- M (James Bond)
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Die in diesem Artikel angegebenen Informationen beziehen sich auf die fiktiven Personen der James-Bond-Filme. Die Romanvorlagen Ian Flemings stellen manche Personen und Ereignisse anders dar.
Inhaltsverzeichnis
MI6
M
M ist Leiter des Geheimdienstes MI6 und der direkte Vorgesetzte von Commander James Bond. Der Deckname M leitet sich von Sir Miles Messervy (nach anderen Quellen wird der Vorname auch Myles geschrieben) ab, welcher in den Romanen der bürgerliche Name des Geheimdienstchefs ist. Diese Idee geht auf Sir Mansfield Smith-Cumming zurück, der von seinen Untergebenen C genannt wurde. Der Name wurde allerdings erst in dem neunten Film der James-Bond-Reihe, Der Mann mit dem goldenen Colt preisgegeben.
M führt zwar formal den gesamten MI6, der Zuschauer trifft jedoch nur auf diese Figur, wenn es um die Doppel-Null-Abteilung geht, in der die neun besten Agenten des MI6 arbeiten. Da seine Mitarbeiter stets in der Welt verstreut sind und – allen voran Bond – ihren eigenen Kopf haben, ist es für M nicht leicht, den Überblick zu bewahren. Er respektiert jedoch die Erfahrung seiner Mitarbeiter und ist auch durchaus bereit, ihre Vorschläge anzunehmen. Da vor allem Bond dazu neigt, allzu selbständig und undiszipliniert zu agieren, ist M regelmäßig dazu gezwungen, ihn energisch auf seine Pflichten aufmerksam zu machen.
M hat gute Kontakte zur Spitze der britischen Politik, und während er seinen Agenten die grobe Arbeit im Feld überlässt, fungiert er selbst häufig als Diplomat in Verhandlungen mit dem sowjetischen KGB und als Koordinator der Einsätze. Unterstützt wird er von seiner Sekretärin Miss Moneypenny und dem Waffenmeister Q. Als Admiral hat M eine starke Affinität zum Thema Seefahrt, was sich zum Beispiel in der Ausstattung seines Hauses ausdrückt, das in Im Geheimdienst Ihrer Majestät zu sehen ist.
M wirkt, vermutlich wegen der Last seiner Verantwortung, meist etwas mürrisch. Bis in die 80er Jahre empfing er Bond regelmäßig in seinem holzgetäfelten Büro, um ihn dort mit seinem neuen Auftrag zu betrauen. Seit die Rolle 1995 von Judi Dench übernommen wurde, residiert M in einem modern ausgestatteten Büroraum.
Bernard Lee (1962–1979)
Von Anfang an bis zum Tod des Darstellers Bernard Lee 1981 knüpft die Figur eng an Flemings Vorlage an. Nach Lees Tod kommt der darauffolgende Film In tödlicher Mission – aus Respekt vor dem Darsteller – ohne M aus.
Spielt in:
- James Bond jagt Dr. No
- Liebesgrüße aus Moskau
- Goldfinger
- Feuerball
- Man lebt nur zweimal
- Im Geheimdienst Ihrer Majestät
- Diamantenfieber
- Leben und sterben lassen
- Der Mann mit dem goldenen Colt
- Der Spion, der mich liebte
- Moonraker – Streng geheim
Robert Brown (1983–1989)
Von Octopussy (1983) bis zu Lizenz zum Töten übernahm Robert Brown die Rolle. Seinen richtigen Namen erfährt man nicht, jedoch ist er bereits in Der Spion, der mich liebte einmal zu sehen und wird dort als Admiral Hargreaves bezeichnet. Aus den Filmen geht jedoch nicht hervor, ob diese Figur mit dem späteren M identisch ist. Allerdings wird er in Im Angesicht des Todes von General Anatol Gogol (KGB) mit Admiral angesprochen. Gegenüber Bernard Lees M ist er etwas freundlicher, hält sich jedoch im Wesentlichen an die von Lee geprägte Figur.
Spielt in:
Judi Dench (seit 1995)
Nach sechsjähriger Pause änderte sich vieles bei den Bond-Filmen, und nachdem sowohl James Bond selbst als auch Miss Moneypenny beginnend mit dem Film GoldenEye neu besetzt wurden, lag es nahe, auch M auszutauschen. Dame Judi Dench verkörperte in bisher sechs Filmen Barbara Mawdsley als Chefin des MI6. Sie schlägt deutlich andere Töne an als ihre Vorgänger – macht sie Bond doch gleich bei ihrem ersten Auftritt klar, dass sie ihn für „ein Relikt des Kalten Krieges“ und einen „frauenfeindlichen Dinosaurier“ hält. Ebenfalls im Kontrast zu ihren Vorgängern steht die Tatsache, dass die neue M auch einen Einblick in ihr Privatleben gewährt: In Die Welt ist nicht genug ist sie persönlich in das Geschehen eingebunden.
Anzumerken ist, dass der echte Inlandsgeheimdienst MI5 (allerdings nicht der Auslandsgeheimdienst MI6, dem Bond untersteht) zu dieser Zeit erstmals von einer Frau (Stella Rimington, Direktorin des MI5 von 1992 bis 1996) geführt wurde. Judi Dench nahm anfangs auch die „reale“ Direktorin, Stella Rimington als Vorbild für die schauspielerische Darstellung ihrer Rolle. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass die britische Regierung Anfang der 1990er-Jahre erstmals in der Geschichte des Geheimdienstes auch den Namen des MI5-Direktors bekannt gab und es 1993 sogar zu einer Fotoveröffentlichung von Rimington an ihrem Arbeitsplatz kam.[1]
Spielt in:
- GoldenEye
- Der Morgen stirbt nie
- Die Welt ist nicht genug
- Stirb an einem anderen Tag
- Casino Royale
- Ein Quantum Trost
Q
Q ist ein Charakter in den James-Bond-Filmen. Major Geoffrey Boothroyd, wie Q in einer Szene von Der Spion, der mich liebte von der KGB-Agentin Anya Amasova (Triple X) genannt wird, leitet als Quartiermeister (engl. Quartermaster) die Q-Abteilung, eine fiktive Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdienstes MI6. Q steht, wie auch M, mehr für einen Posten als für einen Namen. In den Romanen von Ian Fleming erscheint Q eigentlich nur flüchtig, meist ist nur von der 'Q-Abteilung' die Rede. In den Filmen bekommt er allerdings seine eigene Rolle. Q erscheint in jedem der 007-Filme, außer in Leben und sterben lassen, Casino Royale und in Ein Quantum Trost. Während Qs Erfindungen zunächst noch relativ realistisch sind, werden sie, beginnend mit Goldfinger, immer extravaganter und phantastischer.
Peter Burton (1962)
Q wird im ersten James-Bond-Film von Peter Burton gespielt. Er erscheint nur in einer kleinen Szene, in der er Bonds Beretta-Pistole durch eine Walther PPK ersetzt. In diesem Film tritt der Waffenmeister noch ernst und humorlos auf und wird von M nicht Q, sondern Major Boothroyd genannt. Nachdem Desmond Llewelyn die Rolle übernahm, wurde die Beziehung von Q und Bond durch humoristisch geprägte Szenen charakterisiert.
Spielt in:
Desmond Llewelyn (1963–1999)
Auf Grund von Terminüberschneidungen war Peter Burton für seine Rolle als Major Boothroyd in Liebesgrüße aus Moskau nicht verfügbar und wurde deshalb durch Desmond Llewelyn ersetzt. Seitdem wurde Q von ihm bis zu seinem Tod durch einen Autounfall 1999 in allen 007-Filmen (abgesehen von Leben und sterben lassen und Sag niemals nie) verkörpert.
In den ersten Bond-Filmen mit Desmond Llewelyn als Q scheint die Beziehung zwischen Bond und Q antipathisch. In den späteren Bond-Filmen werden Bond und Q fast Freunde. Die von Q hergestellten Geräte wurden fast ausnahmslos durch den Gebrauch Bonds zerstört. Q ermahnt Bond ständig zu einer besseren Pflege und fordert ihn auf, gelegentlich die Gebrauchsanweisung zu lesen. Bond demonstriert allerdings jedes Mal, dass, egal welches Gerät Q ihm auch immer aushändigt, er sofort damit fertig wird. In Lizenz zum Töten stellt sich Q trotz seines Rücktritts vom MI6 auf Bonds Seite und versorgt ihn mit technischen Spielereien.
Boothroyd hat sich zu Zeiten von Stirb an einem anderen Tag klar zurückgezogen; auch aus Altersgründen Llewelyns, der am 19. Dezember 1999, nach 17 James-Bond-Filmen, an den Folgen eines Autounfalls gestorben ist.
Spielt in:
- Liebesgrüße aus Moskau
- Goldfinger
- Feuerball
- Man lebt nur zweimal
- Im Geheimdienst Ihrer Majestät
- Diamantenfieber
- Der Mann mit dem goldenen Colt
- Der Spion, der mich liebte
- Moonraker – Streng geheim
- In tödlicher Mission
- Octopussy
- Im Angesicht des Todes
- Der Hauch des Todes
- Lizenz zum Töten
- GoldenEye
- Der Morgen stirbt nie
- Die Welt ist nicht genug
John Cleese (1999–2002)
Nachdem absehbar war, dass Desmond Llewelyn aus Altersgründen die Rolle nicht mehr ausfüllen kann, wurde in Die Welt ist nicht genug ein Assistent von Q eingeführt, den Bond aufziehend „R“ nennt, gespielt von John Cleese. Mit dem Tod Llewelyns im Jahr 1999 übernimmt Cleese als „R“ dann endgültig die Rolle von Q.
Von Anfang an mochte der neue Q den Geheimagenten aufgrund dessen Intoleranz seinen Geräten gegenüber nicht. Obwohl Llewelyn und Cleeses Q sich deutlich unterscheiden, haben sie zu ihrer professionellen Arbeit dieselbe Einstellung. In fast jedem Film sagte der eine oder der andere zu Bond: „Ich scherze nie über meine Arbeit“ (was in Stirb an einem anderen Tag eine Hommage an den alten Q ist).
Spielt in:
Miss Moneypenny
Miss Moneypenny ist eine feste Größe in den James-Bond-Filmen und tauchte (bis auf Casino Royale und Ein Quantum Trost) in allen Filmen – selbst in Parodien – auf.
Miss Moneypenny – von den meisten einfach nur Moneypenny genannt – ist die treue Sekretärin von Bonds Chef, M. Unermüdlich tippt sie ihre Briefe und hat meistens die Aufgabe, am Anfang eines Films Bond aufzutreiben, der sich – häufig ohne das Wissen seines Vorgesetzten – irgendwo in der Welt herumtreibt.
Moneypennys größter Wunsch ist es, einmal mit Bond auszugehen, doch dieser Wunsch bleibt ihr verwehrt. Die harmlosen Flirts zwischen Bond und Moneypenny – mit dem Wissen von M – gehören allerdings genauso zu den Bond-Filmen wie die Auftritte von Waffenmeister Q. Ihr innigstes Verhältnis hatte sie wohl mit Sean Connery, obwohl sie auch eine ziemlich feste Beziehung mit George Lazenby hat, der sie einmal sogar auf den Mund küsst.
Lois Maxwell (1962–1985)
Bis einschließlich Im Angesicht des Todes (1985) wurde Moneypenny in allen offiziellen Bond-Filmen von der Kanadierin Lois Maxwell gespielt. Bereits in Octopussy (1983) stellte sie mit Miss Penelope Smallbone ihre neue Assistentin vor, war jedoch im folgenden Film noch einmal dabei. Als sie dann erfuhr, doch ersetzt zu werden, bot sie sogar an, sich liften zu lassen, um die Rolle behalten zu dürfen.
Spielt in:
- James Bond jagt Dr. No
- Liebesgrüße aus Moskau
- Goldfinger
- Feuerball
- Man lebt nur zweimal
- Im Geheimdienst Ihrer Majestät
- Diamantenfieber
- Leben und sterben lassen
- Der Mann mit dem goldenen Colt
- Der Spion, der mich liebte
- Moonraker – Streng geheim
- In tödlicher Mission
- Octopussy
- Im Angesicht des Todes
Caroline Bliss (1987–1989)
In den beiden letzten Bond-Filmen der 80er, Der Hauch des Todes und Lizenz zum Töten, übernahm Caroline Bliss die Rolle, hatte jedoch keine großen darstellerischen Entfaltungsmöglichkeiten.
Spielt in:
Samantha Bond (1995–2002)
Ab GoldenEye (1995) war Samantha Bond die gute Seele von Bonds nunmehr weiblichem Vorgesetzten. Sie hatte überraschend viel Selbstvertrauen, und warf sogar Bonds äußerst geschmackloses Geschenk – eine Zigarre – in den Mülleimer.
Spielt in:
Verbündete
In vielen Bond-Filmen wird 007 von Agenten bzw. Ex-Agenten anderer Geheimdienste unterstützt. Am häufigsten ist Felix Leiter zu sehen.
Felix Leiter
Felix Leiter ist ein Mitarbeiter des US-amerikanischen Auslands-Geheimdienstes CIA und ist in der Regel mit von der Partie, wenn Bond einen Einsatz in den USA hat. Über seinen Rang beim CIA wird nie etwas Genaues bekannt. Die Figur selbst taucht bereits in den Romanen von Ian Fleming auf, und in den Filmen ist er in unregelmäßigen Abständen von James Bond jagt Dr. No (1962) bis zu Ein Quantum Trost (2008) dabei. Die Produzenten hielten sich hierbei jedoch nicht immer eng an Flemings Vorlagen. So ist Leiter beispielsweise im ursprünglichen Roman Der Mann mit dem goldenen Colt dabei, in der Verfilmung jedoch nicht.
Bond und Leiter freunden sich im Laufe der Zeit sehr gut an, nicht zuletzt weil Leiter zwar nicht immer einer Meinung mit Bond ist, ihn aber dennoch unterstützt. Ihren Höhepunkt erlebt diese Freundschaft, als Bond in Lizenz zum Töten schließlich Leiters Trauzeuge wird. Doch noch in derselben Nacht wird Leiter überfallen, seine Frau getötet und er selbst einigen Haien zum Fraß vorgeworfen. Er überlebt diesen Angriff schwer verletzt und geht daraufhin in den Ruhestand. Bond rächt seinen Freund und dessen Frau im Alleingang, da der MI6 diese Aktion nicht unterstützen will und Bond die Lizenz zum Töten entzieht. Leiters Nachfolger bei der CIA ist der Agent Jack Wade, der jedoch nur in zwei Filmen auftauchte. Die Hai-Szene stammte ursprünglich aus dem Roman Leben und sterben lassen (1973). Dort wird Leiter verwundet und büßt dabei ein Bein und einen Arm ein, ist jedoch auch in späteren Romanen mit dabei.
Die Darsteller von Felix Leiter wechselten mit fast jedem Film. Lediglich die Amerikaner David Hedison und Jeffrey Wright durften je zweimal die Rolle des Agenten übernehmen.
In Casino Royale (2006) wird geklärt, wie Bond und Leiter sich kennenlernen – beim Poker mit dem Bösewicht Le Chiffre verliert Bond alles; Leiter, ein mäßiger Pokerspieler, gibt sich Bond gegenüber als CIA-Agent zu erkennen und ermöglicht ihm mit Geld der CIA den Wiedereinstieg in das Spiel. Hier ist eine Diskontinuität in der Filmreihe: Im ersten offiziellen Bondfilm James Bond jagt Dr. No trifft Bond ebenfalls das erste Mal auf Felix Leiter. Des Weiteren wird Leiter sowohl von farbigen als auch von weißen Darstellern gespielt.
Darsteller:
- James Bond jagt Dr. No: Jack Lord
- Goldfinger: Cec Linder
- Feuerball: Rik Van Nutter
- Diamantenfieber: Norman Burton
- Leben und sterben lassen: David Hedison
- Sag niemals nie: Bernie Casey
- Der Hauch des Todes: John Terry
- Lizenz zum Töten: David Hedison
- Casino Royale: Jeffrey Wright
- Ein Quantum Trost: Jeffrey Wright
Liste der Darsteller
Film Jahr Verbündeter Schauspieler James Bond jagt Dr. No 1962 Quarrell (CIA) John Kitzmiller Liebesgrüße aus Moskau 1963 Ali Kerim Bey (British Intellegence) Pedro Armendáriz Goldfinger 1964 Felix Leiter (CIA) Cec Linder Feuerball 1965 Felix Leiter (CIA) Rik van Nutter Man lebt nur zweimal 1967 Tiger Tanaka (jap. Geheimdienst)
Aki (jap. Geheimdienst)
Kissy Suzuki (jap. Geheimdienst)Tetsuro Tamba
Akiko Wakabayashi
Mie HamaCasino Royale 1967 Im Geheimdienst Ihrer Majestät 1969 Shaun Campbell (MI6) Bernard Horsfall Diamantenfieber 1971 Felix Leiter (CIA) Norman Burton Leben und sterben lassen 1973 Felix Leiter (CIA) David Hedison Der Mann mit dem goldenen Colt 1974 Sheriff Pepper Clifton James Der Spion, der mich liebte 1977 Anya Amasova (KGB) Barbara Bach Moonraker – Streng geheim 1979 Holly Goodhead (CIA) Lois Chiles In tödlicher Mission 1981 Ferrara (ita. Geheimdienst)
Milos ColumboJohn Mareno
Chaim TopolOctopussy 1983 Octopussy Maud Adams Sag niemals nie 1983 Felix Leiter (CIA) Bernie Casey Im Angesicht des Todes 1985 Sir Godfrey Tibbett (MI6) Patrick Macnee Der Hauch des Todes 1987 Saunders (MI6)
Felix Leiter (CIA)Thomas Wheatley
John TerryLizenz zum Töten 1989 Pam Bouvier (CIA) Carey Lowell GoldenEye 1995 Jack Wade (CIA)
Valentin Zukovsky (Ex-KGB)Joe Don Baker
Robbie ColtraneDer Morgen stirbt nie 1997 Jack Wade (CIA)
Wai Lin (MSS)Joe Don Baker
Michelle YeohDie Welt ist nicht genug 1999 Valentin Zukovsky (Ex-KGB) Robbie Coltrane Stirb an einem anderen Tag 2002 Giacinta „Jinx“ Johnson (NSA) Halle Berry Casino Royale 2006 Felix Leiter (CIA) Jeffrey Wright Ein Quantum Trost 2008 Felix Leiter (CIA) Jeffrey Wright Gegenspieler
Bond wird in jedem seiner Filme und Bücher mit mindestens einem Haupt-Gegenspieler und mehreren Neben-Gegenspielern konfrontiert, die sich meist durch spezielle Waffen, spezielles Aussehen oder sonstige außergewöhnliche Eigenschaften auszeichnen. Einer der Höhepunkte der Filme ist jeweils die direkte Gegenüberstellung zwischen Bond und seinen Gegnern.
Die Gegenspieler werden in der Regel durch auffallende Egozentrik und Größenwahn charakterisiert und wollen meist die Welt vernichten oder zumindest beherrschen. Sie verfügen fast immer über eine riesige Privatarmee, die im Endkampf als Kanonenfutter verheizt wird und über ein mit allen technischen Raffinessen ausgestattetes, auch architektonisch ausgefeiltes Hauptquartier, von dem aus sie ihre Schachzüge planen und ausführen. Im Hauptquartier findet dann meist die finale Schlacht zwischen Bond und seinen Gegnern statt.
Entsprechend dem Weltbild des Autors Fleming sind viele Gegenspieler deutscher, slawischer oder asiatischer Abstammung, wie zum Beispiel Dr. No mit deutschen und chinesischen Vorfahren.
Blofeld
Unter den Bösewichten sticht Ernst Stavro Blofeld hervor, da er in mehreren Filmen auftritt. Er ist in drei Filmen (Man lebt nur zweimal, Im Geheimdienst Ihrer Majestät, Diamantenfieber) der Hauptgegenspieler Bonds. In den anderen Filmen hält er sich entweder als graue Eminenz im Hintergrund (Liebesgrüße aus Moskau, Feuerball) oder taucht nur im opening gambit auf, um sich an Bond zu rächen (In tödlicher Mission) (er wird nicht namentlich genannt, aber erkennbar durch seine Glatze und seine Katze). Es ist unklar geblieben, ob er wirklich getötet wurde.
Blofeld wurde als Leiter und „Nummer 1“ der Terror-Organisation „SPECTRE“ (Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion – im Deutschen das Phantom. Das Wort spectre ist ein normales englisches Wort; es erscheint beispielsweise im Anfangssatz des Kommunistischen Manifests: A spectre is haunting Europe ... – Ein Gespenst geht um in Europa ...) zum Super-Bösewicht und absoluten Erzfeind von Bond. Blofelds Markenzeichen sind eine weiße Perserkatze und sein goldener Ring mit dem Oktopus. Während sein Gesicht in Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball verborgen blieb, wurde das Geheimnis seiner Identität in späteren Filmen gelüftet. Blofelds Erscheinungsbild wurde für den Film Diamantenfieber geändert. Er hat hier Haare auf dem Kopf statt der für ihn sonst typischen Glatze. In der Buch-Serie tritt er zum ersten Mal im Roman Feuerball auf.
Die Figur wurde aus der Not heraus geboren, bei den Filmen von den Romanen in einem Punkt abweichen zu müssen: dort waren die Russen und ihr Geheimdienst KGB stets die bösen Gegenspieler. Für die Filme beschloss man, dass es besser sei, einen fiktiven Gegenspieler zu haben, da man angesichts der Konfrontation zwischen Ost und West in den 60ern, 70ern und zu Beginn der 80er nicht noch einen Ansatzpunkt für diplomatische Verwicklungen bieten wollte. Daher tritt Blofeld in den Romanen auch erst später in Erscheinung, während in den Filmen angedeutet wird, dass er schon seit James Bond jagt Dr. No die Fäden im Hintergrund zieht. Die Synchronisation ist hier uneinheitlich, zum einen behauptet Dr. No nur in der deutschen Fassung selbst, den Vorsitz von SPECTRE zu haben, außerdem wird die Organisation in diesem Film als „GOFTAR“ = „Geheimorganisation für Terror, Spionage, Angriff und Rache“ bezeichnet, in Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball als „Phantom“, ohne dass dabei erklärt wird, dass der Name eigentlich auch eine Abkürzung ist; ab Man lebt nur zweimal wird die englische Bezeichnung „SPECTRE“ übernommen.Blofeld-Darsteller
- Liebesgrüße aus Moskau: Anthony Dawson (ungenannt)
- Feuerball: Anthony Dawson (ungenannt)
- Man lebt nur zweimal: Donald Pleasence
- Im Geheimdienst Ihrer Majestät: Telly Savalas
- Diamantenfieber: Charles Gray
- In tödlicher Mission: John Hollis (ungenannt)
- Sag niemals nie: Max von Sydow
Anthony Dawson, der, ohne in den Credits erwähnt zu werden, zweimal den Blofeld spielte und dabei nur im Ansatz zu sehen ist, war im ersten Bond-Film „James Bond jagt Dr. No“ (1962) als verräterischer Professor Dent aufgetreten.
Liste der Darsteller
Handlanger des Gegenspielers
Die Gegenspieler in den Filmen haben Handlanger, die sich durch besondere Fähigkeiten und durch außergewöhnliches Aussehen auszeichnen. Die Handlanger sind oft die letzten Gegner von James Bond in der Handlung und werden von James Bond meist in einem äußerst brutalen Einzelkampf an heiklen und gefährlichen Orten besiegt.
Der Beißer
Unter den Handlangern sticht der Beißer (engl. Jaws; wörtlich übersetzt Kiefer) hervor, er ist in den James-Bond-Filmen Der Spion, der mich liebte und Moonraker – Streng geheim der Handlanger. Diese Rolle wurde von Richard Kiel gespielt.
Besondere Merkmale des Beißers sind seine Figur (Körpergröße des Darstellers ca. 2,18 m), eine schier übermenschliche Körperkraft, eine Beule auf der Stirn sowie sein Gebiss, dem er seinen Namen verdankt. Seine Eck- und Schneidezähne, mit denen er sogar Drahtseile und Eisenstangen durchbeißen kann, bestehen aus glänzendem Edelstahl. Außerdem ist er im Film nahezu unverwundbar. So überlebt er u.a. den Sturz ohne Fallschirm in ein Zirkuszelt, die Fahrt mit dem Motorboot über einen Wasserfall, die Explosion einer Raumstation sowie Gebäudeeinstürze und einen Haiangriff.
Wie in Bond-Filmen nicht selten zu finden, enthalten seine vergeblichen Versuche, Bond zur Strecke zu bringen, einige komische Elemente. So fällt ihm z.B. ein Felsbrocken, den er auf Bond werfen wollte, selbst auf den Fuß, oder die Seilbahn, in der er Bond verfolgt, lässt sich nicht mehr anhalten und rast in die Talstation.
Der Beißer wird von Stromberg als Killer engagiert, um Bond zu beseitigen. Am Ende des Films wird er von Bond in ein Haifischbecken befördert und übersteht den Kampf gegen den Hai, indem er ihn durch einen Biss tötet (Ursprünglich sollte der Hai ihn töten, jedoch wurde das Drehbuch umgeschrieben). Kurz danach überlebt er den Untergang von Strombergs Unterwasserlabor Atlantis und schwimmt über das offene Meer.
Der Beißer wird von Drax ebenfalls mit dem Auftrag engagiert, Bond zu töten, nachdem sein Vorgänger Chang von Bond getötet wurde. In Rio de Janeiro lernt er Dolly kennen, wobei sich beide auf den ersten Blick ineinander verlieben – ein weiteres komisches Element, denn Dolly ist in Bezug auf die Körpergröße das komplette Gegenstück zum Beißer. Beide dürfen im Anschluss Drax zu seiner geheimen Raumstation begleiten. Hier bewirken allerdings Dollys Blicke und Bonds Argumentation, in der von Drax geplanten perfekten menschlichen Welt sei wohl für anatomische Sonderlinge wie den Beißer und Dolly kein Platz mehr, den Hünen schließlich dazu, die Seite zu wechseln – vom Bösewicht zum Helfer bei der Rettung der Welt. Während der Beißer in Der Spion, der mich liebte, die ganze Zeit über stumm blieb, öffnete er in Moonraker – Streng geheim ab seiner Begegnung mit Dolly auch den Mund zum Reden, wobei nur ein Satz wirklich zu hören ist, nämlich: „Auf uns, alles Gute!“
Liste der Darsteller
Die Bond-Girls
James Bond hat in einem Film normalerweise mehrere amouröse Begegnungen mit Frauen, womit seine – von Filmkritikern hervorgehobene und teils bespöttelte – Omnipotenz unterstrichen wird. Der Schriftsteller Roald Dahl, der das Skript für You Only Live Twice geschrieben hat, hat eine girl formula beschrieben, die ihm angeblich für seine Arbeit mitgegeben worden war. Demzufolge gibt es drei girls. Das erste ist pro-Bond und taucht nur in der ersten Filmrolle auf, danach wird es – möglichst in Bonds Armen – vom Feind „abserviert“. Das zweite ist anti-Bond, es gehört zum Feind und wird auf Bond angesetzt, der es aber mit seiner sexuellen Anziehungskraft überwältigt. Wegen der damit verbundenen Repositionierung wird es bald darauf ebenfalls getötet, „vorzugsweise auf originelle Weise“. Drittens gibt es ein weiteres pro-Bond Mädchen, das das Filmende erlebt, und zwar – und wirklich erst dann – in Bonds Armen für das fade-out.[2]
Diese Formel – von Dahl etwas übertrieben und ironisch in jenem Playboy-Interview zum Besten gegeben – findet sich in zahlreichen Variationen in den Filmen wieder, wobei manche girls eher Nebenfiguren sind. Als Bond-Girl bezeichnet man vornehmlich die weibliche Hauptfigur. Ferner gibt es in einigen Filmen eine Gruppe von Frauen, die wenig narrativ, sondern vor allem dekorativ fungiert. In Goldfinger etwa sind dies die Pilotinnen, die von Pussy Galore angeführt werden und in For Your Eyes Only die Bikini-Nixen am Pool eines Bösewichts.
Die Rollen der Bond-Girls sind mit hohem Bekanntheitsgrad verbunden und die Suche nach einer geeigneten Schauspielerin und die anschließende Veröffentlichung der Namen der eingesetzten Schauspielerinnen ist gewöhnlich mit viel Reklame verknüpft. Für unbekannte Darstellerinnen kann die Rolle den Beginn einer Karriere bedeuten. Für viele hat sich diese aber zugleich als eine Sackgasse erwiesen, da die Darstellerinnen auf den Typus des Bond-Girl festgelegt wurden und keine Rollenangebote erhielten, die von diesem abweichen.
Die meisten Bond-Girl-Charaktere fallen in eine der folgenden Kategorien:
- ein von Bond früh im Film gerettetes Opfer
- ein anstelle von Bond sterbendes Opfer
- eine Agenten-Kollegin, beauftragt mit derselben Mission
- ein Bösewicht oder Mitglied einer gegnerischen Organisation
- Blickfang: Eine unbedeutende Rolle, deren Funktion nur aus gutem Aussehen besteht (vor allem während der Roger-Moore-Ära)
- der Name der Frau ist oft zweideutig (siehe Auflistung) und gibt oft schon einen subtilen Hinweis auf eventuelle erotische Eigenschaften.
Im Laufe der Jahre hat sich mit der zunehmenden Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft auch das Rollenbild der Bond-Girls verändert. Während die Gespielinnen des Hauptdarstellers in den frühen Filmen noch sehr rasch den Reizen des Agenten unterlagen, spielten die Darstellerinnen der Bond-Girls besonders seit den 1990er Jahren deutlich charakterstärkere Typen, die ihren eigenen Willen durchzusetzen vermochten.
In der Rolle der Elektra King spielt die Französin Sophie Marceau im Film „Die Welt ist nicht genug“ 1999 eine scheinbar schutzbedürftige Millionärstochter, der es gelingt, dass sich ihr vermeintlicher Beschützer Bond in sie verliebt. In Wirklichkeit ist Elektra King jedoch mit dem Bond-Gegner Renard liiert und nutzt die Ahnungslosigkeit ihres Liebhabers für ihre verbrecherischen Absichten aus. Hier gewinnt Sophie Marceau als erstes Bond-Girl eine Dominanz gegenüber dem Geheimagenten.
Liste der Darstellerinnen
Einzelnachweise
- ↑ Was macht… …Stella Rimington, Interview von Cornelia Fuchs u. Hans-Hermann Klare im Magazin Stern vom 12. Februar 2009, S. 146.
- ↑ Roald Dahl im Playboy, zit. nach: James Chapman: Licence to Thrill. A Cultural History of the James Bond Films, London / New York: I.B. Tauris, 1999, S. 132.
James-Bond-FilmeVon Eon produzierte Filme
1962: James Bond jagt Dr. No | 1963: Liebesgrüße aus Moskau | 1964: Goldfinger | 1965: Feuerball | 1967: Man lebt nur zweimal | 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät | 1971: Diamantenfieber | 1973: Leben und sterben lassen | 1974: Der Mann mit dem goldenen Colt | 1977: Der Spion, der mich liebte | 1979: Moonraker – Streng geheim | 1981: In tödlicher Mission | 1983: Octopussy | 1985: Im Angesicht des Todes | 1987: Der Hauch des Todes | 1989: Lizenz zum Töten | 1995: GoldenEye | 1997: Der Morgen stirbt nie | 1999: Die Welt ist nicht genug | 2002: Stirb an einem anderen Tag | 2006: Casino Royale | 2008: Ein Quantum TrostSonstige Filme
1954: Casino Royale (Fernsehfilm) | 1967: Casino Royale | 1983: Sag niemals nie
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