Grossaffoltern

Grossaffoltern
Grossaffoltern
Wappen von Grossaffoltern
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Seelandw
Gemeindenummer: 0303i1f3f4
Postleitzahl: 3257
UN/LOCODE: CH GRO (Grossaffoltern)

CH SBE (Suberg)

Koordinaten: (594007 / 212853)47.0666687.35973511Koordinaten: 47° 4′ 0″ N, 7° 21′ 35″ O; CH1903: (594007 / 212853)
Höhe: 511 m ü. M.
Fläche: 15,06 km²
Einwohner: 2779 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.grossaffoltern.ch
Karte
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Über dieses Bild
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Grossaffoltern ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland im Kanton Bern, Schweiz. Die Gemeinde wurde bis 1860 offiziell Affoltern genannt.

Neben der Einwohnergemeinde existiert unter diesem Namen auch eine Burgergemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Grossaffoltern liegt in der Nähe von Lyss im bernischen Seeland und hat knapp 3000 Einwohner (Stand 2010).

Zu Grossaffoltern gehören die Ortschaften und Weiler:

  • Suberg
  • Ammerzwil
  • Vorimholz
  • Chaltebrünne
  • Weingarten
  • Kosthofen
  • Ottiswil

sowie mehrere Einzelhöfe und Hofgruppen.

Die Nachbargemeinden sind Seedorf BE, Lyss, Diessbach bei Büren, Wengi, Rapperswil BE und Schüpfen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850
1'722
1910
1'847
1930
1'922
1950
2'007
1980
2'235
2005
2'837

Geschichte

Funde von Stein- bzw. Bronzebeilen stammen aus dem Ende der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit. Mehrere Grabhügel ausserhalb der heutigen Ortschaften belegen eine Besiedlung durch die Kelten im 7. Jahrhundert v. Chr. Ebenso ist die Anwesenheit der Römer zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. durch archäologische Funde belegt. Ein Reihengräberfeld in Kosthofen stammt aus der Zeit der Völkerwanderung (5. und 6. Jahrhundert n. Chr.).

Die urkundliche Erwähnung eines Petrus, Meier zu Affoltern, im Jahre 1216 ist das älteste erhaltene Dokument über Grossaffoltern. Damals gehörte der Ort den Grafen von Kyburg, in deren Urbar aus der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts (1261–1263) die Einkünfte von Affolterra oder Affoltron aufgelistet werden.[2] 1402 verkaufte Gräfin Anna von Nidau, die Wittwe des Grafen Hartmann von Kyburg, Burg und Herrschaft Oltingen[3], zu der auch Affolterra gehörte, an den Berner Bürger Hugo Burkart von Mömpelgart. Von dessen Witwe wurde die Grafschaft an den Grafen Conrad von Freiburg verkauft und ging hernach in den Besitz der Stadt Bern.[4]

1383 vergabte die Gräfin Anna von Nidau den Kirchensatz an das Frauenkloster Klingenthal in Kleinbasel, welches ihn 1416 an die Abtei Frienisberg abtrat. Mit der Reformation kam Frienisberg samt Kirchensatz und Zehnten von Affoltern an Bern, dessen Rat nun die Pfarrei besetzte, die zum Kapitel Büren gehörte. Im Jahre 1413 befreite die bernische Regierung Affoltern für 330 Gulden von der Leibeigenschaft. [5]

Seit 1413 gehört Grossaffoltern zur Landvogtei Aarberg.

Namen

Der Name (Gross-)Affoltern ist vom althochdeutschen apholtra/apfultra oder affalterun abgeleitet, was heisst bei den Apfelbäumen und sich aus afal oder aful (Apfel) und tra (Baum – gotisch triu, englisch tree) zusammensetzt [6]. 1216 wird der Ort als Affoltron erstmals urkundlich [7] erwähnt.

Wirtschaft

Der grösste Arbeitgeber ist die Düngemittelfabrik Hauert.

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde ist bekannt wegen ihrer Storchkolonie. Das Naturschutzgebiet Längmoos weist eine grosse Artenvielfalt auf (Libellen, Insekten, Amphibien, Vögel, Pflanzen).

Persönlichkeiten

Stephanie und Ruedi Baumann waren das erste Nationalrats-Ehepaar der Schweiz.

Literatur

  • Ernst Marti: Aus der Geschichte der Kirche Grossaffoltern 1513–1988. 1988
  • Jürg Eberle: Geschichtliches zur Gemeinde Grossaffoltern. 1996

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Archiv für schweizerische Geschichte. Hg. Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz. 12. Bd. Zürich 1858. S. 162 u.166.
  3. J. Ludwig Wurstemberger. Geschichte der alten Landschaft Bern. 2.Bd. Bern 1862 . S. 129 Anm.2 und S. 181 ff.
  4. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Bd.21 Heft1.1868. Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg. S. 195.
  5. Albert Jahn. Chronik oder geschichtliche, ortskundliche und statistische Beschreibung des Kantons Bern, alten Theils, in alphabetischer Ordnung, von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart : nach den zuverlässigsten Quellen. Bern/Zürich 1857. S. 58-60.
  6. Julius Studer. Schweizer Ortsnamen: ein historisch-etymologischer Versuch. Zürich 1896. S.49
  7. Heinrich Türler, Marcel Godet, Victor Attinger, Hans Tribolet, Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 1934

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