- Alberto Contador
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Alberto Contador Alberto Contador bei der Tour de France 2010 Personendaten Geburtsdatum 6. Dezember 1982 Nation Spanien
Radsportspezifische Informationen Aktuelles Team Saxo Bank SunGard Disziplin Straße Rolle Fahrer Fahrertyp Rundfahrer, Bergfahrer Profiteam(s) 2003
2004–2006
2007
2008–2010
2011–ONCE
Liberty Seguros
Discovery Channel
Astana
Saxo Bank SunGardWichtigste Erfolge Gewinner Tour de France 2007, 2009, 2010
Gewinner Giro d’Italia 2008, 2011
Gewinner Vuelta a España 2008
Spanischer Meister im Zeitfahren 2009
Gewinner des UCI World Calendar 2009
Infobox zuletzt aktualisiert: 6. März 2011 Alberto Contador Velasco (* 6. Dezember 1982 in Madrid) ist ein spanischer Radrennfahrer. Er ist der fünfte Fahrer, der alle drei Grand Tours (Tour de France, Vuelta a España und Giro d’Italia) für sich entscheiden konnte. 2010 wurde er wegen Dopings vorübergehend gesperrt.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Seinen ersten Erfolg feierte Contador im Jahr 2002, als er als 19-Jähriger die spanische U-23-Meisterschaft im Zeitfahren gewann.
In der darauffolgenden Saison wurde Contador beim Radsportteam ONCE Profi. In seinem ersten Jahr bei ONCE gewann er ein Zeitfahren bei der Polen-Rundfahrt. Von 2004 bis 2006 fuhr er für Liberty Seguros, der neuen Mannschaft um Manolo Saiz.
Während einer Etappe der Asturien-Rundfahrt im Mai 2004 erlitt Contador einen epileptischen Anfall und stürzte zu Boden. Die Ärzte diagnostizierten daraufhin bei ihm ein Kavernom im Gehirn, welches wenig später operativ entfernt wurde. Contador fiel für den Rest der Saison aus.[1]
2005 hatte Contador seinen Durchbruch; er gewann eine Etappe bei der Tour Down Under und eine Etappe sowie das Gesamtklassement bei der Katalanischen Woche. Bei den ProTour-Rennen Baskenland-Rundfahrt und Tour de Romandie gewann er jeweils eine Etappe und wurde Dritter beziehungsweise Vierter in den Endwertungen. Auch 2006 gewann er wieder eine Etappe der Tour de Romandie und wurde diesmal Zweiter im Gesamtklassement. Im Vorfeld der Tour de France 2006 wurde Alberto Contador aufgrund einer mutmaßlichen Verwicklung in den Dopingskandal Fuentes gemeinsam mit 50 weiteren Fahrern, darunter vier Teamkollegen, von der Rundfahrt ausgeschlossen. Ein Namenskürzel auf einer beschlagnahmten Liste Fuentes' war Alberto Contador zugeordnet worden. In späteren Listen tauchte der Name Contador jedoch nicht mehr auf.
Im Jahr 2007 fuhr Contador für das amerikanische Discovery-Channel-Team. Am 18. März 2007 gewann er die Abschlussetappe und die Gesamtwertung der Fernfahrt Paris–Nizza. Am 22. Juli 2007 gewann er die 14. Etappe der Tour de France. Nachdem am 25. Juli 2007 der Gesamtführende Michael Rasmussen von seinem Team suspendiert worden war, gewann Contador die Gesamtwertung der Tour de France.
Nach Auflösung des Teams Discovery Channel Ende 2007 wechselte Contador gemeinsam mit vielen seiner Teamkollegen zum kasachischen Team Astana, mit dem er am 1. Juni 2008 den Giro d’Italia gewann. Weil das Astana-Team nicht an der Tour de France teilnehmen durfte, konnte er seinen 2007 erreichten Sieg nicht verteidigen.
Im September 2008 gewann er vor seinem Teamkollegen Levi Leipheimer die Vuelta a España, wodurch Contador zu den wenigen Fahrern gehört, die alle drei großen Landesrundfahrten für sich entscheiden konnten. Dies war vor ihm lediglich Jacques Anquetil, Bernard Hinault, Felice Gimondi und Eddy Merckx gelungen.
Im Juli 2009 gewann er souverän die 15. Etappe der Tour de France 2009 und übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung. Bei der 17. Etappe baute er seinen Vorsprung weiter aus. Nur einen Tag später gewann er das Zeitfahren mit drei Sekunden Vorsprung auf Fabian Cancellara. Nach der 21. Etappe lag er ebenfalls auf Platz eins der Gesamtwertung und konnte so seinen zweiten Gesamtsieg bei der Tour de France erringen.
Da Lance Armstrong, siebenfacher Sieger der Tour de France, nach dem Jahr 2009 das Team Astana verließ und bis auf Contador den gesamten Kader Astanas der Tour de France 2009 zum neu gegründeten Radio Shack Team mitnahm, ging Contador mit einem komplett neuen Team in die Tour 2010. Sein wichtigster Helfer war dabei der nach einer Dopingsperre zurückgekehrte Kasache Alexander Winokurow. Contador lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Vorjahreszweiten Andy Schleck. Für Diskussionen sorgte der Verlauf der 15. Etappe, die in Luchon endete. Bei einem Angriff von Schleck sprang diesem die Kette vom Rad. Contador sowie Denis Menschow und Samuel Sánchez, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der unmittelbaren Verfolgung des Luxemburgers befanden, warteten nicht und fuhren einen Vorsprung von 39 Sekunden heraus. Einige Experten werteten das Verhalten als unsportlich, andere wiederum sahen es als normalen Rennvorfall.[2] Schon nach der 3. Etappe hatte es ähnliche Diskussionen gegeben, nachdem Andy Schleck von einem Sturz auf einem Pflastersteinabschnitt sowie einer gebrochenen Radspeiche Contadors profitiert hatte, um 1 Minute und 13 Sekunden auf den Spanier gut zu machen. Letzten Endes gewann Contador mit 39 Sekunden vor Schleck zum dritten Mal die Tour, exakt derselben Zeit, die er auf der 15. Etappe gegenüber seinem Rivalen herausgeholt hatte.
Am 2. August 2010 gab Bjarne Riis bekannt, dass Contador einen Zweijahresvertrag bei seiner Mannschaft Saxo Bank unterschrieben habe.
Trotz der laufenden Doping-Ermittlungen gegen Contador, durfte dieser beim Giro d'Italia 2011 teilnehmen und gewann als Topfavorit die Gesamtwertung mit großem Vorsprung. Das Profil des wahrscheinlich schwersten Giro der Geschichte kam ihm dabei sehr entgegen. In Mailand sollten die Profis 21 Etappen mit 3479 km und über 40000 Höhenmetern zurückgelegt haben. Contador demonstrierte schon auf der 9.Etappe seine Stärke, als er am Ätna einen Antritt setzte, dem keiner der Mitfavoriten folgen konnte, sodass er zu seinem Etappenerfolg auch die Gesamtführung übernahm. Von nun an führte er seine Gegner regelrecht vor, was ihm den Unmut des Publikums einbrachte. So setzte er sich am Monte Zoncolan erst von seinem italienischen Mitkonkurrenten Vincenzo Nibali ab, um ihn erneut herankommen zu lassen, um sich dann endgültig von ihm abzusetzen. Das Publikum legte ihm dies als Unsportlichkeit aus und bewarf ihn sogar mit Eiern. Unbeeindruckt davon baute Contador seinen Vorsprung in der Gesamtführung immer weiter aus und konnte zudem die Punktewertung für sich entscheiden. Auch die 16.Etappe (Bergzeitfahren) beendete er als Erster. Auf der 19.Etappe fuhr er bis zum Führenden Paolo Tiralongo vor und half seinem ehemaligen Mannschaftskollegen, das Rennen zu gewinnen. Im Ziel in Mailand feierte Contador seinen zweiten Erfolg bei der Italienrundfahrt mit 6:10 min Vorsprung auf den Italiener Michele Scarponi und 6:56 min auf dessen Landsmann Vincenzo Nibali.
Dopingvorwürfe
Contador wird Kontakt zu Eufemiano Fuentes und damit eine Verwicklung in den Dopingskandal Fuentes nachgesagt. Er wird verdächtigt, unter dem Kürzel „A.C.“ in der Kundenkartei des Mediziners registriert gewesen zu sein. In einer überarbeiteten Version der Fuentes-Liste, die kurze Zeit später veröffentlicht wurde, tauchte er dann allerdings nicht mehr auf.[3] Contador selbst hat alle Doping-Vorwürfe stets bestritten.
Bei einer während der Tour de France durchgeführten Dopingprobe am 21. Juli 2010 wurde ein positiver Befund einer geringen Menge Clenbuterol in der A- und B-Probe erhoben. Entsprechend dem Reglement der UCI erfolgte eine vorläufige Suspendierung von Contador, der zum Zeitpunkt der Meldung Ende September 2010 seine Saison bereits abgeschlossen hatte. Contador selbst verwies auf die geringe Menge des festgestellten Stoffes und vermutete eine Nahrungsmittelverunreinigung als Ursache des positiven Befunds.[4] Am 30. September 2010 wurde Contador gesperrt.[5] Am 15. Februar 2011 sprach ihn der spanische Radsportverband (RFEC) vom Vorwurf des Dopings mit der Begründung frei, dass der Fahrer nachweisen konnte, unverschuldet eine verbotene Substanz zu sich genommen zu haben[6], und hob seine einjährige Sperre auf.[7] Die UCI legte Ende März 2011 Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof mit der Begründung ein, dass sie nach „intensiver Prüfung“ der durch den spanischen Verband übermittelten Unterlagen nicht überzeugt wären, dass der Fahrer den Beweis erbracht hätte, das Clenbuterol unverschuldet zu sich genommen zu haben.[8][9]. Die WADA schloss sich wenige Tage später der Berufung durch die UCI an.[10]
Erfolge
2002
2003
- eine Etappe Polen-Rundfahrt
2005
- eine Etappe Tour Down Under
- Gesamtwertung und eine Etappe Setmana Catalana
- eine Etappe Baskenland-Rundfahrt
- eine Etappe Tour de Romandie
2006
- eine Etappe Tour de Romandie
- eine Etappe Tour de Suisse
2007
- eine Etappe Valencia-Rundfahrt
- Gesamtwertung und zwei Etappen Paris–Nizza
- Gesamtwertung und eine Etappe Vuelta a Castilla y León
Gesamtwertung,
Nachwuchswertung und eine Etappe Tour de France
2008
- Gesamtwertung und zwei Etappen Vuelta a Castilla y León
- Gesamtwertung und zwei Etappen Baskenland-Rundfahrt
Gesamtwertung Giro d’Italia
Gesamtwertung,
Kombinationswertung und zwei Etappen Vuelta a España
2009
- Gesamtwertung und eine Etappe Algarve-Rundfahrt
- zwei Etappen Paris–Nizza
- Gesamtwertung und zwei Etappen Baskenland-Rundfahrt
Spanischer Meister im Zeitfahren
Gesamtwertung, zwei Etappen und Mannschaftszeitfahren Tour de France
- Clásica Cancún
Gewinner der Einzelwertung des UCI World Rankings
2010
- Gesamtwertung und eine Etappe Algarve-Rundfahrt
- Gesamtwertung und eine Etappe Paris–Nizza
- Gesamtwertung und eine Etappe Vuelta a Castilla y León
- zwei Etappen Critérium du Dauphiné
Gesamtwertung Tour de France
2011
- Gesamtwertung und zwei Etappen Murcia-Rundfahrt
- Gesamtwertung und eine Etappe Katalonien-Rundfahrt
- eine Etappe Vuelta a Castilla y León
Gesamtwertung,
Punktewertung und zwei Etappen Giro d’Italia
Auszeichnungen
- Vélo d’Or 2007, 2008, 2009
Weblinks
- Offizielle Website (spanisch, englisch)
- Alberto Contador in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Alberto Contador in der Datenbank der Tour de France (englisch)
- Alberto Contador in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Alberto Contador Biography. In: Alberto Contador official site. (englisch).
- ↑ Kette des Anstoßes in Sportschau, abgerufen am 30. Juli 2010
- ↑ Andreas Burkert: A.C. wie Alberto Contador. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Juli 2007.
- ↑ Tour-Sieger Contador positiv getestet In: Spiegel online am 30. September 2010
- ↑ radsport-news.com: „Contador nach Positiv-Test gesperrt“
- ↑ Confirmed: Alberto Contador cleared of Clenbuterol charges auf cyclingnews.com, abgerufen am: 30. März 2011
- ↑ Spiegel Online: Spanischer Verband spricht Contador frei vom 15. Februar 2011, gelesen am 17. Februar 2011
- ↑ UCI appeals Contador decision to Court of Arbitration for Sport auf cyclingnews.com, abgerufen am: 30. März 2011
- ↑ UCI legt Einspruch gegen Contador-Freispruch ein In: Spiegel online am 24. März 2011, abgerufen am 30. März 2011
- ↑ Wada legt Einspruch gegen Contador-Freispruch ein In: Spiegel online am 30. März 2011, abgerufen am 30. März 2011
1903: Maurice Garin | 1904: Henri Cornet | 1905: Louis Trousselier | 1906: René Pottier | 1907, 1908: Lucien Petit-Breton | 1909: François Faber | 1910: Octave Lapize | 1911: Gustave Garrigou | 1912: Odiel Defraeye | 1913, 1914, 1920: Philippe Thys | 1919, 1922: Firmin Lambot | 1921: Léon Scieur | 1923: Henri Pélissier | 1924, 1925: Ottavio Bottecchia | 1926: Lucien Buysse | 1927, 1928: Nicolas Frantz | 1929: Maurice Dewaele | 1930, 1932: André Leducq | 1931, 1934: Antonin Magne | 1933: Georges Speicher | 1935: Romain Maes | 1936, 1939: Sylvère Maes | 1937: Roger Lapébie | 1938, 1948: Gino Bartali | 1947: Jean Robic | 1949, 1952: Fausto Coppi | 1950: Ferdy Kübler | 1951: Hugo Koblet | 1953–1955: Louison Bobet | 1956: Roger Walkowiak | 1957, 1961–1964: Jacques Anquetil | 1958: Charly Gaul | 1959: Federico Bahamontes | 1960: Gastone Nencini | 1965: Felice Gimondi | 1966: Lucien Aimar | 1967: Roger Pingeon | 1968: Jan Janssen | 1969–1972, 1974: Eddy Merckx | 1973: Luis Ocaña Pernia | 1975, 1977: Bernard Thévenet | 1976: Lucien Van Impe | 1978, 1979, 1981, 1982, 1985: Bernard Hinault | 1980: Joop Zoetemelk | 1983, 1984: Laurent Fignon | 1986, 1989, 1990: Greg LeMond | 1987: Stephen Roche | 1988: Pedro Delgado | 1991–1995: Miguel Indurain | 1996: Bjarne Riis | 1997: Jan Ullrich | 1998: Marco Pantani | 1999–2005: Lance Armstrong | 2006: Óscar Pereiro | 2007, 2009, 2010: Alberto Contador | 2008: Carlos Sastre | 2011: Cadel Evans
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