- Falkenberg (Oberschlesien)
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Niemodlin Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Opole Fläche: 13,11 km² Geographische Lage: 50° 38′ N, 17° 36′ O50.63333333333317.6Koordinaten: 50° 38′ 0″ N, 17° 36′ 0″ O Höhe: 177 m n.p.m Einwohner: 6.842 (31. Dez. 2006) Postleitzahl: 49-100 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPO Wirtschaft und Verkehr Straße: Nysa–Oppeln Nächster int. Flughafen: Flughafen Kattowitz Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 27 Ortsteile Fläche: 183,22 km² Einwohner: 13.831 (31. Dez. 2006) Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Mirosław Stankiewicz Adresse: ul. Bohaterów Powstań Śląskich 37
49-100 NiemodlinWebpräsenz: www.niemodlin.pl Niemodlin (deutsch: Falkenberg) ist eine Stadt im Kreis Oppeln der Woiwodschaft Oppeln mit 6.900 Einwohnern und Sitz der gleichnamigen Gmina an der Ścinawa Niemodlińska gelegen. Die Gemeinde grenzt im Westen an die Glatzer Neiße und ist ansonsten von Wäldern umgeben. Die Kreisstadt Oppeln ist etwa 25 Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine slawische Siedlung, die für die Feinde unzugänglich zwischen Sümpfen auf der einen und dem Fluss auf der anderen Seite lag, bestand vermutlich schon im 10. Jahrhundert. 1224 wird das Dorf Nemodlin erstmals in einer Urkunde erwähnt. Wohl 1283 erhielt es die Stadtrechte und wurde in Form eines Straßenangerdorfs angelegt. Nach dem Tode Herzog Bolko I. von Oppeln wurde dessen Herrschaftsgebiet 1313 aufgeteilt. Es entstand unter anderem ein Herzogtum Falkenberg – der Name ist 1290 belegt – mit einem eigenen Schloss. Diese territoriale Einheit bestand bis 1382. Nachdem die Oppelner Piasten 1532 ausgestorben waren, fiel der Besitz zunächst an Matthias von Logau und dann an Kaspar von Pückler, unter dem eine eigenständige Grundherrschaft Falkenberg entstand. Er brachte die Reformation in die Stadt und ließ das Schloss im Stil der Renaissance umbauen. Die Bevölkerung der Stadt hatte sich im 15. Jahrhundert weitgehend polonisiert, später zogen jedoch vor allem deutsche Einwohner aus der Umgebung zu. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Falkenberg 1622 wieder katholisch. Neue Herren wurden Mitte des 17. Jahrhunderts die von Zierotin, dann 1779 die Familie von Praschma. Nach der Besetzung Schlesiens durch Preußen 1742 wurde Falkenberg Kreisstadt des Landkreis Falkenberg O.S., eine größere wirtschaftliche Entwicklung blieb jedoch aus. Erst der Eisenbahnanschluss im Jahre 1888 brachte eine gewisse Besserung. Im Zweiten Weltkrieg wurde Falkenberg kaum zerstört. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde die Stadt 1945 der polnischen Verwaltung übergeben und erhielt ihren slawischen Namen Niemodlin wieder. Von 1975 bis 1998 gehörte es zur alten Woiwodschaft Oppeln. Mittlerweile ist es auf dem Bahnweg nicht mehr erreichbar.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahlen der Stadt Niemodlin.
Jahr Einwohner 1787 1.036 1845 1.559 1861 1.967 1905 2.158 7. Mai 1939 2.727 1971 4.500 31. Dez. 2004 6.911 Politik
Städtepartnerschaften
Sehenswürdigkeiten
- Schloss, 1573–1610 umgebaut
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Kościół parafialny p.w. Wniebowzięcia NMP): größtenteils aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
- Ehemaliges Arsenal (errichtet um 1700, 1945 zerstört, 1960 wieder aufgebaut)
- Der Marktplatz mit seiner ungewöhnlichen spindelartigen Form ist 343 Meter lang, aber maximal 42 Meter breit.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Florian Bahr (* 16. August 1706) – Jesuit und Missionar
- Hans Praschma von Bilkau (* 22. Dezember 1867) – Offizier und Politiker
- Wilhelm Goldmann (* 25. Februar 1897 in Baumgarten; † 1974) – Verleger und Begründer des Goldmann Verlages.
- Kurt Härzschel (* 8. Juni 1924 in Groß Mangersdorf) – deutscher Politiker der CDU
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Niemodlin gliedert sich in folgende Schulzenämter (sołectwo):
- Brzęczkowice (Brzęczkowice)
- Gościejowice (Heidersdorf)
- Góra (Guhrau)
- mit Mała Góra (Gut Guhrau)
- Grabin (Grüben)
- Gracze (Graase)
- Grodziec (Groditz; 1936–45: Burgstätte)
- Jaczowice (Jatzdorf)
- Jakubowice (Jakobsdorf)
- Krasna Góra (Sonnenberg)
- Lipno (Lippen)
- Magnuszowiczki (Klein Mangersdorf)
- Magnuszowice (Groß Mangersdorf)
- Michałówek (Michelsdorf)
- Molestowice (Mullwitz)
- Piotrowa (Petersdorf)
- Radoszowice (Raschwitz; 1937: Raschdorf O. S.; 1937–45: Rauschwalde,)
- Rogi (Rogau)
- Roszkowice (Roßdorf)
- Rutki (Rautke)
- Rzędziwojowice (Geppersdorf)
- Sady (Baumgarten)
- Sarny Wielkie (Groß Sarne)
- Szydłowiec Śląski (Schedlau)
- Sosnówka (Kieferkretscham)
- Tarnica (Tarnitze; 1936–45: Dornfeld)
- Tłustoręby (Kirchberg)
- Wydrowice (Weiderwitz; 1936–45: Weidendorf O. S.)
Weblinks
- Website der Stadt (deutsch, polnisch, englisch)
- Website über die Stadt (polnisch)
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