Günter Endruweit

Günter Endruweit

Günter Endruweit (* 24. Juli 1939 in Tilsit) ist ein deutscher Soziologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Familie flüchtete 1945 nach Marne in Holstein. Am dortigen Gymnasium legte er 1959 das Abitur ab. Danach studierte er Jura, Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Saarbrücken, Tübingen, Kiel und an der Freien Universität Berlin.

Er arbeitete dann als Assistent am Institut für empirische Sozialforschung und am Soziologischen Institut in Saarbrücken. Dort legte er das zweite juristische Staatsexamen ab, promovierte zum Dr.jur. und habilitierte sich mit einer Studie zum Einfluss der Eliten auf die Entwicklung für das Fach Soziologie. Er wurde auf mehrere Lehrstühle berufen. So war er Professor für Soziologie an der Universität des Saarlandes, der Technischen Universität Berlin, der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Stuttgart und lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Universität Kiel sowie als Gast an der Istanbul Üniversitesi und der Northwestern University in den USA.

Endruweit hatte zahlreiche Ämter in der Selbstverwaltung in Bochum, Stuttgart (Dekan), Saarbrücken (Vizepräsident der Universität) und Kiel (Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät) inne.

Forschungstätigkeiten

Er erforschte u. a. die Gastarbeiterproblematik, die Funktion von Eliten und anderen Minderheiten für die Entwicklung, die Behörden- und Unternehmensorganisation, die Kommunalreform, neue Formen der Arbeitsablauforganisation und Arbeitsbeziehungen und Probleme der staatlichen und privaten Planung.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind Allgemeine Soziologie und Forschungsmethodik, Entwicklungs-, Gemeinde-, Industrie-, Organisations-, Technik- und Agrarsoziologie.

Veröffentlichungen

Monografien

Endruweit war langjährig Redakteur der Zeitschrift Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Herausgeberschaften

  • 1971-84: Mitherausgeber von Die Dritte Welt. Vierteljahresschrift zum wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Wandel St. Michael (Bläschke)
  • 1974-82: Mitglied des Redaktionsbeirates von La questione criminale, Bologna (Il Mulino)
  • 1982: (zus. mit Elmar Münzer), Politik und Planung in der neuen Kommunalstruktur. Erste Erfahrungen mit der Gebiets- und Verwaltungsreform, Hannover (Curt R. Vincentz)
  • 1982-91: Verantwortlicher Redakteur von Soziologie. Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Stuttgart (Enke)
  • 1985: (zus. mit Eduard Gaugler/Wolfgang H. Staehle/Bernhard Wilpert), Handbuch der Arbeitsbeziehungen. Deutschland, Österreich, Schweiz, Berlin/New York (de Gruyter)
  • 1989:(zus. mit Gisela Trommsdorff), Wörterbuch der Soziologie, 3 Bände, Stuttgart/München (Enke/dtv)
    • 1999: (vietnamesisch) Tù’ iê’n Xã Hôi Hoc, Hanoi (Nhà Xuât Bàn Thê’ Giói)
  • 1993: Moderne Theorien der Soziologie, Stuttgart (Enke)
    • 1999 (vietnamesisch) Các Lý Thuyêt Xã Hôi Hoc Hiên Ðai, Hanoi (Nh’a Xuât Bàn Thê Giói)
    • 2000 (japanisch von Shizuo Yamamato) Gendai No Shakaigaku Riron, Tokio (Koseisha – Koseikaku)
  • 1993-  : Mitglied des Redaktionsbeirates von Geschichte und Gegenwart, Graz
  • 1993-  : Mitglied des Herausgeberbeirates von Industrielle Beziehungen, Mering
  • 2000: (zus. mit Wolf R. Dombrowsky) Ein Soziologe und sein Umfeld. Lars Clausen zum 65. Geburtstag von Kieler Kollegen und Mitarbeitern, Kiel (Institut für Soziologie der Christian-Albrechts-Universität)
  • 2004: (verbesserte Neuauflage, zus. mit Gisela Trommsdorff) Wörterbuch der Soziologie, Stuttgart (Lucius & Lucius)

Weblinks


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