- Gatterschlag
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Kačlehy Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Jindřichův Hradec Fläche: 873 ha Geographische Lage: 49° 6′ N, 15° 5′ O49.10166666666715.084166666667539Koordinaten: 49° 6′ 6″ N, 15° 5′ 3″ O Höhe: 539 m n.m. Einwohner: 62 (3. Juli 2006) Postleitzahl: 377 01 Verkehr Straße: Horní Pěna - Hospříz Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jiří Štancl Adresse: Kačlehy 51
377 01 Jindřichův Hradec 1Website: www.kaclehy.com Kačlehy (deutsch Gatterschlag) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südöstlich von Jindřichův Hradec und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Haufendorf Kačlehy befindet sich im Nordwesten der Javořická vrchovina in einer hügeligen Teichlandschaft des Naturparkes Česká Kanada. Der größte Teich ist mit 196 ha der östlich des Ortes gelegene drei Kilometer lange und vom Koštěnický potok gespeiste Kačležský rybník (Gatterschlägerteich). Die darin befindlich Insel ist ein Vogelschutzgebiet.
Nachbarorte sind Hospříz im Norden, Člunek im Osten, Kunějov im Südosten, Číměř im Süden, Horní Pěna im Westen sowie Hrutkov im Nordwesten.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf am 13. Juni 1399 bei seiner Schenkung an das Spital Johannes des Täufers in Neuhaus , welches von dem Deutschen Orden geleitet wurde. Gatterschlag entstand wahrscheinlich um 1300 als Köhlersiedlung. Im Urbar von Neuhaus 1613 sind 10 Bauern aufgeführt, von denen 9 deutsche Namen tragen. Matriken gibt es seit 1610 bei Oberbaumgarten. Bis 1918 gehören Wald (Maring) und Teich den Grafen Czernin, danach wurde er Staatsgut. Bis zum Jahre 1842 war die Schreibweise „Gotterschlag“ geläufig, welcher sich von dem Ortsnamen „St. Katharina“ ableitete.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Die Bewohner von Gatterschlag gehörten ausschließlich der deutschen Sprachgruppe an. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919, erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der 27 Opfer an der Front forderte, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde das unbewegliche und bewegliche Vermögen der deutschen Bevölkerung entschädigungslos enteignet. Am 3. Juni 1945 begann die Ansiedlung von tschechischer Bevölkerung und die Deutschen wurden daraufhin vertrieben. Noch im Jahre 1945 werden 9 Familien nach Österreich und die letzten 6 Familien im Juni 1946 nach Bayern abgeschoben. Zwei Drittel der Vertriebenen gelangten nach Baden-Württemberg. Im Jahre 1964 wurde die Ortschaft ein Teil der Gemeinde Hospříz.
Siegel und Wappen
Die Ortschaft erhielt 1658 von ihrem Ortsherren Ferdinand Wilhelm Graf Slawata von Chlumec und Koschumberg das Recht ein Siegel zu führen. Es war genauso gestaltet wie das Siegel der Gemeinde Oberbaumgarten. Es zeigte einen aufrechtstehenden Bären, welcher in seinen Pranken einen Schild hält auf welchem deutlich drei Balken zu erkennen sind. Dies war das Stammwappen von Graf Slawata. Der einzige Unterschied war die Umschrift des Siegels, welche „S. Gotterschlager Gericht 1658“ lautete. Nach 1848 besaß die Ortschaft lediglich einen bildlosen Schriftstempel, der nach 1918 zweisprachig ausgefertigt war.
Einwohnerentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1880 401 382 19 0 1890 355 354 1 0 1900 344 344 0 0 1910 300 300 0 0 1921 279 268 1 10 1930 271 263 7 1 Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Kačlehy sind keine Ortsteile ausgewiesen.
Sehenswürdigkeiten
- St. Barbarakapelle, erbaut 1804 mit Altar, davor Steinkreuz von 1851
- Hl. Johannes-Kapelle von 1781, bis 2005 zwischen zwei alten Linden,
- Wazaln-Kapelle zur hl. Maria, von 1893
- Lukschen-Kreuz von 1868, zwischen zwei Kastanien
- Halla-Kreuz
- Kriegerdenkmal 1922
- Volksschule, zweiklassig, 1896/97, davor einklassig
Quelle
- Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk (1990), Gatterschlag S. 10
- Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992), Gatterschlag S.67
- Hartmunt Boockmann: Der Deutsche Orden in der Deutschen Geschichte (1995)
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens Band III (2001), Gatterschlag S.359
- Walfried Blaschka: Neubistritz von A bis Z, (2008) , Gatterschlag S.51
Literatur
- Heinrich Tipp: Woher ich kam (1975)
- Franz Schneider: Häusergeschichten von Gatterschlag Teil I / II (1995)
- Franz Schneider : Ortschronik von Gatterschlag, Teil I / II
- Laurenz Schoberl: Gatterschlag - Ortschronik
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hadam: Geschichte der Stadt und ehem. Herrschaft Neuhaus , 1979
- ↑ Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984
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