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Gjilan/Gjilani1
Gnjilane/Гњилане2Basisdaten Staat: Kosovo Gemeinde: Gjilan (Gnjilane) Koordinaten: 42° 28′ N, 21° 28′ O42.46472222222221.466944444444508Koordinaten: 42° 27′ 53″ N, 21° 28′ 1″ O Höhe: 508 m ü. A. Fläche: 515 km² Einwohner: 133.724 (2002) Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+381) 0280 Postleitzahl: 60000 Kfz-Kennzeichen: 06 Struktur und Verwaltung (Stand: 2010) Gemeindeart: Großgemeinde Gliederung: 54 Städte, Dörfer und Siedlungen Bürgermeister: Qemajl Mustafa (PDK) Postanschrift: Adem Jashari p.n.
60000 GjilanWebpräsenz: 1 albanisch (unbestimmte / bestimmte Form),
2 serbisch (lateinische / kyrillische Schreibweise)Gjilan (serbisch Гњилане/Gnjilane) ist eine Stadt im südöstlichen Kosovo sowie Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis heute wurde das genaue Jahr der Gründung von Gjilan nicht vollständig bewiesen oder erläutert, obwohl der Name der Stadt in einigen archivierten Schriftstücken der osmanischen Herrschaft erwähnt wurde. Der Ort ist als Wohnort im Jahre 1455 in einer Urkunde erschienen, die im Archiv des Osmanischen Reiches gefunden worden ist. Aus damaligen Volkszählungen ergibt sich, dass Gjilan damals ein kleines Dorf mit wenigen Einwohnern und weniger als 40 Familienhäusern war.
Geographie
Die Stadt Gjilan zählt von der geographischen Größe her zu den sieben größten Städten des Kosovos. Die Stadt an sich liegt als Teil der Region Anamorava im südöstlichen Teil des Kosovo. Die Gemeinde von Gjilan hat eine Fläche von 515 km², mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 259 Einwohner pro Quadratkilometer. Insgesamt umfasst die Gemeinde Gjilan etwa 63 Dörfer. Das Gjilan-Tal ist eine fruchtbare, von Bergen umringte landwirtschaftliche Fläche. Das Klima der Region Gjilan kann als mittelkontinental bezeichnet werden. Die Sommer sind meist heiß und trocken; die Winter kalt und niederschlagsreich.
Im Südosten der Stadt befinden sich die Gebirgszüge des Karadak, welche im Grenzgebiet zu Mazedonien eine Höhe von bis zu 1000 Metern erreichen.[1]
Bevölkerung
Die Bevölkerung von Gjilan ist eine Mischung aus verschiedenen ethnischen Gruppen. Darüber hinaus leben schon seit Jahrzehnten verschiedenste Nationalitäten zusammen. Die genaue Zahl der Einwohner der Gemeinde Gnjilane wurde durch das Statistische Amt des Kosovo ermittelt und im Dezember des Jahres 2002 veröffentlicht. Laut dieser Veröffentlichung beträgt die Gesamtzahl der Einwohner 133.724, darunter 68.814 Männer und 64.910 Frauen. Die genaue Anzahl der verschiedenen ethnischen Gruppen ist schwer festzustellen. Dennoch sind nach Angaben des Statistischen Amtes 116.246 der Bürger Albaner und 17.478 Serben. Die Gesamtzahl der Stadtbewohner beträgt 79.898. Der Rest der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten.[2]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Architektur
In der Gemeinde gibt es eine Vielzahl historischer Bauten. So ist das aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert stammende Wohnhaus der Adelsfamilie Gjinolli eine kulturelle Attraktion.
Die Albanischen Wehrtürme sind weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aufgrund ihrer einzigartigen Konstruktion sind sie ein kulturelles Erbe der Stadt. Diese Wehrtürme bestehen ausschließlich aus Stein und Holz. Sie besitzen meistens vier Etagen. Besonders bekannt sind die Wehrtürme der Familien Hajdinaj und Terzijaj, welche aus dem Jahre 1850 stammen.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die 1604 erbaute Medrese-Moschee, die Große Moschee aus dem 19. Jahrhundert, die heute leerstehende katholische Kirche Shën Ana e Danubit aus dem Jahre 1938, die ausschließlich aus Stein besteht, das Rathaus sowie die berühmte Musikschule.
Natur
Die bekanntesten geographischen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Höhle von Bresalce, das Llapushnica-Tal und Burg in Pogragjë, die Thermalwasserquellen in Uglare und Miresh sowie die Talsperren Livoc und Perlepnice.
Wirtschaft
Bis Ende der 90er Jahre hatte Gjilan einen lebhaften Handel und eine recht solide Wirtschaft. Jedoch ging in den letzten zehn Jahren aufgrund der politischen Übergangsphase die Industrieproduktion aufgrund des Wettbewerbs mit dem freien Markt sowie neuerer Technologien in der Region und im Kosovo zurück. Exporte stellen einen wesentlichen Beitrag für den wirtschaftlichen Aufschwung dar und sind entscheidende Faktoren des wirtschaftlichen Fortschritts.[3]
Unternehmenszweige
Laut einer von der Gemeinde erstellten Liste wurden im Dezember 2002 3.084 Unternehmen registriert, die insgesamt 9.961 Mitarbeiter beschäftigten.
Die Zweige stellen sich wie folgt dar: 1.730 Unternehmen im Handel (56.1 %), 277 Unternehmen in der Verarbeitungsindustrie (9.0 %), 269 Unternehmen im Transport- und Verkehrssektor (8.7 %), 256 Gastronomiebetrieben (8.3 %), 166 Unternehmen in der Bauwirtschaft (5.4 %), 84 Immobilien- und Dienstleistungsunternehmen (2.7 %), 45 Unternehmen und Betriebe die im Aus- und Weiterbildungssektor tätig sind (1.5 %), 36 Unternehmen im Gesundheitssektor (1.2 %), 30 landwirtschaftlich tätige Betriebe (1 %), 7 Unternehmen in der Industrie- und Mineralienbranche (0.2 %), 3 Finanzvermittler (0.1 %), 2 Versorgungsunternehmen (Strom, Gas und Wasser; 0.06 %) sowie 179 Unternehmen für sonstige gesellschaftliche und soziale Aktivitäten (5.8 %).
Infrastruktur
Straßennetz und Verkehr
Die Stadt hat eine sehr günstige geografische Lage, wobei die Straßen von und zur Autobahn nicht ausreichend ausgebaut sind. So kommt es des Öfteren zu Überlastungen, Blockierungen und Verkehrsstörungen.
Im westlichen Teil der Stadt ist unter Koordination der KFOR eine zusätzliche Straße gebaut worden, die den Verkehr innerhalb der Stadt zurückgehen lassen hat. Der Verkehr, welcher aus den umliegenden Ortschaften kommt, hat sehr oft die Innenstadt als Verkehrsziel und deshalb besondere Auswirkungen auf kleinere Straßen, welche dem Verkehrsaufgebot oft nicht entsprechen. Des Weiteren gibt es im Norden und im Süden der Stadt Industriezentren, die einen regen Verkehr durch die Stadt hindurch verursachen.[4]
Der Großteil der kleineren Unternehmen ist in der ganzen Stadt verstreut und repräsentieren so den zweiten Faktor, der zur Verkehrsüberlastung beiträgt. Des Weiteren steigt die Motorisierung und belastet ebenso die Infrastruktur. Ein weiteres verkehrstechnisches Problem ist die unzureichende Anzahl von Parkplätzen, die dazu führt, dass Fahrzeuge oft in Privatzonen, auf Gehsteigen oder auf Plätzen mit Parkverbot abgestellt werden.
Öffentliche Verkehrsmittel
Der öffentliche Verkehr ist schwach ausgeprägt. Da ein Schienennetz fehlt, ist die Auslastung der Busverbindungen sehr hoch. Die einzige Bushaltestelle befindet sich im südlichen Teil der Stadt.
Telekommunikation
Der Kommunikationsdienstleister ist die Post Telekom Kosovo und verfügt über eine Telefonanlage mit einer Kapazität von 10.000 Festnetzanschlüssen und versorgt weiters 10.000 Mobiltelefone. Die ersten Telefondienste wurden im Jahre 1980 angeboten. Die Installation der Festnetzanschlüsse im Jahr 1989 ermöglichte die erste telekommunikative Verbindung der Stadt mit der Umgebung, der Hauptstadt sowie dem Rest der Welt.
Die Anzahl der Festnetz-Abonnenten ist am steigen sowie auch die generelle Nachfrage nach Mobiltelefonie wächst, sodass die Post Telekom Kosovo plant, nicht nur die Reichweite, sondern auch die Kapazität ihres Netzes zu erhöhen. Dafür wurden am Stadtrand zusätzliche Antennen installiert. Weitere Dynamik in diesem Sektor entwickelt sich durch ausländische Investoren, die hier einen großen Wachstumsmarkt sehen.[5]
Die Medien in Gjilan bestehen aus zwei unabhängigen, privaten Fernsehsendern (TV Vali und Men-TV), sowie vier Radiosendern – Radio Gjilani, Radio Victoria, Radio Energie und einem Jugendradio.
Sport
Die lokalen Fußballvereine KF Drita und KF Gjilani spielen zurzeit in der höchsten Liga, der Raiffeisen Superliga.
Söhne und Töchter der Stadt
- Agim Ramadani (* 1964-1999), Schriftsteller
- Idriz Seferi (1874–1927), Führer der albanischen nationalen Bewegung in der Region
- Hilmi Ibar (* 1947), Professor für Chemie und Pädagogik an der Trakya Üniversitesi in Edirne
- Goran Svilanović (* 1963), Koordinator für Wirtschaft und Umwelt bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
- Bujar Salihu (* 1972),Schriftsteller
- Albert Bunjaku (* 1983), Fussballspieler beim 1. FC Nürnberg
- Gentiana Ismajli (* 1984), Pop-Sängerin
- Faton Toski (* 1987), Fussballspieler beim VfL Bochum
- Xherdan Shaqiri (* 1991), Fussballspieler beim FC Basel
- Granit Xhaka (* 1992), Fussballspieler beim FC Basel
Partnerstädte
Lutterbach in Frankreich Ypern in Belgien Kukës in Albanien Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Position Gnjilanes
- ↑ Bevölkerung von Gnjilane
- ↑ "Urban Development Plan of Gnjilane"
- ↑ Bericht über Gnjilane
- ↑ Nisma Ekonomike Për Kosovën
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