- Eulersche Gleichungen
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Die eulerschen Gleichungen oder auch eulerschen Kreiselgleichungen sind Bewegungsgleichungen für die Rotation eines starren Körpers. Sie sind Differentialgleichungen im Hauptachsensystem mit der Winkelgeschwindigkeit als Variable und den Hauptträgheitsmomenten I1,I2,I3 als Koeffizienten.
Die eulerschen Gleichungen sind nicht zu verwechseln mit den eulerschen Winkeln, die die Orientierung eines körperfesten Koordinatensystems in bezug auf ein raumfestes Koordinatensystem beschreiben.
Herleitung
Die eulerschen Gleichungen folgen aus der Bewegungsgleichung des Drehimpulses, der gegeben ist durch
- ,
wobei der Drehimpuls, der Trägheitstensor und die Summe aller von außen auf den Körper wirkenden Drehmomente im raumfesten Inertialsystem ist.
Durch Transformation ins Hauptachsensystem wird der im Inertialsystem im Allgemeinen zeitabhängige Trägheitstensor zeitunabhängig und nimmt die Form
an. transformiert sich dabei zu
Der Drehimpuls bekommt dadurch die sehr einfache Form
Der Drehimpulssatz wird durch die Transformation des Bezugsystems zu
Hierbei ist, anders als in der ersten Zeile, als Zeitableitung des Drehimpulses im körperfesten Bezugssystem zu verstehen.
Komponentenweise ausformuliert bildet dies die eulerschen Gleichungen
- .
Um diese Bewegungsgleichungen ausnutzen zu können, wird das äußere Drehmoment im körperfesten System benötigt.
Literatur
- Herbert Goldstein; Charles P. Poole, Jr ; John L. Safko: Klassische Mechanik. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2006, ISBN 3-527-40589-5.
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