- Düwag GT8 Typ Freiburg
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GT 8 Typ Freiburg Nummerierung: 1. Serie: 201–204
2. Serie: 205–214
3. Serie: 221–231Anzahl: 25 Hersteller: DUEWAG Baujahr(e): 1. Serie: 1971/72
2. Serie: 1981/82
3. Serie: 1990/91Achsformel: B'+B' B'+B' Spurweite: 1.000 mm (Meterspur) Länge über Kupplung: 32.845 mm Breite: 1. Serie: 2.200 mm
2. Serie: 2.320 mm
3. Serie: 2.320 mmLeermasse: 1. Serie: 36 t
2. Serie: 38 t
3. Serie: 39,57 tHöchstgeschwindigkeit: 70 km/h
(auf 62 km/h abgeregelt)Stundenleistung: 1. Serie: 4 × 95 kW = 380 kW
2. Serie: 4 × 150 kW = 600 kW
3. Serie: 4 × 150 kW = 600 kWStromsystem: 1. Serie: 600 V Gleichstrom (ab 1983 750 V)
2. Serie: 750 V Gleichstrom
3. Serie: 750 V GleichstromStromübertragung: Oberleitung Der Straßenbahn-Triebwagen GT 8 "Typ Freiburg" ist ein dreiteiliger Gelenktriebwagen mit acht Achsen der Freiburger Verkehrs AG, der zwischen 1971 und 1991 in drei Serien von der Düsseldorfer Waggonfabrik hergestellt wurde. Er wurde als Einrichtungsfahrzeug konzipiert.
Inhaltsverzeichnis
Bauart
Die baulichen Verhältnisse in Freiburg machten es notwendig, einen eigenen Fahrzeugtyp zu kreieren, da herkömmliche Züge mit Jakobs-Drehgestell nicht für die teilweise engen Kurvenradien geeignet sind. Der Freiburger Wagen wurden aus dem Typ Mannheim entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gelenkwagen liegt der Drehpunkt nicht auf Jakobs-Drehgestellen, sondern sind unter dem Mittelteil angeordnet, in das die beiden Wagenendteile eingehängt wurden. Neben dem damit leichter realisierbaren Allachsantrieb wurde auch eine bessere Hüllkurve erreicht, womit der ganze Triebwagen 34 Meter lang ausgeführt werden konnte. Nach den Zwölfachsern der Rhein-Haardtbahn waren diese Freiburger Wagen über lange Jahre die zweitlängsten Straßenbahnwagen auf der Erde.
Serien
Erste Serie (1971/72)
Von der Freiburger Verkehrs AG (FVAG) wurden 1971 und 1972 vier Fahrzeuge mit einer so genannten Geamatic-Steuerung des Antriebs mit den Betriebsnummern 201–204 angeschafft. Der Wagen 202 (von außen unterscheidbar durch den mittigen Doppelscheinwerfer) erhielt als erster einen automatischen Sollwertgeber. Sie waren von Beginn an für schaffnerlosen Betrieb ausgerichtet und machten einige von den veralteten, personalintensiven Verbandstyp-Beiwagen aus den frühen 1950er-Jahren, welche noch auf den Kriegsstraßenbahnwagen (KSW) basierten, überflüssig.
Sie waren ursprünglich mit einem Scheinwerfer ausgestattet und cremefarben lackiert. Mitte der 1980er-Jahre wurden sie optisch den Serienfahrzeugen angeglichen und bekamen Doppelscheinwerfer, die allerdings aufgrund der geringeren Breite mittig nebeneinander angeordnet wurden. Sie wurden zu dieser Zeit auch in den seit 1981 eingeführten Farben rot-weiß umlackiert.
2001 wurden sie mit einer Sternfahrt verabschiedet und abgestellt. Über einen Zwischenhändler gelangten sie 2006 nach Łódź, wo sie bei der Międzygminna Komunikacja Tramwajowa auf der Straßenbahnlinie 46 nach Ozorków zum Einsatz kommen.
Zweite Serie (1981/82)
Nach den guten Erfahrungen mit den vier Prototypen und dem Beschluss, das Straßenbahnnetz auszubauen, wurden Ende der 1970er Jahre zehn weitere Züge bestellt. Diese wurden 1981 und 1982 in Dienst gestellt und bekamen die Nummern 205–214. Sie wurden in den neuen Hausfarben rot-weiß ausgeliefert und hatten zwei Front-Scheinwerfer. Mit diesen Fahrzeugen wurde der Schaffnerbetrieb endgültig aufgegeben und die letzten Verbandstyp-Beiwagen ausrangiert.
Mit 2,32 Metern sind sie 12 Zentimeter breiter als die Prototypen, was in einigen Kurven des Streckennetzes eine Verlegung des Gleiskörpers erforderlich machte (beispielsweise stadteinwärts vor dem Schwabentor). Die größere Breite ermöglichte es, die Fahrzeuge innen etwas großzügiger zu gestalten als die Prototypen. Waren die beiden Trittstufen in den früheren Wagen noch sehr hoch, gelangt man nun über drei normale Trittstufen ins Innere. Auch zwischen den Sitzen, die eine 1+2-Aufteilung besitzen, ist nun mehr Platz.
Anstelle des mechanischen Stufenfahrtreglers früherer Fahrzeuge erhielt die zweite Serie erstmals vollelektronische Sollwertgeber, die ein ruckfreies Beschleunigen ermöglichten. Die Stromabnehmer waren als Einholmversion ausgeführt.
Die Triebwagen 205–209 sind seit 2004 betriebsfähig abgestellt, die Züge 210–214 werden nur noch während der Hauptverkehrszeit und zu Fußballspielen des SC Freiburg eingesetzt. 206 ist zum Verkauf ausgeschrieben. 207 wurde verschrottet, und die Züge 208 und 209 wurden an die Straßenbahn Ulm verkauft.
Dritte Serie (1990/91)
1990 und 1991 wurden weitere elf Triebwagen (221–231) als Typ GT8N beschafft. Im Gegensatz zur 81er-Serie wurden die Fahrzeuge mit einem Niederflurmittelabteil ausgestattet. Ansonsten unterscheiden sie sich von der Vorgängerserie nicht. Sie lösten die 1985 kurzfristig aus Stuttgart beschafften GT4 ab.
Alle Fahrzeuge dieser Serie haben ab 2001 eine Matrixanzeige bekommen und verkehren auf den Linien 1, 3 und 5.
GT8 Z
Die bisher beschafften GT8 waren ausschließlich Einrichtungswagen. Da Freiburg eine Linie ohne Wendeschleifen hat, kann man auf Zweirichtungsfahrzeuge nicht verzichten. Die zwischen 1962 und 1968 gebauten GT4 waren technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit und wurden dem stark angestiegenen Fahrgastaufkommen nicht mehr gerecht.
1993 und 1994 beschaffte man daher 26 völlig neu konstruierte Zweirichtungsfahrzeuge GT8DMNZ mit den Betriebsnummern 241–266. Sie wurden mit 48 Prozent Niederfluranteil und Drehstromantrieb ausgelegt. Diese Fahrzeuge zeichnen sich durch einen sehr hohen Fahrkomfort aus. Die alten GT4 verkaufte man bis auf zwei Exemplare in andere Städte.
Von der ursprünglich geplanten Beschaffung weiterer Fahrzeuge dieses Typs sah man aufgrund des hohen Preises ab und beschaffte zwischen 1999 und 2006 18 Fahrzeuge des Typs Combino.
Literatur
- Dietmar Gemander/Thomas Hettinger: Freiburger Straßenbahn - Die Zeit vor der Stadtbahn; Freiburg, 2006
Weblinks
Kategorien:- Straßenbahnfahrzeug
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