Einordnung

Das Wort Ordnung hat generell drei Bedeutungen:

• einen geregelten Zustand (hier herrscht Ordnung) oder ein diesbezügliches Gesetz (z. B. Gewerbeordnung)
• die Herstellung oder Erhaltung eines solchen Zustands (Tätigkeit des Ordnens)
• die systematische Einteilung von Lebewesen, Gebieten, mathematische Funktionen usw., siehe auch Sortierung.

In der zweiten Bedeutung − als Synonym für einen aufgeräumten Zustand etwa eines Zimmers oder von Akten − gilt Ordnung auch als sog. bürgerliche Tugend, siehe Ordnungsliebe.

Im speziellen bezeichnet Ordnung:

• in Gesellschaft und Politik
  • die Öffentliche Ordnung
  • die Freiheitlich demokratische Grundordnung
  • die Wirtschafts- und die Gesellschaftsordnung
• gesetzliche Regelung von Sachgebieten
  • Prozessordnung, Städte- und Gemeindeordnung, Gewerbeordnung
  • die Regelung amtlicher Abläufe - siehe Zuständigkeit, Tagesordnung
  • die Nähe der Verwandtschaft innerhalb der gesetzlichen Erbfolge
• den geordneten Ablauf von Veranstaltungen und Feiern
  • Festordnung, Ordnerdienst
  • Ablauf von Familienfesten, Gebräuchen, Prozessionen
  • Gottesdienstordnung, kirchliche Ordo
• in der Mathematik
  • eine Ordnungsrelation
  • die Ordnung einer Gruppe und eines Gruppenelements
  • den höchsten Ableitungsgrad einer Differentialgleichung
  • die Vielfachheit einer Nullstelle oder einer Polstelle
  • einen Ring algebraisch ganzer Zahlen, siehe Ordnung (algebraische Zahlentheorie)
  • Landau-Symbole ("Ordnung von") für die Analyse von Funktionen und Folgen, sowie in der Informatik für die Komplexität von Algorithmen
• in der Biologie einen taxonomischen Rang, siehe Ordnung (Biologie)
• in der Chemie die Ordnung von Kristallen und die Reaktionsordnung, siehe Kinetik (Chemie)
• in der Physik im lockeren Sprachgebrauch den Gegensatz zur Entropie
• in der Elektrotechnik eine Kenngröße von Filtern
• bei Gewässern die Flussordnungszahl und die Ordnung (Gewässer)
• in der Architektur die Säulenordnung, ein nach Einzelformen und Proportionen festgelegtes Stütze-Last-System
• in der systemisch-phänomenologischen Familientherapie die "„Gesetzmäßigkeiten, nach denen Familiensysteme über Generationen hinweg funktionieren bzw. sich verstricken“.

Siehe auch:

• jüdische Seder-Feier (hebräisch für "Ordnung")
• Geschäftsordnung, Protokoll, Rednerliste
• Betriebsordnung, Hausordnung