- Elsy Jacobs
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Elsy Jacobs (* 4. März 1933 in Luxemburg-Pfaffenthal; † 28. Februar 1998 in Loudéac) war eine luxemburgische Radsportlerin und 1958 erste Radsportweltmeisterin der Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Jüngste von sieben Geschwistern wuchs Elsy Jacobs in Garnich auf. In Kontakt mit dem Radsport kam sie durch ihre Brüder, die bereits als Jugendliche an Radrennen teilnahmen. Jacobs begann mit ihnen zu trainieren, konnte aber nicht in Luxemburg starten, da damals Frauen noch nicht an Radrennen teilnehmen durften. So fuhr sie Rennen in Belgien und Frankreich, wo ihre Lizenz anerkannt wurde. Erst 1955 änderte der Luxemburger Radsportverband seine Statuten, um Elsy Jacobs aufnehmen zu können und ihre Teilnahme an Rennen in Luxemburg zu ermöglichen.
Am 30. August 1958 siegte Elsy Jacobs in Reims bei den ersten Straßen-Radweltmeisterschaften der Frauen, vor den favorisierten sowjetrussischen Fahrerinnen. Einige Monate später, am 9. November, fuhr Elsy Jacobs in Mailand auf der Vigorelli-Radrennbahn einen neuen Stundenweltrekord. Der Rekord mit 41 km, 347 m und 27 konnte erst 1972 von der Italienerin Maria Cressari in Mexiko gebrochen werden.
Nach den Erfolgen von Jacobs wurden in Luxemburg auch Frauenrennen gefahren. Das Trikot der Landesmeisterin konnte Jacobs von 1959 bis 1974 verteidigen.
1974 kam es zu Streitigkeiten zwischen Jacobs und dem nationalen Verband, der sie nicht für die Weltmeisterschaft angemeldet hatte. Da sich der Verband auf Finanzprobleme berief, bot Elsy Jacobs an, ihre Teilnahme aus eigener Tasche zu zahlen. Als auch daraus nichts wurde, verließ sie Luxemburg, nahm die französische Staatsbürgerschaft an und zog nach Paris. Später ging sie nach Loudéac in der Bretagne, wo sie bis 1996 eine Jugendmannschaft trainierte und am 28. Februar 1998 verstarb.
Verschiedenes
Seit 2001 wird in Garnich jährlich am 1. Mai die Randonnée Elsy Jacobs veranstaltet.
Zum 40. Jahrestag der Weltmeisterschaft schuf die Schifflinger Bildhauerin Yvette Gastauer-Claire eine Gedenkmünze zu Ehren Elsy Jacobs.
Zum 50. Jahrestag ihres Weltmeistertitels und des Stundenweltrekords wurde am 26. April 2008 in Garnich der Grand Prix Elsy Jacobs ausgetragen.
Literatur
- Zangerlé, Gaston: Elsy Jacobs - "grande-duchesse" de la petite reine, 2000
Weblinks
- Biographie von Elsy Jacobs auf www.cid-femmes.lu
- Grand Prix Elsy Jacobs
1958 Elsy Jacobs | 1959, 1961, 1963, 1966 Yvonne Reynders | 1960, 1967 Beryl Burton | 1962 Marie-Rose Gaillard | 1964 Emilija Sonk | 1965 Elisabeth Eichholz | 1968, 1976 Keetie van Oosten-Hage | 1969 Audrey McElmury | 1970, 1971 Anna Konkina | 1972, 1974 Geneviève Gambillon | 1973 Nicole Van Den Broeck | 1975 Tineke Fopma | 1977 Josiane Bost | 1978 Beate Habetz | 1979 Petra de Bruin | 1980 Beth Heiden | 1981 Ute Enzenauer | 1982 Mandy Jones | 1983 Marianne Berglund | 1984 Connie Carpenter-Phinney | 1985, 1986, 1987, 1989, 1995 Jeannie Longo-Ciprelli | 1988 Monique Knol | 1990 Catherine Marsal | 1991, 1993 Leontien Zijlaard-van Moorsel | 1994 Monica Valvik-Valen | 1996 Barbara Heeb | 1997 Alessandra Cappellotto | 1998 Diana Žiliūtė | 1999 Edita Pučinskaitė | 2000 Sinaida Stahurskaja | 2001 Rasa Polikevičiūtė | 2002, 2003 Susanne Ljungskog | 2004 Judith Arndt | 2005 Regina Schleicher | 2006 Marianne Vos | 2007 Marta Bastianelli | 2008 Nicole Cooke | 2009 Tatiana Guderzo | 2010, 2011 Giorgia Bronzini
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