- Georg Wilhelm Wilhelmi
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Georg Wilhelm Wilhelmi (auch Wilhelmy) (* 1748 in Weißenbach in Unterhessen ; † März 1806 in Oldendorf) war ein deutscher Orgelbauer, der von 1781 bis 1806 in Stade tätig war.
Leben
Georg Wilhelm wurde als Sohn eines Müllers 1748 in Weißenbach in Unterhessen geboren. Bei seinem Halbbruder in Kassel lernte er das Orgelbauhandwerk. Anlässlich einer Orgelreparatur in Stade siedelte er sich 1781 an der Wirkungsstätte des berühmten Barockorgelbauers Arp Schnitger aus Schmalenfleth bei Brake an der Unterweser an und prägte die Orgellandschaft zwischen Elbe und Weser. Dort widmete er sich hauptsächlich der Pflege und Wartung der Instrumente seines großen Vorbildes. Er gehörte bald zu den gefragtesten Orgelmachern der Herzogtümer Bremen und Oldenburg.
Seine Neubauten erstellte Wilhelmi, wie er sich als selbstständiger Orgelbaumeister nannte, ausschließlich im Stil Schnitgers.
Heute gilt Wilhelmi als Bindeglied zwischen Barock und Klassizismus, da er noch im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert seine Orgeln ausschließlich im Stil des norddeutschen Orgelbarock baute. Von seinen Instrumenten sind die allermeisten den Flammen oder auch „Zeitgeist“ zum Opfer gefallen.
Die vermutlich letzte erhaltene Orgel[1] von Wilhelmi befindet sich in der St.-Gallus-Kirche in Altenesch-Süderbrook.
Nachdem Wilhelmi während der Umbauarbeiten an der Orgel in Oldendorf im März 1806 starb, übernahm sein Sohn Johann Georg Wilhelm Wilhelmy die Werkstatt des Vaters.
Werk
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen 1775 Steinkirchen St. Martin II/P 28 Reparatur und kleiner Umbau der Orgel von Arp Schnitger (1685–1687); ein Register durch Wilhelmi ersetzt, das noch erhalten ist 1776–1778 Oberndorf (Oste) St.-Georgskirche Umbau; nicht erhalten 1777/1803 Mittelnkirchen St. Bartholomäus II/P 32 Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1688) und kleine Dispositionsänderung 1779–1780 Visselhövede St.-Johannis-Kirche Gehäuse erhalten 1782 Stade St. Cosmae et Damiani III/P 42 Kleine Dispositionsänderung der Orgel von Berendt Hus und Arp Schnitger (1668–1675/88), die nicht erhalten ist, wohl aber der Großteil der Orgel von Hus/Schnitger → Orgel von St. Cosmae et Damiani (Stade) 1778/1783 Grünendeich St. Marien II/p 17 Reparatur und Umbau der Orgel von Dietrich Christoph Gloger (1766) 1783–1786 Belum St. Vitus II/p 11 Neubau von Rowan West (2001) hinter erhaltenem Prospekt 1786 Loxstedt St.-Marien-Kirche II/P 23 Weiterbau an der Orgel von Johann Matthias Schreiber (1767–71), die zum großen Teil erhalten ist 1786 Balje St. Marien Verbrannt 1786 Beverstedt Fabian und Sebastian II/p 18 Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1709), von der nur noch Reste erhalten sind 1786 Stade St. Wilhadi III/P 40 Reparatur der Orgel von Erasmus Bielfeldt (1735) 1788 Grasberg Grasberger Kirche II/P 21 Aufbau der Orgel von Arp Schnitger (1693-1694) aus dem Hamburger Waisenhaus; Dispositionsänderung im Pedal → Orgel der Grasberger Kirche 1788 Ringstedt St. Fabian I/P 13 Neubau, von dem 9 Register erhalten sind; von Johann Hinrich Röver erweitert (II/P/18); Neubau durch Alfred Führer unter Verwendung der alten Register 1789 Jork St. Matthias III/P 34 (?) Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1679/1709); bis auf Gehäuse und Prospekt später ersetzt 1792 Bülkau St. Johannes der Täufer II/P 22 (?) Instandsetzung der Orgel von Arp Schnitger (1679), von der nur noch der Prospekt erhalten ist 1793–1794 Berne St. Aegidius II/P 26 Umbau der Orgel von Hermann Kröger (1642) 1794–1795 Achim St. Laurentius II/P 24 Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1699); 1888 durch Neubau ersetzt 1794–1795 Bützfleth St. Nicolai II/P 22 Umbau der Orgel von Johann Werner Klapmeyer (1703–1705); Pfeifenwerk nicht erhalten 1794–1795 Altenesch St.-Gallus-Kirche II/P 17 Später mehrfach umgebaut (heute II/P/18); 12–13 Register von Wilhelmi original, Restaurierung 2007–2008 durch Winold van der Putten; beibehalten wurde der Subbaß 16' von 1861 (wahrscheinlich von Johann Claussen Schmid).[2] 1795–1796 Schneverdingen Peter-und-Paul-Kirche Gehäuse erhalten 1796–1798 Lüdingworth St.-Jacobi-Kirche III/P 35 Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1682–1683), die im Wesentlichen erhalten ist → Orgel der St.-Jacobi-Kirche (Lüdingworth) 1796–1798 Selsingen St. Lamberti Gehäuse erhalten 1800–1801 Cappel St. Peter und Paul 1810 verbrannt; 1816 Orgel von Arp Schnitger aus Hamburg von Johann Georg Wilhelm Wilhelmy nach Cappel überführt → Orgel der St.-Peter-und-Paul-Kirche (Cappel) 1801 Oederquart St. Johannes III/P 28 Reparatur der Orgel von Arp Schnitger (1682) und Johann Daniel Busch (1781); Pfeifeninnenwerk später ersetzt 1801 Himmelpforten St. Marien II/P 25 Reparatur der Orgel von Hans Scherer dem Älteren (1587–1590) 1806 Oldendorf (Landkreis Stade) St. Martin II/P 15 Umbau der Orgel von Erasmus Bielfeldt/Dietrich Christoph Gloger (1730–1733) Darüber hinaus übernahm Wilhelmi 1776 die Pflege der Orgeln in Hamburg-Hamm und 1779 die Pflege der Orgel in Osten (Oste).
Einzelnachweise
- ↑ Ev. Kirche Stedingen: Orgel in Altenesch (gesehen 10. Juni 2010).
- ↑ Orgel in Altenesch auf NOMINE e.V. (gesehen 10. Juni 2010).
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