Fort Rheinhell

Fort Rheinhell
Reste des Forts Rheinhell

Das Fort Rheinhell gehörte zum System Pfaffendorfer Höhe auf der rechten Rheinseite und war somit Teil der preußischen Befestigung von Koblenz. Das Werk wurde nach 1859 im Süden des Forts Asterstein erst vorläufig als Erdwerk und dann von 1864 bis 1868 in Form einer Lünette permanent ausgebaut[1]. Bereits 1864 erfolgte die Verbindung der Anlage mit dem Werk Glockenberg.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste auch diese Anlage, wie auch die anderen Koblenzer Festungswerke, in Ausführung des Artikels 180 des Versailler Vertrags entfestigt werden. Zur Zerstörung vorgesehen waren die Grabenmauern, die Grabenwehren, mehrere Pulvermagazine, die Hohltraversen uvm. Die Verbindung zum Werk Glockenberg sollte mit Breschen versehen werden. Das Entfestigungsamt Koblenz stellte u.a. einen Erhaltungsantrag für die Wallkasematte des Forts, da diese auch weiterhin von einer Milchgenossenschaft zur Unterbringung von Vieh und Personal genutzt werden sollte. Nach der abgeschlossenen ersten Entfestigungsphase (1920-1922) wurde im Fort auch die verbliebene Sprengmunition gelagert.

Die Arbeiten am Fort Rheinhell begannen am 19. April und wurden am 30. August 1927 fertig gemeldet. Hiernach blieb das Gelände vorerst militärisches Sperrgebiet, da es von der Besatzung zu Übungszwecken weiter genutzt wurde. Wie bei der Arzheimer Schanze blieb das Fort Rheinhell nach der Entfestigung stark verwüstet. Über das Schicksal der verbliebenen Reste der Anlage ist nichts bekannt. Das Gelände ist heute bebaut; ein verbliebener Gebäuderest der Festung wird noch als Garage genutzt. Daneben kommen bei Ausschachtungsarbeiten immer wieder Festungsreste zum Vorschein.

Im Zuge der Neufassung des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes 2008 ist der oberirdische Rest des Forts Rheinhell als geschütztes Kulturdenkmal in die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen worden.[2]

Einzelnachweise

  1. Wischemann: Die Festung Koblenz, Seite 70.
  2. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreisfreie Stadt Koblenz, S. 17. Quelle: http://www.gdke-rlp.de/, abgerufen am 12. Januar 2009.

Literatur

  • Matthias Kellermann: Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Zur Geschichte der rechtsrheinischen Festungswerke, Koblenz 2011. ISBN 978-3-934795-63-1.
  • Klaus T. Weber (Diss.): Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz (1815–1834). (Reihe: Kunst- und Kulturwissenschaftliche Forschungen) 2003, ISBN 3-89739-340-9, S. 260.
  • Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Vom römischen Kastell und Preußens stärkster Festung zur größten Garnison der Bundeswehr, Koblenz 1978 (Anm.: In vielen Dingen überholt, aber immer noch die beste Darstellung für einen Überblick)

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