- Grumbach (Wilsdruff)
-
Grumbach Stadt WilsdruffKoordinaten: 51° 2′ N, 13° 33′ O51.0296613.550405Koordinaten: 51° 1′ 47″ N, 13° 33′ 1″ O Einwohner: 1.680 Eingemeindung: 9. Juli 1998 Postleitzahl: 01723 Vorwahlen: 035203, 035204 Lage von Grumbach in Wilsdruff
Grumbach ist ein Ortsteil der sächsischen Kleinstadt Wilsdruff im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und ist etwa zwei Kilometer südlich von Wilsdruff gelegen. 1834 hatte Grumbach 1132 Einwohner. Ein Höchststand wurde 1950 mit 2003 Einwohnern erreicht. Heute leben dort etwa 1680 Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbarorte
Birkenhain, Limbach Wilsdruff Kaufbach Helbigsdorf Kesselsdorf Herzogswalde Pohrsdorf, Fördergersdorf Braunsdorf, Oberhermsdorf Geschichte
Grumbach entstand in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts während der Besiedelung der Mark Meißen. In einer beschöflich-meißnerischen Urkunde vom 9. Februar 1223 wird es als Villa Grombach erstmals urkundlich erwähnt. Grumbach ist ursprünglich als Waldhufendorf angelegt und nun geprägt durch die Landwirtschaft mit hauptsächlich bäuerlichen Elementen, da es nie einen Herrensitz gab.
Im 14. Jahrhundert unterstand das Dorf drei verschiedenen Ämtern: das Niederdorf rechts des Bachs Wilde Sau dem Amt Dresden, das Oberdorf dem Amt Tharandt und der größte linksufrige Teil dem Amt Meißen. Nach mehreren Veränderungen der Besitzverhältnisse wuchs Grumbach im 16. Jahrhundert zu einer einheitlichen Gemeinde zusammen.
Der Ort lag bis 1833 am überregionalen Postkurs Dresden - Nürnberg im Zuge der Alten Frankenstraße, später Hofer Chaussee und heutigen B 173 mit einer Geleitgeldeinnahme und Ausspanne (ehem. Erbgericht, heute Gasthof Grumbacher Hof) an der Kreuzung mit einem alten Pilgerweg und dem regionalen Postkurs Tharandt - Wilsdruff. Aus der Zeit von 1859 bis 1900 sind noch ein Königlich-sächsischer Ganzmeilenstein vom Postkurs Freiberg - Wilsdruff und ein Königlich-sächsischer Halbmeilenstein als Straßenwärterstein vom Postkurs Tharandt - Wilsdruff erhalten, die seit 2011 an der rekonstruierte Geleitschranke neben dem Gasthof stehen. 1886 bis 1972 bestand Anschluss an die Schmalspurbahn Freital-Potschappel - Wilsdruff des Wilsdruffer Schmalspurnetzes, wovon u. a. das Bahnhofsgebäude als Wohnhaus erhalten blieb.
Im Grumbacher Schulhaus wird seit 1883 unterrichtet, heute wird es als Evangelische Grundschule genutzt. 1926 wurde das Rathaus eingeweiht. 1975 eröffnete man den neu erbauten Kindergarten. Nachdem die Wahlberechtigten am 8. März 1998 im Bürgerentscheid einem Zusammenschluss der Gemeinde Grumbach und der Stadt Wilsdruff zugestimmt hatten, wurde die Eingemeindung am 9. Juli 1998 vollzogen.[1]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [2] 1551 75 besessene Mann, 6 Häusler, 110 Inwohner, 67 Hufen 1764 61 besessene Mann, 1 Gärtner, 53 Häusler, 34 Hufen 1834 1132 1871 1297 Jahr Einwohnerzahl 1890 1397 1910 1473 1925 1520 1939 1605 Jahr Einwohnerzahl 1946 1888 1950 2003 1964 1779 1964 1244 Ortsnamenformen
Der Name des Ortes Grumbach änderte sich geschichtlich wie folgt:[2]
- 1223: Grombach
- 1259: Grumpach
- 1260: Grunbach
- 1279: Hermannus de Grunenbach
- 1286: Crumpach
- 1303: Gruenbach
- 1313: Grunenbach
- 1334: Grunbach
- 1547: Nider- u. Obergruenbach
- 1561: Krompach
- 1875: Grumbach b. Wilsdruff
Persönlichkeiten
- Johann Christian Gottlieb Irmler (* 11. Februar 1790 in Obergrumbach bei Dresden; † 10. Dezember 1857 in Leipzig) - Klavierbauer[3][4].
Kirchgemeinde
Die Kirchgemeinde Grumbach gehört zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, speziell zum Kirchenbezirk Meißen.
Die Kirche zu Grumbach ist seit 1303 urkundlich belegt. In ihr befindet sich noch ein romanisches Portal aus dem 13. Jahrhundert. Ihre bekannte Bilderdecke wurde erst nach dem Dreißigjährigen Krieg geschaffen.
Seit 2000 ist Pfarrer Heiner Bludau für die Gemeinde zuständig. Er leitet die Kirchgemeinde und das Haus der Stille. Unter seiner Anleitung wurde im August 2002 das Grumbacher Labyrinth aus Steinen von Besuchern des Hauses aufgebaut, es ist im Pfarrgarten zu finden.
Die Schwesternkirchgemeinde Kesselsdorf wird von Pfarrer Volker Geißler geführt, die Partnergemeinde ist Pattensen in der Lüneburger Heide.
Das alte Grumbacher Pfarrhaus wurde in den letzten Jahren für das Angebot von Einkehrtagen innerhalb der Evang.-luth. Landeskirche Sachsen ausgebaut und ist nun als Haus der Stille am Sächsischen Jakobsweg im Zuge der Frankenstraße bekannt.
Literatur
- Michael Blümel, Norbert Demarczyk: Brunnenweg. ( = Beiträge zur Hausgrundstücksgeschichte von Grumbach, Heft 1), 3., verbesserte Auflage, Grumbach 2008.
- Hermann Clausnitzer:
- Grenzen, zwischen Bodenreform und Marktwirtschaft. 2. Auflage, winterwork, Grimma 2009, ISBN 978-3-942150-06-4.
- Eine Nachbetrachtung zu Grumbachs Dorfchroniken. Selbstverlag 2003
- Wasser, die Wilde Sau erzählt. Selbstverlag 2004
- Entschuldigung, ich bin die Triebisch. winterwork, Grimma 2009, ISBN 978-3-942150-04-0.
- Cornelius Gurlitt: Grumbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 164.
Weblinks
Commons: Grumbach (Wilsdruff) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Grumbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Grumbach auf wilsdruff.net
- Kirchgemeinde Grumbach
Einzelnachweise
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
- ↑ a b Grumbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Johann Christian Gottlieb Irmler in der Sächsischen Biographie.
- ↑ Johann Gottlieb Irmler auf wiki.hammerfluegel.net
Stadtteile von WilsdruffBirkenhain | Blankenstein | Braunsdorf | Grumbach | Grund | Helbigsdorf | Herzogswalde | Kaufbach | Kesselsdorf | Kleinopitz | Limbach | Mohorn | Oberhermsdorf
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Grumbach — ist der Name folgender Orte: Grumbach (Glan), Gemeinde im Landkreis Kusel, Rheinland Pfalz Mümling Grumbach, Ortsteil der Gemeinde Höchst im Odenwald im Odenwaldkreis, Hessen Grumbach (Callenberg), Ortsteil der Gemeinde Callenberg im Landkreis… … Deutsch Wikipedia
Wilsdruff — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Braunsdorf (Wilsdruff) — Braunsdorf Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Kaufbach (Wilsdruff) — Kaufbach Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Birkenhain (Wilsdruff) — Birkenhain Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Blankenstein (Wilsdruff) — Blankenstein Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Helbigsdorf (Wilsdruff) — Helbigsdorf Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Grund (Wilsdruff) — Grund Stadt Wilsdruff Koordinaten: 51° 0 … Deutsch Wikipedia
Limbach (Wilsdruff) — Limbach Stadt Wilsdruff Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Heiliger Weg — Der Heilige Weg entstand im Rahmen der Heiligsprechung von Bischof Benno von Meißen. Er führte von Böhmen nach Meißen. Ein originales Teilstück blieb im Tharandter Wald, zwischen Grillenburg und Wilsdruff im Landkreis Sächsische Schweiz… … Deutsch Wikipedia