde der Ort durch die Glashütte Siebenstern, einer bedeutenden Produktionsstätte des Fürstbistums Paderborn. Den Namen erhielt der Ort gegen 1780 durch ein Markenzeichen der Glashütte.[2]

Klima

Hauptsächlich Südwest und Westwinde bestimmen das Klima, das als „leichtes Reizklima“ bezeichnet wird. Aufgrund der Wälder (Buchholz/Rietholz) und der Höhenlage bleibt sommerliche Schwüle aus. Im Herbst bildet sich Frühnebel. Die Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1150 mm im langjährigen Durchschnitt. Die Durchschnittstemperatur lag 2009 bei 8,4 °C.

Politik

Bezirksausschussvorsitzender von Dringenberg ist seit 2009 Meinolf Tewes (CDU)

Der Bezirksausschuss setzt sich aus folgenden Stadträten und sachkundigen Bürgern zusammen:

Dieter Legge (Rat) Meinolf Tewes (Rat) Wilhelm Lingemann Martin Hildebrandt CDU

Anton Uhe SPD

Heinz Sablotny (Rat) Karl Josef Rehermann UWG

Jürgen Falke FDP

Mariluise Niesse Bündnis 90 Grüne

Bildung

  • Gemeinschaftsgrundschule Dringenberg
  • Städtischer Kindergarten

Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • Dringenberger Burgmusikanten
  • Fanfarenzug Dringenberg
  • St. Sebastian-Schützenbruderschaft Dringenberg e. V.
  • Heimatverein e. V.
  • Burgtheater Dringenberg e. V.
  • Sportverein Dringenberg 1954 e. V.
  • Spielmannszug Dringenberg 1924 e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Kirchenchor St. Marien Dringenberg
  • Schießsportverein SSV Dringenberg e. V.
  • Tennisverein Grün-Weiß Dringenberg e. V.
  • Skiclub Dringenberg e. V.
  • BVB Fan Club Eggeland Dringenberg e. V.
  • Burgbayern Dringenberg e. V.
  • KfD-Dringenberg
  • Initiative historisches Rathaus e. V.
  • Verein zur Erhaltung und Pflege der Schöpfemühle Dringenberg e. V.
  • Fischereiverein
  • Taubenzuchtverein
  • Reitverein Dringenberg e. V.

Persönlichkeiten

Infrastruktur

Durch den Ort führen die Landesstraßen L 820 (Burgstraße) und L 953 (Zum Stadttor). Busse des Nahverkehrsverbunds Paderborn/Höxter der Linien 201 (Willebadessen-Dringenberg-Schwaney-Paderborn) und 540 (Bad Driburg-Neuenheerse-Willebadessen) durchqueren regelmäßig das Dorf.

Die Zehntscheune im Ortskern dient als lokaler Veranstaltungsraum, beispielsweise für öffentliche Versammlungen, für das Schützenfest der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Dringenberg und für das Dringenberger Karnevalsfest.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Siebenstern war die am längsten existierende Glashütte des Hochstiftes, vgl. Alfred Heggen: Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert. (= Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte; Bd. 17) Paderborn 1978, ISBN 3-87088-217-4, S. 69.

Literatur

  • Peter Bonk: Dringenberg. In: Josef Drewes (Hrsg.): Das Hochstift Paderborn: Portrait einer Region. Paderborn, 1997; S. 248–250. ISBN 3-506-95293-5
  • Peter Bonk: Siebenstern. In: Josef Drewes (Hrsg.): Das Hochstift Paderborn: Portrait einer Region. Paderborn 1997; S. 257–258. ISBN 3-506-95293-5
  • Diether Pöppel: Dringenberg: Stadt, Burg und Kirche im Wandel der Jahre. 1980
  • Dringenburg. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 7, Leipzig 1734, Spalte 1460 f.

Weblinks

 Commons: Dringenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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