Feodora von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg

Feodora von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
Feodora von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, 1909

Feodora Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, eigentlich Feodora Adelheid Helene Louise Caroline Pauline Alice Jenny VA (* 3. Juli 1874 auf Schloss Primkenau in Niederschlesien; † 21. Juni 1910 in Hochfelden bei Obersasbach) war ein Mitglied der Augustenburger Linie aus dem Hause Oldenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

von links nach rechts: Louise Sophie (stehend), Feodora, Auguste Viktoria und Ernst Günther, um 1876

Prinzessin Feodora war die jüngste Tochter von sieben Kindern des (Titular)-Herzogs Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein(-Sonderburg-Augustenburg) (18291880) und seiner Ehefrau der Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg (18351900), zweite Tochter des Fürsten Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg und der Prinzessin Feodora zu Leiningen. Durch ihre Mutter war sie die Großnichte der britischen Königin Victoria und ihre älteste Schwester Auguste Viktoria war seit 1881 mit dem Kronprinzen von Preußen und späteren Kaiser Wilhelm II. verheiratet. Mit ihren Geschwistern verbrachte sie eine harmonische Kindheit in Dolzig, Kiel und auf Schloss Primkenau im Exil, das seit 1853 ihrem Großvater, dem Herzog Christian August gehörte. Die Prinzessin wurde ausschließlich zu Hause von Gouvernanten und Tutoren unterrichtet; sie sprach mehrere Fremdsprachen und war künstlerisch in mehrfacher Hinsicht begabt und interessiert.

Feodora studierte an der Kunstakademie für Bildende Künste in Dresden. Eine besonders enge Beziehung pflegte sie zu Fritz Mackensen, dem Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen (1889). Mackensen war in künstlerischer Hinsicht ihr Lehrmeister. Die Prinzessin besuchte 1899 Mackensen in Worpswede, wo sie auch in Kontakt mit den anderen Mitgliedern der KünstlergemeinschaftHeinrich Vogeler, Hans am Ende, Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohntrat.

Krongut Bornstedt, um 1905

Prinzessin Feodora zog 1903 in das Krongut Bornstedt in Bornstedt bei Potsdam ein und erhielt es zur Nutzung auf Lebenszeit. In den folgenden Jahren entwickelte sie Bornstedt zu einem Künstlerhof mit Schriftstellern, literarischen Zirkeln und Malern. Bei ausgedehnten Reisen lernte sie in den folgenden Jahren noch die Maler Hans Thoma und Max Klinger kennen. Die Prinzessin fand die Motive zu ihren impressionistischen Gemälden in der Umgebung des Krongutes und in dem als Heimat empfundenen Schleswig-Holstein.

Seit 1906 wandte sich Prinzessin Feodora aber wieder der Schriftstellerei zu, worin sie ihre eigentliche Berufung sah. Als Schriftstellerin, unter dem Pseudonym »Feodora Holstein« oder »F. Hugin« (einer der Raben Odins), suchte Feodora Kontakt zu norddeutschen Schriftstellern, denen sie sich als Prinzessin von Schleswig-Holstein verbunden sah. Aus deren Umfeld schöpfte sie auch die Themen ihrer naturalistischen Erzählungen wie "Hahn Berta" oder "Durch den Nebel".

Freifrau Roeder von Diersburg war die Hofdame der Prinzessin in Bornstedt und auf deren Besitz Hochfelden im Schwarzwald starb die seit mehreren Jahren kränkelnde Prinzessin Feodora am 21. Juni 1910 überraschend. Die Zeitgenossen sprachen von einer Typhuserkrankung; die wirkliche Todesursache bleibt diffus. Ihre sterblichen Überreste wurden auf dem Familienbesitz Schloss Primkenau in Niederschlesien beigesetzt. Das Grab wurde 1945 geplündert.

Erwähnenswertes

Im Jahr 1910 kam durch Vermittlung des damaligen Bornstedter Pastors Simon der Kontakt zu den Besitzern der Schokoladenfabrik Friedrich Theodor Meyer in Tangermünde zustande. Auslöser war eine Wohltätigkeitsveranstaltung bei der Prinzessin Feodora - der Legende nach - von der feinen "Tangermünder Chocolade" gekostet hatte und davon so begeistert war, dass das Unternehmen seitdem seine Schokoladenspezialitäten unter ihrem Namen verkaufen durfte. Wahrscheinlicher jedoch ist die Variante, dass die Schokolade erst nach dem Tod der Prinzessin ihren Namen nach einer Anfrage des Fabrikbesitzers bei Hofmarschall von Mirbach (Hofmarschall Kaiserin Auguste Victorias) erhielt. Die Kaiserin soll sich selbst Einfluss bei der Gestaltung der Verpackung ausbedungen haben - wofür das Papier in einem satten gelben Farbton spricht (Lieblingsfarbe der Kaiserin). Bis heute produziert die seit 1945 in Bremen ansässige Fabrik Hachez GmbH & Co. KG Schokoladen und Pralinen unter dem Namen Feodora, mit dem Namenszug der Prinzessin und dem herzoglichen Wappen versehen. [1][2]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Pralinen Feodora
  2. Premium-Marke Feodora

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