- Martin Feifel
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Martin Feifel (* 16. Juni 1964 in München) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Martin Feifel besuchte nach dem Abitur und Gelegenheitsjobs im Zirkus Roncalli zunächst ab 1985 für eine Grundausbildung im Bereich Theater und Artistik die Scuola Teatro Dimitri im Tessin mit dem Berufswunsch, Clown zu werden, die er jedoch nach zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgab. Von 1987 bis 1990 absolvierte Feifel dann eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Bochum, ehemals Westfälische Schauspielschule. Es folgten Theaterengagements von 1989 bis 1995 am Schauspielhaus Bochum und von 1995 bis 1997 am Thalia Theater Hamburg. Am Zürcher Schauspielhaus hatte er 2005 ein Gastengagement.
Feifel spielte zu Beginn seiner Theaterlaufbahn das klassische Theaterrepertoire des jugendlichen Liebhabers. Sein Bühnendebüt gab er 1989 als Gastarbeiter Jorgos in dem Theaterstück Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder am Schauspielhaus Bochum in einer Inszenierung von Volker Schmalöer. Schmalöer besetzte Feifel auch in Frühlings Erwachen von Frank Wedekind. Unter der Regie von Jürgen Gosch spielte Feifel 1991 in Die Möwe von Anton Tschechow. Mehrmals arbeitete Feifel mit dem Regisseur Frank-Patrick Steckel zusammen. So war Feifel in dessen Inszenierungen von Troilus und Cressida von William Shakespeare, Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht und 1994/1995 in der Titelrolle in Hamlet von William Shakespeare in Steckels Abschiedsinszenierung am Schauspielhaus Bochum zu sehen. In Hamburg spielte Feifel 1995 den Romeo in Romeo und Julia, wiederum von William Shakespeare. In der Rolle des Rotpeter, in Franz Kafkas Ein Bericht für eine Akademie, spielte er im März 2011 im Münchener Gasteig.
Von der Zeitschrift Theater heute wurde er 1995 als bester Nachwuchsschauspieler des Jahres ausgezeichnet.
Ab Anfang der 1990er Jahre war Feifel auch im Film und im Fernsehen zu sehen. Sein Filmdebüt gab er 1991 in einer kleinen Nebenrolle als SS-Mann in der Filmkomödie Schtonk! von Helmut Dietl. Mit Sylvie Testud spielte er 1994 in Maries Lied von Niko von Glasow. Unter der Regie von Dominik Graf drehte er 1996 die Komödie Doktor Knock. 1997 war er in Liebe und Verhängnis unter der Regie von Sherry Hormann zu sehen. Er verkörperte 1998 den Dichter Friedrich Hölderlin in dem Film Feuerreiter von Nina Grosse. 1998 spielte er gemeinsam mit Senta Berger in der Komödie Mit fünfzig küssen Männer anders, wo er als Kunstkritiker Kevin neuen Schwung in das Leben der weiblichen Hauptfigur bringt.
Weitere Filmrollen hatte Feifel 2001 in Emil und die Detektive von Franziska Buch, 2002 als jüdischer Ehemann an der Seite von Katja Riemann in Rosenstraße von Margarethe von Trotta, 2003 in Agnes und seine Brüder von Oskar Roehler, 2004 in Schneeland von Hans W. Geißendörfer, 2005 in Emmas Glück von Sven Taddicken und ebenfalls 2005 in Das wahre Leben von Alain Gsponer. 2008 spielte er in der Verfilmung der Buddenbrooks von Heinrich Breloer den Münchner Hopfenhändler Alois Permaneder.
Feifel wirkte auch in zahlreichen Fernsehfilmen und Fernsehserien mit. Feifel wurde im deutschen Fernsehen häufig in mundartlichen Komödien und Heimatfilmen eingesetzt, wo er meist den Rollentypus des attraktiven jugendlichen Liebhabers im bäuerlichen und ländlichen Milieu übernahm.
In einer Fernseh-Neuverfilmung des Romans Die Geierwally spielte er 2005 den in sich zerrissenen Bauernsohn Joseph Gruber an der Seite von Christine Neubauer. In dem Nachkriegsdrama Die Frau des Heimkehrers spielte er 2006, wiederum mit Christine Neubauer als Partnerin, den gutaussehenden Liebhaber Sebastian. 2006 war Feifel nochmals mit Christine Neubauer in der ARD-Fernsehreihe Die Landärztin zu sehen. Die ARD besetzte Feifel 2009 außerdem als russischen Arzt Andrej Michailov in dem Fernsehfilm Eine Liebe in Petersburg, wo Feifel gemeinsam mit Valerie Niehaus spielte. Für seine Rolle in der ZDF-Verfilmung Kommissar Süden und der Luftgitarrist wurde Martin Feifel mit den Grimme-Preis 2010 ausgezeichnet.
Feifel unterstützt die sozialen Projekte der PromAuk-Charity. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in München.
Filmografie (Auswahl)
- 1991: Schtonk!
- 1994: Maries Lied
- 1996: Doktor Knock
- 1997: Liebe und Verhängnis
- 1998: Feuerreiter
- 1998: Dr. Schwarz und Dr. Martin
- 1998: Einsatz Hamburg Süd
- 1998: Die Rettungsflieger
- 1999: Mit fünfzig küssen Männer anders
- 2001: Doppelter Einsatz
- 2001: Emil und die Detektive
- 2001: Sass
- 2002: Rosenstraße
- 2003: Agnes und seine Brüder
- 2003: Die Verbrechen des Professor Capellari – Stachel im Fleisch
- 2004: Schimanski – Das Geheimnis des Golem
- 2004: Rosa Roth – Freundeskreis
- 2004: München 7
- 2004: Schneeland
- 2005: Schiller
- 2005: Emmas Glück
- 2005: Die Geierwally
- 2006: Die Frau des Heimkehrers
- 2006: Die Landärztin – Diagnose Tollwut
- 2006: Die Rosenheim-Cops
- 2006: Das wahre Leben
- 2008: Post Mortem
- 2008: Buddenbrooks
- 2008: Pfarrer Braun – Heiliger Birnbaum
- 2009: Liebe am Fjord
- 2009: Eine Liebe in Petersburg
- 2009: Dornröschen
- 2009: Kommissar Süden und der Luftgitarrist
- 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen
- 2010: Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf
- 2010: Der Bergdoktor
- 2011: Föhnlage
- 2011: Isenhart – Die Jagd nach dem Seelenfänger
- 2011: Ein starkes Team – Gnadenlos
Auszeichnungen
- 2010: Grimme-Preis für seine Darstellung in Kommissar Süden und der Luftgitarrist
Weblinks
- Martin Feifel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Martin Feifel Agenturseite
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