- Schlafes Bruder (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Schlafes Bruder Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1995 Länge 127 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Joseph Vilsmaier Drehbuch Robert Schneider Produktion Danny Krausz, Peter Sterr, Joseph Vilsmaier Musik Winfried Grabe, Norbert Jürgen Schneider, Hubert von Goisern Kamera Joseph Vilsmaier Schnitt Alexander Berner Besetzung - André Eisermann: Elias
- Dana Vávrová: Elsbeth
- Ben Becker: Peter
- Jochen Nickel: Köhler Michel
- Jürgen Schornagel: Kurat Benzer
- Paulus Manker: Lehrer Oskar
- Michaela Rosen: Seffin
- Peter Franke: Seff
- Detlef Bothe: Lukas
- Michael Mendl: Nulf
- Eva Mattes: Nulfin
- Angelika Bartsch: Burga
- Lena Stolze: Oskarin
- Heinz Emigholz: Haintz
- Regina Fritsch: Hebamme
- Herbert Knaup: Kantor Goller
Schlafes Bruder ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans des österreichischen Schriftstellers Robert Schneider aus dem Jahr 1992, der in dem Film auch eine kleine Rolle als Kutscher hat.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Elias kommt in dem einsamen Bauerndorf Eschberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Welt. Schon seine Geburt verläuft mit Schwierigkeiten, denn die Hebamme muss erst trotz heftigen Regens aus dem Dorf geholt werden. Und auch Herztöne sind bei dem neuen Erdenbürger erst zu vernehmen, nachdem die Geburtshelferin ein Stück aus dem Te Deum singt. Die Musik war ihm also im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Elias scheint das absolute Gehör zu besitzen. Im Schulchor singt er mit Elfenstimme Begleitlinien, die nicht in der Partitur stehen – sein Lehrer zeigt dafür zunächst wenig Verständnis.
Aber Elias hört überall visionengleich Stimmen. Die Einzige, die Zugang zu ihm findet, ist die junge Elsbeth, die sich in ihn verliebt. Sehr zum Missfallen von Elsbeths Bruder Peter. Dabei ist es weniger die Sorge um seine Schwester, die ihn zur Eifersucht treibt, sondern auch Peter fühlt sich zu Elias hingezogen.
Produktionsgeschichte
Der Film wurde im Jahr 1994 an den Drehorten Gaschurn im Montafon, Vorarlberg und St. Anton am Arlberg in Österreich sowie in Kutna Hora (Tschechische Republik) hergestellt.
Als André Eisermann (damals bereits bekannt für seine Rolle in der Kaspar Hauser-Verfilmung) davon hörte, dass Joseph Vilsmaier den Roman verfilmen wollte, bedrängte er den Regisseur so lange, dass er die richtige Besetzung für den Elias sei, bis Vilsmaier endlich nachgab. Laut Aussage von Vilsmaier hatte Eisermann Schwierigkeiten, weil er beim Dreh manchmal noch in die Rolle des Kaspar Hauser zurückfiel.
Kritiken
„Schlafes Bruder hat 15 Millionen gekostet, sieht doppelt so teuer aus und spekuliert auf ein cross-over – nämlich Literaturliebhaber, späte Freunde des Heimatfilms und – der dumpfen Gewalt zum Trotz – Natursehnsüchtige und Dorfnostalgiker ins Kino zu locken. Eschberg ist ein Dreckloch, die Kneipe eine finstere Spelunke – gleichwohl trifft hier Walter Benjamins Bemerkung, daß es eine Art gibt, Armut fotografisch zu inszenieren, die das Elend pittoresk veredelt.“
– epd Film (Stefan Reinecke)[1]
„Gleich die erste Szene von Joseph Vilsmaiers Film „Schlafes Bruder“, die den Betrachter wie magisch in den archaisch anmutenden Mikrokosmos dieses Zeugnisses aus fremder Zeit zieht, ist ein Synonym für die außerordentlichen und im deutschen Kino rar gewordenen Anstrengungen, mit denen dem Bestsellerroman Robert Schneiders seine visuellen Entsprechungen geschaffen werden sollten.“
– Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hans-Dieter Seidel)[2]
„Eine Verfilmung des Erfolgsromans von Robert Schneider, die für die subtile und komplexe Erzählstruktur der Vorlage nie eine filmische Entsprechung findet. Mit außergewöhnlichem äußerem Aufwand entstand eine protzige Großproduktion, die die Fabel unangemessen vereinfacht und auf eine doppelt scheiternde Liebesgeschichte reduziert.“
– Lexikon des Internationalen Films[3]
Auszeichnungen
- Nominierung für den Golden Globe
- Bayerischer Filmpreis, Produzentenpreis
- Deutscher Filmpreis in Gold für Alexander Berner, in Silber für Joseph Vilsmaier
- Österreichischer Filmpreis 1996
- Nominierung für die Goldene Muschel von San Sebastián
Einzelnachweise
- ↑ Schlafes Bruder von Robert Schneider (1992), epd Film 10/95
- ↑ Unheilige Liturgie: Joseph Vilsmaiers Film Schlafes Bruder nach dem Roman von Robert Schneider, Hans-Dieter Seidel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 231, 5. Oktober 1995
- ↑ Schlafes Bruder
Weblinks
- Schlafes Bruder in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Schlafes Bruder bei Filmportal.de
- Sammlung von Kritiken zu Schlafes Bruder bei Rotten Tomatoes (englisch)
Filme von Joseph VilsmaierHerbstmilch | Rama dama | Stalingrad | Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen | Schlafes Bruder | Und keiner weint mir nach | Comedian Harmonists | Marlene | Leo und Claire | August der Glückliche (Fernsehfilm) | Bergkristall | Vera – Die Frau des Sizilianers (Fernsehfilm) | Der letzte Zug | Das Weihnachtsekel (Fernsehfilm) | Die Gustloff (Fernsehfilm) | Die Geschichte vom Brandner Kaspar | Nanga Parbat
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