- Feldmoching-Hasenbergl
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Feldmoching und Hasenbergl sind Stadtteile Münchens. Zusammen bilden sie den Stadtbezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl, den zweitgrößten Münchens.
Weitere Ortsteile des Stadtbezirks sind Fasanerie, Feldmochinger Anger, Harthof, Lerchenau, Lerchenauer See und Ludwigsfeld.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Stadtbezirk umfasst weite Bereiche des Münchner Nordens und liegt in der flachen Münchener Schotterebene, die in vorgeschichtlicher Zeit wegen ihrer geringen Fruchtbarkeit für Menschen nur wenig anziehend war. Er erstreckt sich von der Dachauer Straße (B 304) im Westen bis nach Hasenbergl im Osten. Der Stadtteil reicht vom DB-Rangierbahnhof München-Nord im Süden bis zur Stadtgrenze im Norden.
Geschichte
Feldmoching
Um das Jahr 500 wurde Feldmoching von bajuwarischen Siedlern gegründet und entwickelte sich rasch zum Hauptort im heutigen Münchner Norden mit eigener Kirche (um 700) und Amtssitz. Durch die Gründung Münchens und später den Bau von Schloss Schleißheim (1599) verlor Feldmoching seine Bedeutung. 1818 wurde Feldmoching zwar noch eine selbstständige politische Gemeinde. An den Rändern zur Stadt hin entstanden aber allmählich die „Kolonien“ Fasanerie (seit 1897), Lerchenau (seit 1901) und Harthof (seit 1908). 1938 wurde die Gemeinde Feldmoching mit ihrem gesamten Gebiet von den Nationalsozialisten nach München eingemeindet. Im gleichen Jahr wurde die Gemeinde Ludwigsfeld Teil Münchens und ihres 33. Stadtbezirks.
Wappen der ehemaligen Gemeinde Feldmoching
Das Wappen wurde durch das Ministerium des Innern am 30. April 1927 genehmigt. Beschreibung: Im blauen Feld ein silberner Linksschrägbalken mit einem schwarzen Pflug belegt. Nach der Eingemeindung 1938 besitzt der Stadtrat der Landeshauptstadt München sämtliche Rechte zur Verwendung und Führung des Wappens.
Hasenbergl
Herkunft des Namens: Auf einem Lehmhügel (Größe: 8mx300mx1000m) 4 km südlich vom Schloss Schleißheim wurden ab dem 18. Jahrhundert Hasen für die kurfürstliche Jagd gehegt.
Für militärische Zwecke entstand Anfang des 20. Jahrhunderts südlich des Schlosses der Flugplatz Schleißheim. Dieser wurde vorwiegend im 2. Weltkrieg genutzt. Im nahe gelegenen Wald nördlich des Hasenbergls (Hartelholz) wurden Truppenunterkünfte und Kriegsgefangenenlager angelegt.
Nach Kriegsende wurde der Lagerkomplex Hartelholz als Notunterkunft und Flüchtlingslager genutzt, in dem bis zu 4000 Menschen untergebracht wurden.Das Hasenbergl als Wohngebiet entstand Anfang der 1950er-Jahre mit ersten Eigenheimsiedlungen. Diese gingen zum Teil aus dem Lagerkomplex hervor. Vorrangig jedoch aus dem nahe gelegenen Stadtquartier Harthof. 1960 folgte die „Siedlung am Hasenbergl“. Hier errichteten sieben gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften, darunter die Neue Heimat, Südhausbau, GWG und ESW Evangelisches Siedlungswerk in Bayern, Sozial- und Eigentumswohnungen für die einkommensschwache Bevölkerung. Auch später expandierte der große Siedlungskomplex, so in jüngster Zeit durch die Siedlung Nordheide auf der an der zu Harthof gehörenden Panzerwiese.
Bis in die 1970er-Jahre mangelte es im Hasenbergl an wichtigen Infrastruktureinrichtungen wie Schulen, Kirchen, Gewerbe oder Verkehrsanbindung; der Stadtteil galt auch wegen der vorangegangen demographischen Entwicklung als sozialer Brennpunkt. Inzwischen sind entsprechende Einrichtungen vorhanden; durch gezielte Projekte wie die Soziale Stadt wurde die Lebensqualität entscheidend gesteigert.
Baudenkmäler
- Liste der Baudenkmäler in München/Feldmoching
- Liste der Baudenkmäler in München/Hasenbergl
Verkehrsanbindung
Seit 1972 hält in Feldmoching die S-Bahn-Linie S1. Am 8. November 1963 wurde zudem die Straßenbahn vom Scheidplatz zum Harthof und am 18. Dezember 1964 weiter bis zum Hasenbergl (Endhaltestelle am Goldschmiedplatz) verlängert. Am 20. November 1993 kam schließlich die verlängerte U-Bahn-Linie U2 vom Scheidplatz bis zur Dülferstraße, gleichzeitig wurde die Straßenbahn ins Hasenbergl eingestellt. Am 26. Oktober 1996 wurde die U2 nochmals um zwei Stationen über das Hasenbergl bis zur S-Bahn in Feldmoching verlängert[1]. Da neben der S-Bahn nach Freising/Flughafen auch die R-Bahn von Landshut planmäßig am Bahnhof Feldmoching hält, ist dieser nach der U-Bahn-Verlängerung einer der wichtigsten Umsteigebahnhöfe im Netz des MVV.
Reste der Straßenbahngleise lassen sich noch heute an vielen Stellen erkennen, so z.B. in der ehemaligen Wendeschleife am Goldschmiedplatz. Im aktuellen Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt München ist die Option enthalten, die derzeit in Bau befindliche Straßenbahnlinie 23 von der Parkstadt Schwabing über den Euro-Industriepark und die Neuherbergstraße wieder bis zum Goldschmiedplatz zu verlängern[2]. Diese Maßnahme ist dabei zur Realisierung bis 2015 vorgesehen, bisher jedoch ohne gesicherte Finanzierung.
Statistik
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr Einwohner davon Ausländer Fläche in ha EW je ha Quelle mit weiteren Daten 2000 52.407 13.073 (24,9 %) 2.870,93 18 Statistisches Taschenbuch München 2001. pdf-Download 2001 52.896 13.240 (25,0 %) 2.870,93 18 Statistisches Taschenbuch München 2002. pdf-Download 2002 53.010 13.338 (25,2 %) 2.870,93 18 Statistisches Taschenbuch München 2003. pdf-Download 2003 52.961 13.385 (25,3 %) 2.871,04 18 Statistisches Taschenbuch München 2004. pdf-Download 2004 52.958 13.420 (25,3 %) 2.871,03 18 Statistisches Taschenbuch München 2005. pdf-Download 2005 53.389 13.832 (25,9 %) 2.871,03 18 Statistisches Taschenbuch München 2006. pdf-Download 2006 54.245 13.927 (25,7 %) 2.871,49 19 Statistisches Taschenbuch München 2007. pdf-Download 2007 55.475 14.642 (26,4 %) 2.871,03 19 Statistisches Taschenbuch München 2008. pdf-Download 2008 55.667 14.780 (26,6 %) 2.869,74 19 Statistisches Taschenbuch München 2009. pdf-Download 2009 55.180 14.265 (25,9 %) 2.893,78 19 Statistisches Taschenbuch München 2010. pdf-Download Politik
Bezirksausschusswahl März 2008(Stimmen in Prozent) [3]%5040302010045,6%38,8%8,3%7,3%Gewinne und VerlusteDem Bezirksausschuss gehören 27 Mitglieder an, davon SPD 13 Sitze, CSU 10 Sitze sowie GRÜNE und FDP jeweils 2 Sitze.
Söhne und Töchter des Stadtbezirks
- Willy Astor, Kabarettist
- Manfred Berger, Pädagoge
- Ursula Buchfellner, Schauspielerin
- Günther Kaufmann, Schauspieler
- Daniel Bierofka, Fußballspieler
- Andreas Ottl, Fußballspieler
- Walter Sedlmayr, bayerischer Volksschauspieler
Literatur
- Helmuth Stahleder; Stadtarchiv München (Hrsg.): Von Allach bis Zamilapark. Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Münchens und seiner eingemeindeten Vororte. Buchendorfer Verlag, München 2001, ISBN 3-934036-46-5.
- Otto Steiner: Streifzug eines Pfarrers und Zeitgenossen am Hasenbergl. J.P. Peter, Rothenburg ob der Tauber 1987, ISBN 3-87625-005-6.
Weblinks
Commons: Feldmoching-Hasenbergl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stadtteilportrait Feldmoching auf www.muenchen.de
- Stadtteilportrait Hasenbergl auf www.muenchen.de
- Historie des 24. Stadtbezirks
Einzelnachweise
- ↑ Zeittafel der U-Bahn-Eröffnungen in München
- ↑ Verkehrsentwicklungsplan der Stadt München
- ↑ a b muenchen.de - Bezirksausschusswahl 2008, abgerufen am 17. Dezember 2010
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