- Elektroaffinität
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Als Elektronenaffinität (Abkürzung EA) bezeichnet man diejenige Energie, die erforderlich ist um ein Elektron aus einem einfach negativ geladenen Ion zu lösen, d.h. die Ionisierungsenergie eines Anions.[1]
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- X- → X + e-
Nach einer äquivalenten, in der Chemie gebräuchlicheren Definition[2], ist die Elektronenaffinität die bei der Anlagerung eines Elektrons an ein neutrales Atom oder Molekül im Gaszustand umgesetzte Energiemenge.
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- X + e- → X- + EA
Es ist zu beachten, dass hierbei die Vorzeichenkonvention entgegengesetzt zu den meisten anderen thermodynamischen Größen erfolgt: Eine positive Elektronenaffinität bedeutet, dass Energie bei der Bildung eines Anions aus dem zugehörigen Atom bzw. Molekül freigesetzt wird.
Werte für die Elektronenaffinität werden meist in der Maßeinheit Elektronenvolt (eV) oder kJ/mol angegeben.
Obwohl die Elektronenaffinitäten im Periodensystem zum Teil stark variieren sind einige periodische Trends deutlich erkennbar. So besitzen Nichtmetalle in der Regel eine größere Elektronenaffinität als Metalle. Wird durch die Anlagerung eines Elektrons ein voll oder halbbesetzes Energieniveau erreicht, so zeigen die Elektronenaffinitäten in diesen Gruppen (z.B. 14,17) Maxima. Mit 3,62eV besitzt Chlor die höchste Elekttronenaffinität der Elemente.
Elektronenaffinitäten sind experimentell nur schwer zugänglich, sodass Literaturwerte zum Teil stark abweichen.
Elektronenaffinitäten der Elemente
Gruppe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Periode 1 H
73He
*2 Li
60Be
0B
27C
154N
7O
141F
328Ne
*3 Na
53Mg
0Al
43Si
134P
72S
200Cl
349Ar
*4 K
48Ca
2Sc
18Ti
8V
51Cr
64Mn
0Fe
16Co
64Ni
112Cu
118Zn
0Ga
29Ge
119As
78Se
195Br
325Kr
*5 Rb
47Sr
5Y
27Zr
41Nb
86Mo
72Tc
53Ru
101Rh
110Pd
54Ag
126Cd
0In
29Sn
107Sb
103Te
190I
295Xe
*6 Cs
45Ba
14Lu
50Hf
0Ta
31W
79Re
14Os
106Ir
151Pt
205Au
223Hg
0Tl
19Pb
35Bi
91Po
183At
270Rn
*7 Fr
Ra
Lr
Rf
Db
Sg
Bh
Hs
Mt
Ds
Rg
Uub
Uut
Uuq
Uup
Uuh
Uus
Uuo
Periodensystem der Elektronenaffinität, in kJ/mol Umrechnung in eV
Zur Umrechnung in Elektronenvolt müssen die o.g. Werte zunächst auf ein einzelnes Atom heruntergerechnet werden, indem durch die Stoffmenge 1 Mol = 6,022·1023 dividiert wird. Der resultierende Wert in kJ (pro Atom) lässt sich dann über die Beziehung 1eV=1,602·10−22kJ in Elektronenvolt umrechnen. Es ergibt sich als Umrechnungsfaktor somit 0,0103657 eV·mol/kJ.
Einzelnachweise
- ↑ http://goldbook.iupac.org/E01977.html
- ↑ Huheey; Keiter; Keiter (2003): Anorganische Chemie. Prinzipien von Struktur und Reaktivität. Berlin: de Gruyter. S50.
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