- Alex Zülle
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Alex Zülle (* 5. Juli 1968 in Wil SG, wohnhaft in Zuckenriet SG) ist ein ehemaliger Schweizer Profi-Radrennfahrer.
Karriere
Zülle begann seine Profikarriere 1991. Ab Mitte der 1990er Jahre gehörte er zu den besten Etappenfahrern des Radsports. So wurde er Zweiter bei der Tour de France 1995. 1996 und 1997 gewann er die Vuelta a España. 1996 wurde er ausserdem Weltmeister im Zeitfahren. Zülle übernahm 1996/97 zudem zweimal kurz die Führung der Radsport-Weltrangliste.
Während der Tour de France 1997 unterschrieb Zülle einen Dreijahresvertrag beim französischen Weltklasseteam Festina um die Stars Richard Virenque, Zweiter der Tour 1997, und Laurent Dufaux, Zweiter der Vuelta 1996.
Im Folgejahr bestritt Zülle für Festina den Giro d'Italia 1998 und trat damit erstmals bei der Italien-Rundfahrt an. Der Schweizer begann mit drei Etappensiegen exzellent und trug das rosa Trikot mit kurzen Unterbrechungen zwölf Etappen lang. Auf der letzten Bergankunft der Rundfahrt brach er dann jedoch total ein und verlor über eine halbe Stunde, sodass er im Schlussklassement auf dem 14. Platz landete.
Bei der Tour de France 1998 trat er zusammen mit Virenque als einer der Mitfavoriten an, befand sich aber nach wenigen Tagen im Zentrum der so genannten Festina-Affäre, bei der eine systematische Dopingpraxis in seinem Team Festina aufgedeckt wurde. Zülle gab nach anfänglichem Leugnen wie fast alle Teamkollegen unter Tränen die Einnahme verbotener Mittel zu.
Anschließend zählte Zülle bei der Vuelta a España 1998 zu den Mitfavoriten, am Ende belegte er in der Gesamtwertung den achten Platz.
Am 1. Oktober 1998 verhängte die Doping-Kommission des Schweizer Radsportverbands gegen Zülle eine achtmonatige Sperre, die später um vier Wochen verkürzt wurde.
Im Jahr 1999 kehrte Zülle zur Tour de France zurück und konnte hinter Lance Armstrong den zweiten Platz belegen. Dabei hatte er schon in der Frühphase der Rundfahrt grosses Pech, als er in einen Massensturz verwickelt wurde und dabei über sechs Minuten in der Gesamtwertung verlor. Die Etappe führte über einen Damm, der nur bei Niedrigwasser passierbar und von Meerwasser glitschig geworden war.
Nach seiner starken Tour de France war Zülle bei der Vuelta a España 1999 der große Favorit auf seinen dritten Triumph. Er erlitt jedoch bereits auf der ersten Bergetappe einen folgenschweren Einbruch und büßte sämtliche Siegchancen ein. Allerdings konnte sich der Schweizer im Verlauf der Rundfahrt rehabilitieren und gewann eine Pyrenäen-Bergankunft, außerdem belegte er im abschließenden Einzelzeitfahren den zweiten Platz hinter dem späteren Gesamtsieger Jan Ullrich. Letztlich landete er aber nur auf dem 37. Gesamtrang.
Im nächsten Jahr startete Zülle mit großen Ambitionen in die Tour de France 2000 und galt als Mitfavorit. Er verlor aber bereits im Mannschaftszeitfahren viel Zeit und stieg gesundheitlich angeschlagen auf der 18. Etappe aus.
Nach der Saison 2000 wechselte Zülle überraschend zur vom Essener Textilhändler Günther Dahms finanzierten neuen deutschen Radsportmannschaft Team Coast, die zu diesem Zeitpunkt nur der zweiten Garde der Profi-Rennställe angehörte. Trotz spektakulärer Transfers bekam das Team Coast aber keine Nominierung für die Tour de France 2001.
Nach Zahlungsschwierigkeiten im Team Coast wechselte Zülle im Frühjahr 2003 zum Phonak Cycling Team.
An seine früheren Leistungen hat er jedoch nicht mehr anknüpfen können. Sein letzter grosser Erfolg war der Sieg bei der Tour de Suisse 2002.
Nach der Saison 2004 gab er seinen Rücktritt bekannt.
Teams
Weblinks
Wikiquote: Alex Zülle – Zitate- Liste der Erfolge
- Alex Zülle in der Datenbank der Tour de France (englisch)
- Alex Zülle in der Datenbank von Radsportseiten.net
Gewinner der Vuelta a España1935, 1936 Gustaaf Deloor | 1941, 1942 Julián Berrendero | 1945 Delio Rodríguez | 1946 Dalmacio Langarica | 1947 Edward Van Dijck | 1948 Bernardo Ruiz | 1950 Emilio Rodríguez | 1955 Jean Dotto | 1956 Angelo Conterno | 1957 Jesús Loroño | 1958 Jean Stablinski | 1959 Antonio Suárez | 1960 Frans De Mulder | 1961 Angelino Soler | 1962 Rudi Altig | 1963 Jacques Anquetil | 1964 Raymond Poulidor | 1965 Rolf Wolfshohl | 1966 Francisco Gabica | 1967 Jan Janssen | 1968 Felice Gimondi | 1969 Roger Pingeon | 1970 Luis Ocaña Pernia | 1971 Ferdi Bracke | 1972, 1974 José Manuel Fuente | 1973 Eddy Merckx | 1975 Agustín Tamames | 1976 José Pesarrodona | 1977 Freddy Maertens | 1978, 1983 Bernard Hinault | 1979 Joop Zoetemelk | 1980 Faustino Rupérez | 1981 Giovanni Battaglin | 1982 Marino Lejarreta | 1984 Éric Caritoux | 1985, 1989 Pedro Delgado | 1986 Álvaro Pino | 1987 Luis Herrera | 1988 Sean Kelly | 1990 Marco Giovannetti | 1991 Melchor Mauri | 1992–1994 Tony Rominger | 1995 Laurent Jalabert | 1996, 1997 Alex Zülle | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000, 2003, 2004 Roberto Heras | 2001 Ángel Casero | 2002 Aitor González Jiménez | 2005, 2007 Denis Menschow | 2006 Alexander Winokurow | 2008 Alberto Contador | 2009 Alejandro Valverde | 2010 Vincenzo Nibali | 2011 Juan José Cobo
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