Eimelrod

Eimelrod
Eimelrod
Koordinaten: 51° 18′ N, 8° 42′ O51.3019258.7005555555556485Koordinaten: 51° 18′ 7″ N, 8° 42′ 2″ O
Höhe: 485–510 m ü. NHN
Fläche: 8,81 km²
Einwohner: 519 (15. Jan. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 34508
Vorwahl: 05632

Eimelrod ist ein Ortsteil von Willingen im Upland, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Erholungsort

Alte Glocke von Eimelrod

Der staatlich anerkannte Erholungsort Ort liegt im Vorupland im Naturpark Diemelsee östlich des Willinger Kernorts und ist ganz auf Fremdenverkehr eingestellt: bei rund 550 Einwohnern gibt es 180 Gästebetten in Gaststätten, Ferienwohnungen und Pensionen. Im Ort gibt es einen Naturlehrpfad, eine Kneipp- und Kuranlage, einen Abenteuerspielplatz, einen Ententeich und eine Grillhütte. Eimelrod besitzt ein sehr gut ausgebautes Wanderwegenetz mit Anschluss für ausgedehnte Wanderungen auf dem Uplandsteig. Im Winter gibt es eine 13 km lange Langlaufloipe. Im 1992 fertiggestellten Dorfgemeinschaftshaus finden kulturelle und sportliche Veranstaltungen sowie Festlichkeiten statt.

Geschichte

Der Ort war, zusammen mit den benachbarten Deisfeld und Hemmighausen, eine Exklave der Herrschaft Itter im Bereich der Grafschaft bzw. des Fürstentums Waldeck. Nach dem Aussterben der Herren von Itter kam der Ort mit der gesamten Herrschaft Itter in den Besitz der Landgrafschaft Hessen, im Dreißigjährigen Krieg an Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und 1929 an den Freistaat Preußen.

Romanische Kirche

Schon im 12. Jahrhundert befand sich an ihrer Stelle eine romanische Vorgängerkirche – die heutige wird erstmals 1310 erwähnt. Das Kirchenschiff wurde 1827 von Grund auf neu erbaut. Der mittelalterliche Turm musste 1909 wegen Baufälligkeit abgerissen werden und wurde 1928 in der heutigen Form errichtet. Ein Tympanonrelief aus der Vorgängerkirche befindet sich im neuen Turm. Von dem von Josias Wolrat Brützel aus dem Jahre 1697 geschaffenen Kanzelaltar befindet sich heute nur noch der Kanzelkorb in der Kirche. Die beiden prachtvollen Seitenflügel befinden sich im Heimatmuseum Korbach.

Jüdische Gemeinde

In Eimelrod bestand eine kleine jüdische Gemeinde vom 18. Jahrhundert bis 1938. Im Jahre 1830 lebten 34 jüdische Einwohner im Dorf, 1871 waren es nur noch 10 (von insgesamt 307 Einwohnern), und 1895 und 1905 jeweils 15 (von 401 bzw. von 417). 1924 waren es 20 (von insgesamt 486 Einwohnern), und 1933 lebten noch 14 jüdische Personen in Eimelrod (von insgesamt 484 Einwohnern). Danach zog ein Teil von ihnen fort oder wanderte aus. 1939 lebten nur noch zwei jüdische Einwohner im Dorf, die 1941 über das "Sammellager" in Wrexen deportiert wurden.

An Gemeindeeinrichtungen bestanden eine Synagoge, eine Religionsschule, ein rituelles Bad und ein Friedhof von 11,38 ar Fläche. Die kleine Synagoge wurde wohl um 1780 erstellt. Sie hatte 24 Plätze für Männer, 16 für Frauen. Sie hatte kein elektrisches Licht, und die Beleuchtung erfolgte durch Stalllaternen. Auch nachdem die Zahl der jüdischen Einwohner nach 1933 schnell abnahm, fanden noch bis 1938 gelegentlich Gottesdienste in der Synagoge statt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Gebäude völlig zerstört; die Brandruine wurde 1939 abgerissen.

Stollen Heinrich

Der "Stollen Heinrich" am schönen Waldlehrpfad von Eimelrod kann besichtigt werden. Hier wurde früher Erz geschürft. Der Stollen war lange Zeit verschlossen und wurde erst 1991 wieder geöffnet.

Vereinsleben

  • Männergesangverein Eimelrod, gegründet 1899
  • Posaunenchor Eimelrod
  • SV Grün Weiß Eimelrod
  • Freiwillige Feuerwehr Eimelrod eV
  • Kur- und Verkehrsverein Eimelrod
  • Landfrauenverein

Verkehr

In Ortsnähe verläuft die Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald, mit dem stillgelegten Bahnhof Eimelrod südöstlich des Dorfes. Durch das Dorf führt die Landesstraße 3082.

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks


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