Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim

Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim
Unterschrift von Generalmajor Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim auf einer Verleihungsurkunde eines EK I, 20. Januar 1944

Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim (* 5. Oktober 1894 in Münster; † 9. Juni 1977 in Hamm-Uentrop) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg und später Diplomat in der Bundesrepublik Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim entstammte dem alten westfälischen Adelsgeschlecht der Rabe von Pappenheim. Sein Vater war der königlich preußische Generalmajor Walter Friedrich August Rabe von Pappenheim († 1941) und seine Mutter Charlotte Rabe von Pappenheim († 1935), eine geborene von Witzendorff.

Nach bestandenen Abitur trat Friedrich-Carl am 2. August 1914 als Fahnenjunker in die Ersatz-Eskadron des Kürassier-Regiments von Driesen Nr. 4 ein. Im Oktober 1914 kämpfte er an der Westfront und nahm an den Schlachten an der Somme, bei Arras und bei Lille teil. Am 20. Oktober wurde er zum Unteroffizier befördert. Ab November 1914 war er an der Ostfront und erhielt am 24. Dezember seine Beförderung zum Fähnrich. Für seine Verdienste erhielt Rabe von Pappenheim im Januar 1915 das Eiserne Kreuz II. Klasse und am 26. April 1915 seine Ernennung zum Leutnant. Im November 1916 nahm er an einem MG-Waffenoffizierskurs in Döberitz teil und wurde im Mai 1917 als MG-Offizier zum Stab der 9. Kavallerie-Division abkommandiert. Am 19. April 1917 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Anfang 1918 kam Rabe von Pappenheim zum MG-Scharfschützen-Kommando West und wurde am 15. März 1918 Kompanieführer der Maschinengewehr-Scharfschützenabteilung 44. Ab Juni 1918 bis zum Ende des Krieges war er Ordonnanzoffizier im Stab der 14. Reserve-Division bzw. beim Generalkommando des VII. Armeekorps.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Rabe von Pappenheim in die Reichswehr übernommen. Am 10. März heiratete er Hildegard, geborene Freiin von der Recke-Uentrop. Im Dezember gleichen Jahres wurde ihr Sohn Günter geboren. Im September 1923 erhielt er seine Beförderung zum Oberleutnant und nahm im Oktober an einem Lehrgang zur Führergehilfenausbildung teil. Nach seiner Beförderung zum Rittmeister 1928 wurde Rabe von Pappenheim Chef der 6. Eskadron beim 15. preußischen Reiterregiment. Im August 1931 wurde sein Sohn Burkhard geboren.

Als Hauptmann wurde er am 1. November 1933 in das Reichswehrministerium in Berlin als Erster Generalstabsoffizier (Ia) der Attaché-Gruppe in der Heeresabteilung, später die Abteilung Fremde Heere, versetzt. 1935 zum Major befördert, diente er ab 1937 als Militärattaché bei den deutschen Gesandtschaften in Brüssel. Im gleichen Jahr erhielt er seine Ernennung zum Oberstleutnant und 1940 zum Oberst. Im Oktober bekam er sein erstes Frontkommando als Kommandeur des Infanterie-Regiments 463. Von Oktober 1941 bis 1943 war er Militärattaché bei der deutschen Gesandtschaft in Budapest. Am 8. Oktober 1943 wurde Rabe von Pappenheim als Generalmajor (seit 8. August 1943) in die Führerreserve zum Oberkommando des Heeres versetzt. Im November belegte er einen Divisionsführerlehrgang in Döberitz. Im Februar 1944 wurde er zum Kommandeur der 97. Jägerdivision ernannt und am 1. Juli 1944 erhielt er das Patent zum Generalleutnant. Rabe von Pappenheim erhielt am 8. November 1944 das Deutsche Kreuz in Gold und am 30. April 1945 das Ritterkreuz. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und am 1. Juni 1945 in sowjetische. Die Auslieferung erfolgte nach Absprachen des amerikanischen und sowjetischen Oberkommandos, nach der sämtliche Truppen, die zuletzt dem Oberkommando der Heeresgruppe Schörner unterstanden, in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerieten. Im Oktober 1955 wurde Rabe von Pappenheim aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnte in seine Heimat zurückkehren.

Ab 1956 bis 1967 war er noch im Staatsdienst tätig und wurde am 1. Oktober 1967 in den Ruhestand versetzt. Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim starb am 9. Juni 1977 in Uentrop bei Hamm im Alter von 82 Jahren. Seine Frau Hildegard starb bereits 1973.

Auszeichnungen

Literatur

  • Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim: Erinnerungen des Soldaten und Diplomaten 1914-1955. Biblio, Osnabrück 1987; ISBN 3764814934

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.148
  2. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.609

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