Grueb

Grueb
TG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Thurgau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Thundorf zu vermeiden.
Thundorf
Wappen von Thundorf
Basisdaten
Kanton: Thurgau
Bezirk: Frauenfeld
BFS-Nr.: 4611Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8512
Koordinaten: (714879 / 267395)47.5472258.964722546Koordinaten: 47° 32′ 50″ N, 8° 57′ 53″ O; CH1903: (714879 / 267395)
Höhe: 546 m ü. M.
Fläche: 15.6 km²
Einwohner: 1277
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.thundorf.ch
Thundorf TG
Thundorf TG
Karte
Karte von Thundorf

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Thundorf (im einheimischen Dialekt: [ˈtuəndɔ(ː)rfˑ] oder [ˈtuəndərəfˑ])[2][3] ist ein Dorf und eine politische Gemeinde im Bezirk Frauenfeld des Schweizer Kantons Thurgau.

Das heutige Gemeindegebiet umfasst etwa das obere Thunbachthal mit den umgebenden, bewaldeten Anhöhen, die sich im Norden vom Stälibuck gen Osten über den Lüchselpärg und das Grüt bis zum Wachtbühl oberhalb von Lustdorf ziehen, wogegen im Süden nur der Nordhang des Immenbergs und Wetzikon mit dem Holzacker zu Thundorf gehören.

Die Ortschaft Thundorf liegt auf etwa 550 Metern über dem Meeresspiegel nordwestlich der Einmündung des Lommisbachs in den Thunbach, dessen Thal sich hier in einem leichten Bogen nach Südwesten hin öffnet. Auf dem Boden der bis zur Vereinigung mit Lustdorf und Wetzikon bestehenden Ortsgemeinde Thundorf liegen außerdem die Kirchensiedlung Kirchberg, die Weiler Ufhofen, Fridbärg und Rüti mit dem Riethof, die Brandschaft, die Dietlismüli, die Höfe auf der Pfeyen, zur Lusthalden, zur Gerbe, im Grund, im Dreibrunnen, bei der Neuenburg, in der Waldegg und am Kirchensteg. Thundorf und Lustdorf sind von Frauenfeld und Weinfelden her durch eine Postautolinie erschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Die erste Wappenbeschreibung aus dem Jahr 1840 lautet: „Ein Bach, die Thun und drei Sterne, die Ortschaften Thundorf, Kirchberg und Aufhofen darstellend.“ Die Anpassung an die gängigen heraldischen Regeln und die Festschreibung der Farben rot-weiß-rot führten zur heute gültigen Blasonierung: [4]

In Rot ein silberner Balken, begleitet von dreien sechsstrahligen silbernen Sternen (2, 1).

Geschichte

Schenkungsurkund mit Erstbeleg von Thundorf.

Die erste Erwähnung Thundorfs findet sich in einer auf den 1. August 888 datierten Urkund (in villa, quae dicitur Tuomdorof), in der Arnulf von Kärnten die Schenkung des Hofs Erchingen mit den umliegenden Besitzungen ans Kloster Reichenau bestätigt.[4] Beim Ortsnamen handelt es sich um eine Zusammensetzung aus dem althochdeutschen Personennamen Duomo/*Tuomo mit dem Grundworte dorf, das in alamannischen Siedlungsnamen sehr verbreitet ist und ‚Weiler, Hof, Dorf, Gut, Stadtviertel‘ bedeuten kann.[3]

1093 und 1116 treten ein Immo von Thundorf und sein Sohn Lütold als Zeugen für Schenkungen ans Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen auf. 1247 erscheint ein Neffe des Chorherrn Friedrich von Beromünster als stellensuchender Priester namens Rüdiger von Thundorf, der 1259, nun selbst Chorherr zu Heiligenberg bei Winterthur, Urkundenzeuge für das Kloster Töß ist. [4]

Vogteirecht und Kellnhof zu Thundorf lagen 1361 als Lehen der Habsburger bei den Hofmeistern von Frauenfeld. Später wurde die Vogtei an die Herrschaft Weinfelden verpfändet und ging 1466 an Hans von Wängi über, der sie 1492 wieder auslöste. 1527 wurde die Gerichtsherrschaft Thundorf an Joachim vom Rappenstein verkauft und fortan gmeinsam mit der Herrschaft Wellenberg verwaltet, welche 1537 an die Herren von Ulm, 1669 dann zunächst an Heinrich Eschern und 1694 schließlich an die Stadt Zürich glangte, bei der sie bis zu ihrer Aufhebung 1798 blieb. [4]

Aus dem Jahr 1463 eine Offnung überliefert, in der die Zuständigkeit des Gerichts, die Gerichtstäge, verschiedene Strafbestimmungen, den Herren zuständige Abgaben und Dienste und ein Tavernenrecht festgeschrieben sind. Ab 1527 wurde die Offnung zum Teil an Wellenberger Rechtsnormen angeglichen. Seit dem späten 17. Jahrhundert ist daneben eine von den Einwohnern Thundorfs gegebne Gemeindeordnung belegt. [4]

Seit 1275 ist zu Thundorf ein Leutpriester bezeugt. Der Kirchsatz wurde nach dem Tod des hochverschuldeten Kaspar Hofmeisters 1486 versteigert und kam 1495 durch Kauf an die Gemeinde. [4] 1528/’30 wird die Reformation vollzogen. Seit 1631 wurde zur Winterszeit vom Pfarrer Schulunterricht erteilt; das erste Schul- und Gmeindhaus stammt von 1700.

Nach dem Ende der Helvetik 1803 bildete der Ort zusammen mit Lustorf die Munizipalgemeinde Thundorf; 1973 verbanden sich auch die Schulgmeinden beider der Dörfer. 1995 entstand die heutige Gemeinde Thundorf durch die Vereinigung der drei Ortsgemeinden Thundorf, Lustdorf und Wetzikon, das von 1803 bis 1994 Teil der Municipalgemeinde Lommis war.

Verwaltung

Die Gemeinde wird von einem siebenköpfigen Gemeinderat geführt; Gemeindeammann ist derzeit Stefan Blatter.

Quelle

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Eugen Nyffenegger/Oskar Bandle & al.: Thurgauer Namenbuch 1.2: Die Siedlungsnamen des Kantons Thurgau (K–Z). Huber, Frauenfeld 2003, ISBN 978-3-7193-1309-8, p. 1259 s. v. Thundorf.
  3. a b Philipp Obrist/Andres Kristol: Thundorf TG (Frauenfeld) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 873f.
  4. a b c d e f Clemens Hagen/Alfred Kessler & al.: Ortsgeschichte von Thundorf. Hrsg. von der Bürgergemeinde Thundorf, Frauenfeld 1982, p. 13 (a)/p. 24 (b)/p. 28ff. (c)/p. 33ff. (d)/p. 183f. (e)/45f. (f).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Weyer (Oberösterreich) — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Weyer enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Weyer im oberösterreichischen Bezirk Steyr Land, wobei die Objekte teilweise per Bescheid und teilweise durch Verordnung… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Zeller — Grabmal für Stefan Fadinger und Christoph Zeller im Seebacher Moos Christoph Zeller († 18. Juli 1626 bei Urfahr, Oberösterreich) war Wirt in Haibach ob der Donau und Sankt Agatha, Schwager von Stefan Fadinger und ging als Oberhauptmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Naturschutzgebiete in Oberösterreich —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Seisenburg — p3 Seisenburg Die Seisenburg 2009 Alternativname(n): Hochseisenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Bath National Cemetery — is a United States National Cemetery located the town of Bath, in Steuben County, New York. It encompasses convert|28.9|acre|m2, and as of the end of 2005, had 13,048 interments. History The area was originally part of the New York State Soldiers …   Wikipedia

  • Des Esels Schatten — Skulptur (nach Wielands „Der Prozess um des Esels Schatten“) auf dem Marktplatz von Biberach Des Esels Schatten ist eine Geschichte um einen absurden Gerichtsprozess in Abdera, dem „antiken Schilda“. Die älteste Version der Geschichte stammt aus… …   Deutsch Wikipedia

  • Ennetmoos — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Grubmühl (Gauting) — Grubmühl ist eine Einöde an der Würm in der Nähe von Gauting im Landkreis Starnberg. Kolk im Grubmühler Feld …   Deutsch Wikipedia

  • Grubmühler Feld — Grubmühl ist eine Einöde an der Würm in der Nähe von Gauting im Landkreis Starnberg. Kolk im Grubmühler Feld Grubmühle, Zustand 2008 Die Gegend um die Grubmühle hat eine Besiedlungs …   Deutsch Wikipedia

  • Martelltal — Lage des Martelltals in Südtirol Das Martelltal (ital. Val Martello) ist ein nach Süden ausgerichtetes Seitental des Etschtals im mittleren Vinschga …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”