- Elf
-
Die Elf (11) ist die natürliche Zahl zwischen Zehn und Zwölf. Sie ist ungerade und eine Primzahl.
Inhaltsverzeichnis
Sprachliches
Das Zahlwort elf, noch bis ins 19. Jahrhundert eilf, stammt vom althochdeutschen Wort einlif ab, gebildet aus den Wurzeln ein (eins) und lif (übrig) (vgl. englisch "left"). Es bedeutet also ungefähr „Rest eins“. Es beschreibt den Rest, der bleibt, wenn man von elf (mit den Fingern) zehn abgezählt hat. Eine ähnliche Bildung gibt es im Litauischen: Die Zahlen elf bis neunzehn werden dort mit der Endung -lika gebildet, die zur Familie des Wortes leihen - (über)lassen gehört.
Das lateinische Wort undecim und das griechische ἕνδεκα (hendeka) finden sich in Fremdwörtern wie Undezime, Undekasilan und Hendekasyllabus.
Mathematik
Elf ist die kleinste Primzahl p, für die die Mersenne-Zahl Mp = 2p − 1 nicht prim, also keine Mersenne-Primzahl ist. 211 − 1 = 2047 = 23 * 89. Sie ist die kleinste 2-stellige Primzahl und das kleinste 2-stellige Primzahlpalindrom im Dezimalsystem. Aber die 11 ist nach einer strengeren Definition keine Palindromzahl (siehe Streng nicht-palindromische Zahl).
Im Dezimalsystem ist die Teilbarkeit einer natürlichen Zahl durch 11 leicht zu prüfen: Bilde die alternierende Quersumme der Zahl, d. h. addiere alle Ziffern an ungeraden Stellen und subtrahiere davon alle Ziffern an geraden Stellen (z. B. ist die alternierende Quersumme von 12345 gleich 5 − 4 + 3 − 2 + 1 = 3.). Die ursprüngliche Zahl ist genau dann durch 11 teilbar, wenn die alternierende Quersumme ein Vielfaches von 11 oder 0 ist.
Es gibt eine zweite Möglichkeit, bei der die Zahl ganzzahlig durch 100 dividiert und der Rest dazu addiert wird. Die Rechenvorschrift ist solange auf das jeweilige Ergebnis anzuwenden, bis es kleiner als hundert ist. Die Zahl ist durch elf teilbar, wenn das Ergebnis es auch ist, also kleines Vielfaches von 11 ist (11, 22, 33, 44, 55, 66, 77, 88, 99).
Beispiel für 5489: 54 + 89 = 143 und 43 + 1 = 44
Für eine Zahl n > 11 gilt, dass wenigstens eine Primzahl p > 11 existiert, so dass p das Produkt n * (n + 1) * (n + 2) * (n + 3) teilt.
Natur und Naturwissenschaften
- Im Periodensystem der Chemie ist 11 die Ordnungszahl von Natrium.
Geschichte und Gesellschaft
- Die Elfmänner im antiken Athen hatten die Aufsicht über das Gefängniswesen und überwachten den Vollzug der Todesstrafe.
- Im 19. Jahrhundert wurde die Elf zur Zahl des rheinischen Karnevals. Den Prunksitzungen sitzt ein Elferrat vor, der Karnevalsbeginn wird in neuerer Zeit am 11.11. um 11.11 Uhr begangen. Dies soll sich aus dem abgekürzten Wahlspruch der Französischen Revolution „Egalité, Liberté, Fraternité“ abgeleitet haben. Es mag jedoch zusätzlich eine Parodie auf häufig zehn- oder zwölfköpfige Gremien sein.[1][2]
- Die Elf ist die kleinste Schnapszahl.
- Elfer Raus ist der Name eines populären Kartenspiels für Kinder.
- Der Elfmeter im Fußballspiel rührt von den ursprünglich in angelsächsischen Maßen definierten Abmessungen des Spielfelds her. Exakt handelt es sich um 10,9728 m, also 12 yards. Seit 1870 bestehen Fußballmannschaften regelmäßig aus elf Spielern, daher das Synonym Elf für Fußballmannschaft.
- 11 kann symbolisch auch für den islamischen Ausdruck Allahu Akbar (Gott ist groß) stehen (analog der Zahlenbedeutung 88 als Buchstabencode für HH im Neonazismus).
- Die Rückennummer 11 gilt als Nummer des Linksaußens / Stürmers beim Fußball.
- Elf = römisch XI
Kultur, Literatur, Musik und Geistesleben
- Elf Söhne ist eine Erzählung von Franz Kafka.
- Elf Minuten (Onze Minutos) ist ein Roman von Paulo Coelho.
- Die Vereinigung der XI in Berlin und Die Elf in München waren zwei bedeutende Gruppen Bildender Künstler am Ende des 19. Jahrhunderts und Vorläufer der Münchner Sezession bzw. der Berliner Secession.
- Die Gruppe 11 war eine Stuttgarter Künstlergruppe in den 1950er Jahren.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Elf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWiktionary: elf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ Woher kommt die Narrenzahl 11? auf den Seiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- ↑ Die närrische Elf im Fastnachtslexikon des Südwestrundfunks
Wikimedia Foundation.