Nienstedten

Nienstedten
Lage des Stadtteils

Nienstedten

Lage des Bezirks

Altona

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Altona
Fläche: 4,4 km²
Einwohner: 6.534 (2005)
6.434 (2002)
Bevölkerungsdichte: 1.488 Einwohner je km² (2005)
(2002: 1.466)
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 33′ 18″ n. Br.
9° 50′ 41" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Nienstedten ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Altona und gehört zu den Elbvororten. Der Name rührt von Nygenstede her und bedeutet Neue Stätte.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Nienstedten liegt auf dem Höhenzug des Geestrückens nördlich der Elbe, westlich des Flottbektales.

Benachbarte Stadtteile

Der Stadtteil grenzt im Westen an Blankenese (hier gehört ein Teil des ehemaligen Dockenhuden zu Nienstedten), im Norden an Osdorf, im Osten an Othmarschen und im Süden, im Bereich der Elbe, an Finkenwerder. Nienstedten umfasst den westlichen Teil der Gemarkung Klein Flottbek.

Geschichte

Bahnhofstraße 1901
(heute: Kanzleistraße)

Das Dorf gehörte um 800 zu Stormarn. 1297 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirchgründung im 13. Jahrhundert sorgte dafür, dass Nienstedten zu den ältesten Kirchspielen Holsteins gehörte. Die Verwaltung Nienstedtens lag ab 1350 mit der Residenz der Schauenburger Grafen in Pinneberg. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort ein Katendorf, in dem Gewerbetreibende, Handwerker, Kleinbauern und Elbfischer lebten. 1735 konnte Nienstedten 16 Handwerker und drei Gastwirtschaften vorweisen. 1751 entstand die Nienstedtener Kirche, die zuvor bereits mehrfach errichtet und wieder abgebrochen worden war. Die Elbe in diesem Bereich war nämlich einer ständigen Verbreiterung unterlegen und riss die Kirche sowie auch Häuser und Höfe mit sich. Um 1800 stieg die Einwohnerzahl des Ortes auf etwa 150. 1801 und 1803 besetzten dänische Truppen das Dorf, um 1808 von französischen und spanischen Besatzern abgelöst zu werden, die ihrerseits 1813/1814 von den Kosaken vertrieben wurden. Ab 1846 lag Nienstedten an der Pferde-Omnibus-Linie Altona-Blankenese. Im Rahmen des deutsch-dänischen Krieges von 1864 kam es zu Preußen. 1881 entstand die Schule am Schulkamp, nachdem der erste Schulbetrieb in Nienstedten bereits vor 400 Jahren im Zuge der Reformation eingerichtet wurde. Der erste und bislang einzige Industriebetrieb, die Elbschloss-Brauerei, entstand 1883. 1899 erfolgte der Anschluss Nienstedtens an das Eisenbahnnetz, das den Ort nunmehr mit Blankenese und Altona verband. 1914 hatte der Ort bereits 2672 Einwohner, fünfmal mehr als noch 60 Jahre zuvor. Die Zeit der Zugehörigkeit zu Pinneberg fand 1927 ihr Ende, als der Ort durch das Groß-Altona-Gesetz zur Stadt Altona kam. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz fiel es 1937/1938 gemeinsam mit Altona und anderen Stadtteilen an Hamburg. Den Zweiten Weltkrieg überstand Nienstedten nahezu ohne Zerstörungen.

Einwohnerentwicklung

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
6,471 6,457 6,508 6,539 6,568 6,524 6,422 6,319 6,290 6,316 6,311 6,268 6,304
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
6,312 6,368 6,434 6,502 6,534 6,707 6,783

Politik

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Nienstedten zum Wahlkreis Blankenese.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche Nienstedten

Kirche und Friedhof

Auf dem Nienstedtener Friedhof stehen Grabmale alter Holsteiner und Hamburger Geschlechter. Der Standort der Nienstedtener Kirche ist einer der ältesten im Hamburger Raum. Das heutige Fachwerkgebäude ist für Trauungen sehr beliebt. Und die Nienstedtener Kantorei veranstaltet hier viele Konzerte.

Örtliche Aktivitäten

Zweimal im Jahr findet der "Nienstedtener Jahrmarkt" (Vergnügungsmarkt/Kirmes) statt, und seit einigen Jahren werden auf dem Marktplatz auch wieder Waren feilgeboten, heute in Form eines Öko-Marktes mit Lebensmitteln. Die Geschäftsleute und Vereine richten jährlich einen Weihnachtsmarkt, den "Nienstedtener Adventsbummel", aus. Die Freiwillige Feuerwehr Nienstedten öffnet immer im September ihre Tore für das Publikum, und in unregelmäßigen Abständen veranstalten die Bürgervereine im Sommer eine Kunst- und Kulturmeile.

Parks

Im Hirschpark findet man nicht nur Damwild ...

Größere Grünflächen sind neben dem Nienstedtener Friedhof der Hirschpark an der Elbe, der Westerpark in Klein Flottbek sowie der Wesselhoeftpark.

Sport

In Klein Flottbek findet das Internationale Springderby mit dem berühmten Hindernis Pulvermanns Grab statt. Klassische Sportvereine mit langjähriger Tradition sind der Nienstedtener Turnverein und der Sportclub Nienstedten (Fußball).

Verkehr

Die nördliche Grenze Nienstedtens bildet die S-Bahn-Strecke Altona–Blankenese (Linien S1/S11) mit dem Bahnhof Klein Flottbek und dem Haltepunkt Hochkamp. Über Nienstedten beginnt die südwestliche Einflugschneise des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel. Entlang der Elbe im Süden ziehen sich die Elbchaussee – eine schmale Hauptverkehrsstraße und großbürgerliche Wohnstraße – und der Elbwanderweg. Von der Schiffsanlegestelle Teufelsbrück aus verkehrt die Fähre zum Airbus Flugzeugwerk und nach Finkenwerder.

Öffentliche Einrichtungen

Nienstedten ist Sitz des Internationalen Seegerichtshofes, einer UNO-Einrichtung. Hier entscheiden Richter verschiedener Länder über Streitpunkte, die die Nutzung der Weltmeere und alle damit zusammenhängenden Angelegenheiten betreffen. Das Gebäude liegt nördlich der Elbchaussee an der Straße "Am Internationalen Seegerichtshof". Das Gelände des Seegerichtshofes ist exterritoriales Gebiet. Weitere bedeutende Institution in Nienstedten ist die Führungsakademie der Bundeswehr.

Bildung

Nienstedten verfügt 2005 über 5 Kindergärten und 4 Schulen, die von 764 Schülern besucht werden. Der Anteil der ausländischen Schüler ist mit 1,3% der niedrigste im Bezirk Altona.

Die Rudolf-Steiner-Schule an der Elbchaussee ist eine Privatschule der Waldorf-Pädagogik.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter Nienstedtens

Mit Nienstedten verbunden

In Nienstedten leben und arbeiten [2007]

Literatur

  • Rosmarie Halbrock: Nienstedten, Rasch und Röhring, Hamburg 1994, ISBN 3-89136-502-0
  • Krug-Brayshaw/Cords: Nienstedten in alten Ansichten, Europäische Bibliothek, Zaltbommel/NL 1984, ISBN 90-288-2916-4
  • Werner Johannsen: Wer sie waren wo sie ruhen. Ein Wegweiser zu bemerkenswerten Grabstätten auf dem Friedhof Nienstedten, Heinevetter, Hamburg 1992, ISBN 3-929171-22-8

Weblinks

53.554969.844617Koordinaten: 53° 33′ N, 9° 51′ O


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