- Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte
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Gennaro Kardinal Granito Pignatelli di Belmonte (* 10. April 1851 in Neapel, Italien; † 16. Februar 1948 im Vatikan) war zunächst ein vatikanischer Diplomat, später ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.
Leben
Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte kam als Sohn von Angelo Granito, dem vierten Marquis von Castellabate, und Paolina Francesca Pignatelli y Aymerich, der siebten Prinzessin von Belmonte und der neunten Herzogin von Acerenza, zur Welt. Er studierte in Neapel die Fächer Katholische Theologie und Philosophie, promovierte zum Doktor der Theologie und empfing am 7. Juni 1879 das Sakrament der Priesterweihe. Von 1879 bis 1886 arbeitete er als Sekretär des Erzbischofs von Neapel, von 1886 bis 1891 war er Herausgeber der Zeitung „La Libertá Cattolica“.
1891 erhielt er die Ernennung zum Offizial des Erzbistums Neapel, 1892 wurde er Mitarbeiter der römischen Kurie in der Abteilung für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten. Von 1893 bis 1896 führte ihn sein erster Auslandseinsatz nach Frankreich, wo er als Attaché der Nuntiatur arbeitete. 1896 gehörte er der Päpstlichen Gesandtschaft an, die zur Krönung Zar Nikolaus II. nach Russland beordert wurde, 1897 begleitete er die Gesandtschaft des Papstes, die an den Feierlichkeiten anlässlich des sechzigsten Thronjubiläums von Königin Victoria nach England fuhr. Von 1897 bis 1899 arbeitete er als Berater der Apostolischen Nuntiatur in Frankreich.
1899 ernannte ihn Papst Leo XIII. zum Titularerzbischof von Edessa in Macedonia und zum Apostolischen Nuntius in Belgien, 1904 betraute ihn Papst Pius X. mit der gleichen Aufgabe in Österreich und Ungarn. 1911 versah er die Aufgabe des Päpstlichen Gesandten bei den Krönungsfeierlichkeiten für König Georg V. von Großbritannien. Am 27. November 1911 wurde Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte von Papst Pius X. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria degli Angeli in das Kardinalskollegium aufgenommen und 1915 zum Kardinalbischof von Albano erhoben. In den folgenden Jahrzehnten leitete er zahlreiche Päpstliche Gesandtschaften in Italien und im Ausland. 1916 wurde er Camerlengo des Heiligen Kardinalskollegiums. Papst Pius XI. ernannte ihn 1930 zum Präfekten der Kongregation für die Zeremonien. Im gleichen Jahr wurde er Kardinaldekan und Kardinalbischof von Ostia.
Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte war Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des Souveränen Malteserordens und von Dezember 1937 bis 1938 Großprior des Großpriorates von Rom des Malteserordens.[1] 1937 wurde er Kardinalpatron des Malteserordens und blieb dies bis zu seinem Tode. Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte starb am 16. Februar 1948 im Vatikan und wurde in der Gruft der Kapuzinermönche auf dem Friedhof „Campo Verano“ in Rom bestattet. Er war der letzte noch lebende Kardinal, der von Papst Pius X. ernannt worden war.
Einzelnachweise
Weblinks
- www.pignatelli.org (englisch)
- Eintrag zu Gennaro Granito Pignatelli di Belmonte auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Vincenzo Kardinal Vannutelli Kardinaldekan
1930–1948Francesco Kardinal Marchetti Selvaggiani Kardinalbischof von Ostia
1930–1948Antonio Kardinal Agliardi Kardinalbischof von Albano
1915–1948Giuseppe Kardinal Pizzardo --- Kardinalpatron des Malteserordens
1937–1948Paolo Kardinal Giobbe Kategorien:- Kardinal (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (19. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (19. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Kardinalpatron des Malteserordens
- Kardinaldekan
- Bailli (Malteserorden)
- Großprior von Rom (Malteserorden)
- Italiener
- Geboren 1851
- Gestorben 1948
- Mann
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