Flirsch

Flirsch
Flirsch
Wappen von Flirsch
Flirsch (Österreich)
Flirsch
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Landeck
Kfz-Kennzeichen: LA
Fläche: 31,05 km²
Koordinaten: 47° 9′ N, 10° 25′ O47.14861111111110.4086111111111154Koordinaten: 47° 8′ 55″ N, 10° 24′ 31″ O
Höhe: 1.154 m ü. A.
Einwohner: 975 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 31,4 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6572
Vorwahl: 05447
Gemeindekennziffer: 7 06 05
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorf 109
6572 Flirsch
Website: www.flirsch.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Roland Wechner
Lage der Gemeinde Flirsch im Bezirk Landeck
Faggen Fendels Fiss Fließ Flirsch Galtür Grins Ischgl Kappl Kaunerberg Kaunertal Kauns Ladis Landeck Nauders Pettneu am Arlberg Pfunds Pians Prutz Ried im Oberinntal St. Anton am Arlberg Schönwies See Serfaus Spiss Stanz bei Landeck Strengen Tobadill Tösens Zams TirolLage der Gemeinde Flirsch im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ansicht von Flirsch, Frühjahr 2003
Ansicht von Flirsch, Frühjahr 2003
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Flirsch ist eine Gemeinde mit 975 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Landeck, im Bundesland Tirol (Österreich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im Stanzer Tal zwischen Landeck und dem Arlberg und besteht aus mehreren Ortsteilen und Weilern auf beiden Seiten der Rosanna.

Nachbargemeinden

Kappl, Pettneu am Arlberg, Schnann am Arlberg (gehört zur Gemeinde Pettneu), Strengen, Zams und Kaisers im Bezirk Reutte.

Geschichte

Frühzeitliche Funde belegen eine Besiedlung lange Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung in der Mitte des 14. Jh. Damals wurde in diesem Gebiet überwiegend rätoromanisch gesprochen. Der Ortsteil „Persir“ (das heutige Zentrum) wird 1275 erstmals erwähnt. Zahlreiche Sprachreste zeugen noch heute von der rätoromanischen Vorfahren (vgl. Flur- und Hausnamen wie Basur, Troschana, Parseier etc.). Den Namen Flirsch leiteten frühere sprachwissenschaftliche Forschungen ebenfalls aus dem Rätoromanischen ab. 1358 im Starkenberger Urbar erstmals als „flürs“ erwähnt, soll er floris – Frühlingsblume bedeuten. Entsprechend dieser Deutung wurde der Gemeinde am 23. Juli 1974 das Wappen, 6 gelbe Krokusse auf blauem Grund, verliegen. Eine andere Deutung leitet den Gemeindenamen vom indoeuropäischen „flüro“ (überströmt werdendes Gelände) ab.

Im Jahre 1385 wird erstmals von einem Priester in Flirsch berichtet. Wann jedoch die erste Kirche errichtet wurde, konnte bisher nicht geklärt werden. Archäologische Befunde stehen zur Zeit noch aus. Der heutige, dem hl. Bartholomäus geweihte Sakralbau wurde 1740–1751 größtenteils neu errichtet, wobei zentrale Elemente des gotischen Vorgängerbaus (Turm) integriert wurden. Die letzte Erweiterung erfolgte 1811–1812 unter den Baumeistern Johann Josef Senn und Augustin Wolf.

Im Spätmittelalter war Flirsch Teil der Urpfarre St. Jakob und erhielt erst 1528 eine eigene Kaplanei bzw. 1626 eine Kuratie. 1891 wurde Flirsch zur Pfarre erhoben.

Im Jahre 1813 erging an die Ortschaft Flirsch der behördliche Auftrag, eine selbständige Gemeinde zu bilden. Vorher war Flirsch ein Bestandteil der Nachbargemeinden.

Wappen

Blasonierung: In blauem Hintergrund bilden sechs goldene Krokusse eine gestürzte Spitze.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche hl. Bartholomäus mit Friedhof und Kriegerdenkmal
  • Totenkapelle, westlich der Pfarrkirche
  • Kapelle hl. Antonius, östlich am Berghang
  • Lourdeskapelle, nördlich oberhalb des Dorfes
  • Kapelle, beim Gasthof Arlberg
  • Widum, aus dem 18. Jahrhundert
  • Gondebachbrücke, Holzbrücke aus dem 19. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich orientiert sich die Gemeinde heute hauptsächlich am (Winter-)Tourismus. Die nur 12 km entfernte Tourismushochburg St. Anton am Arlberg wirkt dabei belebend.

Überregionale Beudeutung erhielt die Gemeinde im späten 19. Jahrhundert. 1886 gründete A. Draxl eine Schafwollfabrik, die sehr bald erweitert werden musste. Bereits 1898 wird die Fabrik in dem Jubiläumsband Die Großindustrie Österreichs erwähnt. Die Gemeinde Flirsch wurde durch die Draxl'sche Firma zu einer der wohlhabendsten Gemeinden im Bezirk Landeck. Nach mehrmaligem Verkauf wurde die Fabriksanlage 1964 schließlich stillgelegt. Die 1903-1905 im Stil des Historismus erbaute Fabrikantenvilla wurde 1968 von der Gemeinde erworben und dient heute als Rathaus.

Verkehr

Durch den Bau der Arlbergbahn in den Jahren 1880 - 1884 wurde Flirsch an den internationalen Bahnverkehr angeschlossen. Durch die Eisenbahn (wie auch durch die Draxl’sche Fabrik) änderte sich der einst vorwiegend bäuerlichen Struktur des Ortes und seiner Bevölkerung. Der Ort hat heute zwar noch einen Bahnhof, der Personennahverkehr im Tal wurde jedoch eingestellt. Der öffentliche Verkehr wird mit Regionalbussen betrieben.

1978 wurde die Arlbergschnellstraße eröffnet, seither erreicht man den Ort auch leicht mit dem Auto. Eine Lärm-Entlastung brachte der Flirscher Tunnel, denn nun wird der Autoverkehr am Ort vorbei geleitet.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Rudolf Kathrein: Heimat Flirsch im Wandel der Zeit. Flirsch 1985.

Weblinks

 Commons: Flirsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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