- Fushë Kosova
-
Fushë Kosovë/Fushë Kosova1
Kosovo Polje/Косово Поље2Basisdaten Staat: Kosovo Gemeinde: Fushë Kosovë (Kosovo Polje) Koordinaten: 42° 38′ N, 21° 6′ O42.637521.094166666667Koordinaten: 42° 38′ 15″ N, 21° 5′ 39″ O Einwohner: 17.963 (2003) Struktur und Verwaltung Gemeindeart: Großgemeinde 1 albanisch (unbestimmte / bestimmte Form),
2 serbisch (lateinische / kyrillische Schreibweise)Fushë Kosova (serbisch Косово поље/Kosovo polje, ˈkɔsɔvɔ ˈpɔljɛ) ist eine Kleinstadt im Kosovo etwa 5 km südwestlich der Stadtgrenze von Priština. Sie hat 17.963 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2003). Kosovo Polje bedeutet Amselfeld; dies wird im Deutschen auch als Synonym für die gesamte Region verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt auf einer Höhe von 543 m über dem Meeresspiegel am Osthang eines durch den Fluss Sitnica gebildeten weitläufigen Tales. Am westlichen Stadtrand verläuft die Bahnlinie von Skopje nach Kosovska Mitrovica, die früher über Kraljevo nach Belgrad führte. Hier kreuzt die Strecke von Westkosovo nach Priština. An dieser Kreuzung liegt der Bahnhof von Fushë Kosova.
Der Begriff Kosovo geht auf die serbische Bezeichnung des Geländes zurück (Kos = Amsel, Polje = Feld, korrekt dekliniert Kosovo Polje), welche übersetzt Amselfeld bedeutet, woher die öfters genutzte deutsche Bezeichnung herrührt.
Verkehr
Fushë Kosova ist der wichtigste Knotenpunkt im Eisenbahnnetz der kosovarischen Eisenbahngesellschaft Hekurudhave të Kosovës. Hier kreuzen sich die Nord-Süd-Verbindung von Westserbien nach Mazedonien sowie die Ost-West-Verbindung von Südserbien über Priština nach Peja und Prizren. Der Bahnhof war bis zum Beginn der Jugoslawienkriege Haltebahnhof u.a. des Akropolis-Express von München Hbf nach Athen.
Geschichte
In der Nähe des Ortes fand am 28. Juni 1389 die Schlacht auf dem Amselfeld statt.
Danach war das Gebiet mehrere Jahrhunderte in der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Während dieser Zeit etablierte sich auch der Islam neben dem Serbisch-Orthodoxen und dem römisch-katholischen Christentum unter den Albanern in der Region. Es entwickelte sich eine gemischte Bevölkerung aus Serben und Albanern.
Bis zum Beginn des Kosovokrieges 1999 war Kosovo Polje mehrheitlich von Serben bewohnt, wobei sich der albanische Bevölkerungsanteil besonders in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts deutlich erhöht hatte. Dies führte bereits seit etwa 1981 zu Unruhen zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Einerseits fühlten sich die Serben in ihrer Vormachtstellung bedroht, andererseits wollten die Albaner ein größeres Mitspracherecht bei den politischen Entscheidungen haben. In dieser Atmosphäre hielt Slobodan Milošević 1987 im Kulturhaus der Stadt eine Rede. Einer aufgebrachten serbischen Menschenmenge verweigerte die mehrheitlich albanische Provinzpolizei dazu den Zutritt zum Gebäude. Als Milošević vor das Gebäude trat und die Menschen „Sie schlagen uns!“ riefen, antwortete er: „Niemand darf euch schlagen!“. Da dies von Fernsehkameras vor Ort dokumentiert und verbreitet wurde, wurde damit die nationalistische Stimmung in der damals autonomen Provinz weiter angeheizt.
Auch nach dem Kosovokrieg gab es weiterhin eine große serbische Bevölkerungsgruppe in der Stadt. Daneben gab es auch eine größere Roma-Siedlung. Im März 2004 wurde im Rahmen von Pogromen albanischer Nationalisten über 100 von Serben und Roma bewohnte Häuser niedergebrannt. Auch das Postamt, die serbische Schule und das serbische Krankenhaus gingen in Flammen auf. Danach floh der Großteil der serbischen Bevölkerung aus der Stadt, sodass heute nur noch eine Minderheit dort lebt.
Einzelnachweise
Großgemeinden im KosovoDečani/Deçan | Dragash/Dragaš | Gjakova/Đakovica | Gllogovc/Glogovac | Gjilan/Gnjilane | Istog/Istok | Kaçanik/Kačanik | Kamenica | Klina | Fushë Kosova/Kosovo Polje | Leposavić/Leposaviq | Lipjan/Lipljan | Malisheva/Mališevo | Mitrovica | Novo Brdo/Novobërdë | Obiliq/Obilić | Rahovec/Orahovac | Peja/Peć | Podujeva/Podujevo | Prishtina/Priština | Prizren | Skënderaj/Srbica | Štrpce/Shtërpcë | Shtime/Štimlje | Suhareka/Suva Reka | Ferizaj/Uroševac | Viti/Vitina | Vushtrri/Vučitrn | Zubin Potok | Zvečan/Zveçan
Neue Großgemeinden: Hani i Elezit/Đeneral Janković | Graçanica/Gračanica | Junik | Klokot-Vrbovac | Mamusha/Mamuša | Parteš | Ranilug
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Fushe Kosova — Fushë Kosovë/Fushë Kosova1 Kosovo Polje/Косово Поље2 Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
KF Fushë Kosova — Voller Name Klub Futbollistik Fushë Kosova Gegründet 1972 Stadion Stadiumi i Qytetit, Fushë Kosova, Kosovo … Deutsch Wikipedia
KF Fushë Kosova — Football club infobox clubname = KF Fushë Kosova | fullname = Klubi futbollistik Fushë Kosova nickname = | founded = ground = capacity = website = chairman = manager = league = Kosovar Superliga season = position = pattern la1=|pattern… … Wikipedia
Fushe Kosove — Fushë Kosovë/Fushë Kosova1 Kosovo Polje/Косово Поље2 Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Fushë Kosovë — Fushë Kosovë/Fushë Kosova1 Kosovo Polje/Косово Поље2 Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Kosova — Republika e Kosovës Република Косово / Republika Kosovo Republik Kosovo … Deutsch Wikipedia
Republik Kosova — Republika e Kosovës Република Косово / Republika Kosovo Republik Kosovo … Deutsch Wikipedia
Kosovo Polje (Ort) — Fushë Kosovë/Fushë Kosova1 Kosovo Polje/Косово Поље2 Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Kosovo Polje — Fushë Kosova (Albanian), Amselfeld (German), Câmpia Mierlei (Romanian), Champ des merles (French), Kosovo Polje (Serbian), Kosowe Pole (Polish), Kosifopédhio Κοσσυφοπέδιο (Greek), Merelveld (Afrikaans, Dutch), Rigómező (Hungarian) … Names of cities in different languages
Hekurudhat e Kosovës/Kosovske Železnice — Hekurudhat e Kosovës Kosovske Železnice Rechtsform Öffentliches Unternehmen Gründung 1999 Sitz Fushë Kosova … Deutsch Wikipedia