Guayacanit

Guayacanit
Enargit
Chemische Formel Cu3AsS4
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.KA.05 (8. Auflage: II/C.14-10) (nach Strunz)
3.2.1.1 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse mm2
Farbe dunkelgrau bis schwarz
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 3
Dichte (g/cm³) 4,45
Glanz metallisch
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit {110} vollkommen, {100} deutlich, {010} deutlich
Habitus
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung häufig entlang {320}

Enargit (auch Clarit, Garbyit oder Guayacanit) ist ein häufiges Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze, genauer der Sulfoarsenate.

Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Cu3AsS4 und bildet flache oder prismatische Kristalle von bis zu 15 cm Größe von grau-schwarzer Farbe. Es kommt häufig zur Zwillingsbildung, manchmal auch zu Drillingen. Das Mineral ist häufig nicht gut auskristallisiert, sondern bildet derbe Aggregate.

Inhaltsverzeichnis

Modifikationen und Varietäten

Enargit ist eng verwandt mit den Mineralen Luzonit und Famatinit. Alle drei Minerale besitzen die chemische Zusammensetzung Cu3(As, Sb)S4. Im Gegensatz zu Enargit kristallisieren Luzonit und Famatinit jedoch im tetragonalen Kristallsystem. Enargit kann maximal etwa 20 % Antimon enthalten, bei größeren Gehalten entsteht immer Famatinit.[1]

Es sind zwei Varietäten des Enargits bekannt. Von diesen enthält eine Silber[2], die andere Zinn[3].

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1850 in der Typlokalität Morococha in Peru gefunden und von Breithaupt beschrieben.

Bildung und Fundorte

Enargit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen bei Temperaturen von 280 bis 600 °C[1]. Es ist häufig vergesellschaftet mit Pyrit, Sphalerit, Galenit, Bornit, Tetraedrit, Tennantit, Chalkosin, Covellin, Baryt und Quarz.

Enargit findet sich in vielen Ländern, in Europa findet man das Mineral beispielsweise in Österreich (Tirol), Serbien und Italien. Wichtige Vorkommen liegen in den Anden Südamerikas, vor allem in Peru, Chile und Argentinien. Aber auch in den Vereinigten Staaten (Montana, Utah, Arizona, Colorado), Luzon (Philippinen) und Japan sind Vorkommen bekannt.

Struktur

Enargit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnm21, den Gitterparametern a = 7,41 Å, b = 6,44 Å und c = 6,15 Å sowie zweiFormeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung

Enargit ist ein wichtiger Rohstoff für die Gewinnung von Kupfer.

Einzelnachweise

  1. a b Mihály Pósfay, Peter Buseck: Relationships between microstructure and composition in enargite and luzonite. In: American Mineralogist, 1998, 83, S. 373–382, pdf
  2. Argentian Enargite in mindat.org (engl.)
  3. Mineralienatlas:Stannoenargit

Literatur

  • Enargit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 437/438).

Weblinks


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