Ferberit

Ferberit
Ferberit
Panasqueira Fluorapatite Ferberite.jpg
Ferberitkristall an Fluorapatit
Chemische Formel Fe2+WO4
Mineralklasse Oxide, Hydroxide - Oxide mit Metall : Sauerstoff = 1:2
IV/D.16-20 (8. Aufl.) ; 4.DB.30 (9. Aufl.) (nach Strunz)
48.01.01.02 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse prismatisch \ 2/m [1]
Farbe schwarz
Strichfarbe braunschwarz bis schwarz
Mohshärte 4 bis 4,5
Dichte (g/cm3) 7,4 bis 7,5
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit vollkommen
Habitus kurze, prismatische, tafelige Kristalle ; körnige, massige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex α=2,255 β=2,305 γ=2,414 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ=0,159 [2] ; zweiachsig positiv
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 66°

Ferberit ist ein relativ selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+WO4 [3] und entwickelt vorwiegend kurze, prismatische bis tafelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate von schwarzer, metallisch glänzender Farbe.

Ferberit ist eines der Endglieder der Wolframit-Mischreihe, dessen anderes Endglied das Hübnerit bildet.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde das Mineral nach Moritz Rudolph Ferber (1805-1875), einem deutschen Hobbymineralogen aus Gera. Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1863. [2]

Bildung und Fundorte

Ferberit bildet sich entweder durch hydrothermale Vorgänge in Greisen oder in Skarnen oder in magmatischen Gesteinen wie Pegmatiten oder Graniten. Begleitminerale sind Kassiterit, Quarz, Scheelit und verschiedene Sulfide.

Fundorte sind unter anderem Tamanrasset in Algerien; New South Wales, Queensland, South Australia, Tasmanien und Victoria in Australien; verschiedene Provinzen in Bolivien, Brasilien, der Volksrepublik China; Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in Deutschland; New Brunswick, Nova Scotia und Yukon in Kanada; Maniema in der Demokratischen Republik Kongo; Kärnten und Salzburg in Österreich; Böhmen und Mähren in Tschechien; sowie Arizona, Arkansas, Colorado, Connecticut, Kalifornien und andere Staaten in den USA. [4]

Kristallstruktur

Ferberit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P2/c mit den Gitterparametern a = 4,72 Å, b = 5,7 Å und c = 4,96 Å; β = 90° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Verwendung

Ferberit ist ein wichtiges Wolfram-Erz.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Ferberite (engl.)
  2. a b c MinDat - Ferberite (engl.)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
  4. MinDat - Localities for Ferberite (engl.)

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 105.

Weblinks

 Commons: Ferberit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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