- Euklas
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Euklas Euklas-Kristall (Größe: 4.0 x 3.3 x 1.5 cm) aus Espírito Santo, Brasilien Chemische Formel BeAl[OH|SiO4] Mineralklasse Silikate (und Germanate) - Inselsilikate (Nesosilikate)
9.AE.10 (8. Aufl.: VIII/B.01-10) (nach Strunz)
52.02.01.01 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch [1] Farbe farblos, blau, grünlich, gelblich Strichfarbe weiß Mohshärte 7,5 Dichte (g/cm3) 2,99 bis 3,1 Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch muschelig bis uneben Spaltbarkeit vollkommen nach {010} Habitus prismatische Kristalle; radialstrahlige oder körnige Aggregate Kristalloptik Brechungsindex α=1,652 ; β=1,655 ; γ=1,671 [2] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ = 0,019 [2] ; zweiachsig positiv Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ 50° [2] Pleochroismus nicht vorhanden bzw. farblos Euklas ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Inselsilicate (Nesosilicate). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung BeAl[OH|SiO4] [3] und entwickelt meist kurze bis lange, prismatische Kristalle, aber auch radialstrahlige oder körnige Aggregate, die entweder farblos oder durch Fremdbeimengungen blau, grünlich oder gelblich gefärbt sein können.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden und beschrieben wurde der Euklas 1792 von Haüy, der es wegen seiner vollkommenen Spaltbarkeit nach den griechischen Worten εὐ- eu- „gut“ und κλάσις klásis „Zerbrechen, Bruch“ benannt.
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale (8. Auflage) nach Strunz ist der Euklas in die Abteilung der Inselsilicate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate) einsortiert. Seit der 9. Auflage dieser Systematik steht das Mineral allerdings aufgrund der feineren Unterteilung in der Abteilung der „Inselsilikate mit zusätzlichem (O,OH,F,H2O) und Kationen in tetrahedraler [4] und meist größerer Koordination“.
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Euklas in die Abteilung „Nesosilicates Nesosilicate Insular SiO4 Groups and O, OH, F, and H2O with cations in [4] and >[4] coordination“, wo er zusammen mit Klinoedrit, Hodgkinsonit und Gerstmannit die Euklas-Gruppe bildet. [4]
Bildung und Fundorte
Euklas bildet sich vorwiegend durch hydrothermale Vorgänge unter anderem in Pegmatiten, Greisen und Quarz.
Bisher wurde das Mineral in folgenden Regionen gefunden (Stand: 2009): Provinz Luxemburg in Belgien; Minas Gerais und Rio Grande do Norte in Brasilien; Hunan und Jiangxi in der Volksrepublik China; Bayern (Fichtelgebirge) und Sachsen (Vogtland) in Deutschland; im Westen Finnlands; England in Großbritannien; Trentino-Südtirol in Italien; Boyacá in Kolumbien; Zambezia in Mosambik; Erongo in Namibia; Aust-Agder in Norwegen; Kärnten, Salzburg und Tirol in Österreich; Ancash in Peru; Ost-Sibirien in Russland; Ångermanland, Södermanland und Västmanland in Schweden; Tessin in der Schweiz; Sabaragamuwa in Sri-Lanka; Böhmen und Mähren in Tschechien; Oblast Schytomyr in der Ukraine; sowie Alaska, Colorado, Connecticut, Maine, Michigan, New Hampshire, New Mexico, North Carolina, Texas, Virginia und Wisconsin in den USA. [5]
Kristallstruktur
Euklas kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/a mit den Gitterparametern a = 4,780 Å; b = 14,322 Å, c = 4,6335 Å und β = 100,31 ° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. [6]
Verwendung als Schmuckstein
Euklas ist bei guter Qualität ein begehrter Schmuckstein; vor allem seine blauen Varietäten, die mit Aquamarin und Saphir vergleichbar sind. Aufgrund seiner vollkommenen Spaltbarkeit reagiert er aber sehr empfindlich auf Druck und zu rasche Temperaturwechsel, wie sie beim Löten und Fassen auftreten und den Stein unter Umständen zum Platzen bringen können. [7]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Webmineral - Euclase (englisch)
- ↑ a b c MinDat - Euclase (englisch)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ Webmineral - New Dana Classification of Nesosilicates Nesosilicate Insular SiO4 Groups and O, OH, F, and H2O (englisch)
- ↑ MinDat - Localities for Euclase (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database (engl., 1986)
- ↑ Edelstein-Knigge - Euklas
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 200.
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8.
Weblinks
Commons: Euclase – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
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