Pömbsen

Pömbsen
Pömbsen
Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 4′ O51.7747222222229.0725315Koordinaten: 51° 46′ 29″ N, 9° 4′ 21″ O
Höhe: 315 m ü. NN
Fläche: 13,53 km²
Einwohner: 600 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 33014
Vorwahl: 05274
Karte

Lage von Pömbsen in Bad Driburg

Pömbsen ist ein Ortsteil von Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen. Der ehemals eigenständige Ort wurde im Rahmen der Kommunalreform 1970 eingemeindet. Die Fläche beträgt 13,53 km². Pömbsen liegt etwa 4 km südwestlich von Nieheim und besitzt eine überwiegend kleinbäuerliche Struktur. Pömbsen hatte am "Stand 31. Dezember 2007", genau 600 Einwohner, davon wohnen 554 Einwohner in Pömbsen selbst und 46 in Bad Hermannsborn. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Landadelssitze im Fürstbistum Paderborn um 1665:

Boke, Bökendorf, Borgentreich, Borgholz, Borlinghausen, Breitenhaupt, Brenken, Bühne, Dalheim, Daseburg, Dedinghausen, Desenberg, Dinkelburg, Eichholz, Eissen, Engar, Erpentrup, Essentho, Fürstenberg, Grevenburg, Hainholz, Helmern, Herbram, Herstelle, Himmighausen, Hinnenburg, Husen, Lichtenau, Liebenau, Lippspringe, Löwendorf, Lügde, Menne, Merlsheim, Natzungen, Niesen, Nordborchen, Peckelsheim, Pömbsen, Rheder, Riepen, Ringelstein, Salzkotten, Schweckhausen, Steinheim, Sudheim, Thienhausen, Thüle, Verne, Vinsebeck, Volbrexen, Wandschicht, Welda, Wehrden, Westheim, Wewer, Wintrup, Würgassen.

Der Name wurde 1015 erstmals zur Zeit des Paderborner Bischofs Meinwerk (1009-1036) urkundlich genannt, als der Priester Wulfdag die Kirche in oppido Pumissun erhielt. Die Kirche liegt weithin sichtbar auf der Höhe von 315 m in der Mitte des Bergdorfs. Die Großpfarrei Pömbsen gilt als eine der ältesten in der Region. 1036 kommt Pömbsen an das Busdorfstift in Paderborn. 1299 wird Nieheim abgepfarrt, und 1304 wird die Pfarre dem Kloster Marienmünster incorporiert. Zur Pfarre gehören noch Alhausen, Langeland, Erpentrup und Reelsen im heutigen Pfarrverbund Bad Driburg.

Das Dorf brannte 1531 und 1600 ab. Im 17. und 18. Jahrhundert war Pömbsen Rittersitz des Fürstbistums Paderborn. 1871 baute die jüdische Gemeinde eine Synagoge, die nach dem Pogrom vom 9. November 1938 abgebrochen wurde. In der Gemarkung liegen zahlreiche eingegangene Orte. Unter diesen ist der im Jahre 854 in den Corveyer Traditionen genannte Hof Amriki, der im 30-jährigen Krieg zerstört wurde. Der Name lebt fort im Bachnamen Emmerke („kleine Emmer“), einem Zufluss der Emmer, der fälschlicherweise in fast allen Landkarten Mühlenbach genannt wird. Dieses Gelände mit der Mineralquelle in der „Bornwiese“ wurde 1859 vom Hermannsborner Verein mit Sitz in Dortmund erworben zwecks Nutzung des Mineralbrunnens.

Am 1. Januar 1970 wurde Pömbsen in die Stadt Bad Driburg eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1910[3] 540
1925[4] 681
1933[4] 674
1939[4] 629
1985[5] 674
1990[5] 673
1995[5] 693
2000[5] 658
2001[5] 664
2002[5] 644
2003[5] 630
2006[6] 551
2007[6] 554

Kirche

Die erste Kirche entstand im Jahre 1000. Die heutige katholische Kirche Mariä Himmelfahrt ist der dritte Wiederaufbau und gehört zum Pastoralverbund Bad Driburg[7] im Dekanat Höxter. Der einschiffige Bau wurde 1678 bis 1687 errichtet, der Westturm 1718/1719. Zur barocken Ausstattung gehören Altar und Heiligenfiguren.

Alljährlich am Karfreitag findet die Kreuztracht statt. Sie wurde in Pömbsen erstmals 1754/55 urkundlich bezeugt.

Bad Hermannsborn

Bad Hermannsborn

1924 erwarb die Barmer Ersatzkasse die Quelle und errichtete 1924/1925 das Kurbad Hermannsborn mit dem 18 ha großen Kurpark. Die unter Denkmalschutz stehende Anlage wird durch die Eingangsarkaden betreten, die sich in einem Halboval zum Kurpark hin öffnen. Die Kastanienallee steigt zum höher gelegenen Hauptgebäude auf. Dieses hat einen neobarocken, einem Schloss ähnlichen Charakter, besonders auch durch die Kolonnaden des Eingangs betont. Im Park wurden künstliche Teiche und Wasserläufe angelegt. Rhododendronhecken und mit der Jahreszeit wechselnde Blumenbepflanzung prägen die Schönheit des Parks. Als Rehaklinik wurde der Baubestand modernisiert und auf 225 Betten erweitert. Die Indikationen zu Rehabilitationsverfahren sind Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Herz- und Kreislauferkrankungen. Seit dem 1. September 2006 gehört die Klinik unter dem Namen Park-Klinik Bad Hermannsborn zur Bad Driburger Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff.[8][9]

Bildung

In Pömbsen befindet sich die Gemeinschaftsgrundschule Pömbsen/Reelsen.

Vereine

Feuerwehrhaus in Pömbsen, dahinter die Mariä-Himmelfahrt-Kirche

Verkehr

Pömbsen liegt an der Landstraße 952, die von Nieheim kommend etwa 2 km südlich von Merlsheim auf die L 951 mündet, die Steinheim mit Bad Driburg verbindet, darüber hinaus führt durch Pömbsen die Kreisstraße 1 von Alhausen kommend weiter durch Erwitzen zur B 252. Außerdem befindet sich im Ortsteil Bad Hermannsborn die Kreisstraße 9, die als Querverbindung von der L 952 nach Reelsen führt, diese Strecke bildet die kürzeste Verbindung von Nieheim nach Bad Driburg, sie ist allerdings bei Eis und Schnee nicht befahrbar, da sie teilweise sehr steil ist und vom Winterdienst nicht bedient wird.

Im ÖPNV ist Pömbsen an die Linie 575 Bad Driburg–Nieheim angebunden.[10] Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Bad Driburg.

Sonstiges

Naturdenkmal „Markuslinde“ in Pömbsen

Friedrich Wilhelm Weber erwähnte Pömbsen in seinem Gedicht „Der Handschuh“.

Galerie

Literatur

  • A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Höxter. Münster 1914
  • Dieter Grebe: Bad Hermannsborn. Detmold o.J. (Redaktion 1998)

Quellen

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Driburg#Stadtgliederung
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Höxter
  4. a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  5. a b c d e f g Bad-Driburg.de > Wirtschaft > Allgemeines > Bevölkerungsentwicklung
  6. a b Bad Driburg#Einwohnerentwicklung der einzelnen Ortschaften
  7. http://www.pv-bad-driburg.de/index.php?id=42
  8. http://www.kbh.de/
  9. http://www.ugos.de/
  10. http://www.nph.de/v2.0/daten/uploads/download/owl_84575__1_3.pdf

Weblinks

 Commons: Pömbsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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