HS Bremen

HS Bremen

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Hochschule Bremen
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Gründung 1982
Trägerschaft staatlich
Ort Bremen
Bundesland Freie Hansestadt Bremen
Staat Deutschland
Rektorin Karin Luckey (seit 1. September 2008)
Studenten 7.826 (WS 2008/09)
Website www.hs-bremen.de

Die Hochschule Bremen ist eine staatliche Hochschule in Bremen. Sie entstand 1982 aus der Fusion von vier Hochschulen; der Hochschule für Wirtschaft, der Hochschule für Technik, der Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie sowie der Hochschule für Nautik.

Inhaltsverzeichnis

Standorte

Bremer Technikum vor 1917, heute der inzwischen zweimal umgebaute M-Trakt (Neustadtswall) der Hochschule Bremen

Die Hochschule verteilt sich auf vier Standorte. Der Zentralstandort mit der Hauptverwaltung und den Fachbereichen Soziales und Technik befindet sich in der Bremer Neustadt am Neustadtswall. Die Fachbereiche Nautik und Wirtschaft sind ungefähr einen Kilometer nordöstlich am Standort Werderstraße angesiedelt, wo sich auch die zum Fachbereich Nautik gehörende School of International Business (SIB) befindet. Ein weiterer Standort liegt in der Nähe des Flughafens Bremen, hier befinden sich u.a. das Zentrum für Informatik und Medientechnologien (ZIMT) sowie das Institut für Aerospace-Technologie. Die International Graduate School ist am Standort Süderstraße angesiedelt.

Studium

2009 sind insgesamt rund 8.000 Studierende immatrikuliert, davon rund 60 % männlich und 40 % weiblich. Von den 1.365 Absolventen (2008) kamen 670 aus den Wirtschaftswissenschaften, 532 aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften und 163 aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die beliebtesten bzw. größten Studiengänge waren 2008/2009 die Soziale Arbeit (1.165 Bewerbungen/405 Studierende), Betriebswirtschaft (801/548), Tourismusmanagement (762/287), Betriebswirtschaft und Management (450/290), Globalmagement (379/253), Mechanical Engineering (Maschinenbau) (317/470), Wirtschaftssprachen und Unternehmensführung (317/353), Freizeitwissenschaften (281/?), Bionik (279/?), Nautik (210/406) und Bauingenieurswesen (?/286) [1] .

Die Hochschule Bremen legt besonderen Wert auf die Internationalität des Studiums. Sie unterhält derzeit (2008) etwa 300 Kooperationsvereinbarungen mit ausländischen Hochschulen und die Mehrzahl der Studiengänge setzt verpflichtend mindestens ein Auslandssemester voraus. Einige Studiengänge verleihen in Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen Doppeldiplome. Darüber hinaus werden in den Bereichen Ingenieurwissenschaften und Wirtschaft mehrere komplett englischsprachige Masterstudiengänge angeboten.

Zum Wintersemester 2005/2006 wurden im Zuge der allgemeinen Studiengangsangleichung an der Hochschule Bremen fast alle Diplom-Studiengänge in Bachelor-/Master-Studiengänge umgewandelt. Für ihr Reformkonzept erhielt die Hochschule Bremen neben der TU München im Jahr 2000 die Auszeichnung „Best Practice Hochschule“ vom Centrum für Hochschulentwicklung.[2]

2004 gründete die Hochschule Bremen eine Graduate School unter dem Namen International Graduate Center (IGC), um postgraduale Studiengänge berufsbegleitend oder in Vollzeit zielgruppengerecht anbieten zu können. Masterprogramme des IGC werden vorwiegend im Bereich Management angeboten und schließen mit den anerkannten Abschlüssen Master of Arts (M.A.) oder Master of Business Administration (MBA) ab.

Die Hochschule Bremen ist eines von sieben Mitgliedern im deutschen Hochschulverbund Alliance for Excellence UAS7. Außerdem ist die Hochschule Teil des Wbone-Netzwerks für Bildungseinrichtungen.

Besondere Angebote

Ende der 80er Jahre entwickelte die Hochschule Bremen gemeinsam mit der EDEKA Nordwest, der Brauerei Beck & Co., KraftJacobsSuchard (heute Kraft Foods), dem deutschen Einzelhandelsverband, der Handelskammer Bremen und dem Einzelhandelsverband Nordsee den Studiengang Management im Handel[3]. Dieser konzentriert das Studium der Betriebswirtschaft auf alle Zweige der Konsumgüterwirtschaft, die mit dem Handel in Kontakt stehen, also den handelsorientierten Abteilungen der Konsumgüterindustrie, dem Groß- und Einzelhandel sowie den Konsumenten. Der Studiengang wurde mit dem „Goldenen Zuckerhut“ - dem wichtigsten Preis der Konsumgüterwirtschaft in Deutschland - ausgezeichnet und wird seit vielen Jahren von der Conzen-Stiftung gefördert. Mindestens ein Auslandspraktikum ist verpflichtend abzuleisten.

Die Hochschule Bremen bietet einen Internationalen Frauenstudiengang Informatik an.[4] Im Gegensatz zum Studiengang Digitale Medien oder Internationales Studium Technische Informatik ist dieser Studiengang ein allgemein gehaltener Informatikstudiengang für Frauen.

Ein weiterer außergewöhnlicher Studiengang ist der internationale, hochschulübergreifende Studiengang Digitale Medien. Hier kooperieren die Hochschule Bremen, die Hochschule Bremerhaven, die Hochschule für Künste Bremen und die Universität Bremen, um es den Studenten im Rahmen dieses Studiums zu ermöglichen, Kurse an den beteiligten Hochschulen zu belegen.

Das Studienangebot der School of International Business der Hochschule Bremen umfasst internationale wirtschaftswissenschaftliche Bachelor- und Diplom-Studiengänge sowie englisch- und deutschsprachige Master-Studiengänge.

Studiumsvoraussetzungen

Die allgemeinen Studiumsvoraussetzungen sind die Fachhochschulreife oder das Abitur. Es sind die studiengangsspezifischen Voraussetzungen (Praktika, Sprachkenntnisse, Berufsausbildung etc.) nachzuweisen. Der Zugang zum Master-Studiengang setzt in der Regel ein abgeschlossenes berufsqualifizierendes Hochschulstudium voraus.

Darüber hinaus gibt es in Bremen zwei weitere Möglichkeiten zum Studium:

  • Die Sonderzulassung setzt voraus einen Wohnsitz in Bremen und Umzu, eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine Prüfung mit Abschluss z.B. als Meister, Techniker, Betriebswirt etc..
  • Die Einstufungsprüfung setzt voraus einen Wohnsitz in Bremen und Umzu, eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens 2 Jahren, eine mindestens dreijährige weitere Berufspraxis und die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Es erfolgt dann eine Prüfung für die Zulassung. [5]

Fakultäten

In den insgesamt fünf Fakultäten werden 64 Studiengänge angeboten (Stand: 2008), von denen die Mehrzahl einen obligatorischen Auslandsaufenthalt beinhalten.

  • [1]: Wirtschaftswissenschaften
  • [2]: Architektur, Bau und Umwelt
  • [3]: Gesellschaftswissenschaften
  • [4]: Elektrotechnik und Informatik
  • [5]: Natur und Technik

Studentenvertretungen

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) ist in der Hochschule Bremen das geschäftsführende und mit der Außenvertretung betraute Organ der Studierendenschaft. Der AStA wird vom Studierendenparlament gewählt. Er besteht aus dem Vorstand sowie einer Reihe von Referenten (Sachmitarbeiter) für verschiedene Aufgabengebiete. Neben dem AStA existieren an der Hochschule Bremen auch Fachschaften zur Interessenvertretung der Studierenden in den jeweiligen Fakultäten.

Geschichte

Die Hochschule Bremen entstand 1982 aus der Fusion der Hochschulen für Wirtschaft, Technik, Sozialpädagogik und Sozialökonomie sowie Nautik.

Wirtschaft

1963 begann die Höhere Wirtschaftsfachschule (HWF) mit dem Betrieb. Sie hatte 1964 rund 65 Studierende. 1968 wurde daraus die Wirtschaftsakademie und 1970 die eigenständige Hochschule für Wirtschaft. 1982 bei der Fusion der vier Hochschulen entstand die Fakultät 1 - Wirtschaftswissenschaften mit inzwischen 22 Studiengängen (Stand: 2009).

Technik

1894 wurde im Südwestflügel der Schule an der Langemarckstraße (damals Kleine Allee) in der Neustadt das Technikum eingerichtet mit den drei Schulen für Baugewerke, Maschinenbau, Schiffbau und 1895 der Seemaschinistenschule. 1906 wurde nach Plänen von Hugo Wagner ein Neubau auf der gegenüberliegenden Seite eröffnet. 1914 erhielt das Technikum die Bezeichnung Technische Staatslehranstalten mit den Abteilungen Hoch- und Ingenieurbau, Maschinenbau, Elektronik, Schiffbau und Luftfahrttechnik, Schiffsingenieurschule. Im Volksmund hielt sich der Name Technikum. Weitere Fachbereiche entwickelten oder veränderten sich u.a. in Tiefbau, Elektrotechnik, Schiffsmaschinenbau; die Seemaschinistenschule wurde Teil der Schiffingenieurschule. 1927 wurde die 1884 gegründete Schiffingenieurschule Bremerhaven eingegliedert. Ein Anbau entstand 1927.

Ab 1937 galt der Name Staatliche Ingenieurschule und Staatsbauschule in Bremen. Nachdem das Schulgebäude 1941 ausbrannte fand das Studium an der Schule am Leibnitzplatz (damals Kapitän-König-Schule) statt. 1942 wurde der Name Bau- und Ingenieurschule der Hansestadt Bremen eingeführt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Reparaturen am Schulgebäude vorgenommen. Erweiterungsbauten erfolgten 1956 am Neustadtswall, 1959 das Maschinenlabor mit einer Erweiterung (1962) und 1963 der Elektroflügel am Park. 1963 lautete der Name nun Ingenieurschule mit rund 1.550 Studierenden (1964), 1968 dann Ingenieurakademie und 1970 schließlich Hochschule für Technik. Das Rechenzentrum entstand ab 1974, es folgte 1976 das 10-geschossige Hochhaus für die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurswesen (AB-Flügel). Die Mensa nach Plänen von Evaristo Sosa mit der Kunstgruppe 4 Riese von Klaus Schultze entstand von 1977 bis 1980. Die Riesen verschwanden fast spurlos 2008 bei einem Umbau der Mensa.

Nach der Fusion der vier Hochschulen entstanden ab 1982 die

  • Fakultät 2 - Architektur, Bau und Umwelt mit inzwischen 6 Studiengängen (Stand: 2009),
  • Fakultät 4 - Elektrotechnik und Informatik mit inzwischen 13 Studiengängen (Stand: 2009) und
  • Fakultät 5 - Natur und Technik mit inzwischen 18 Studiengängen (Stand: 2009)

Sozialpädagogik und Sozialökonomie

1919 wurde die Soziale Frauenschule in Bremen eingerichtet. Daraus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Fachschule für Sozialberufe mit der Abteilung Frauenfachschule in der Straßburger Straße, der Abteilung Kindergärtnerinnen- und Jugenleiterinnenseminar in der Mainstraße und der Abteilung Wohlfahrtsschule Am Wall. Diese Schule hatte 1964 rund 320 Schüler. 1968 wurde daraus die Sozialsakademie und 1970 die eigenständige Hochschule für Sozialpädagogik. 1982 bei der Fusion der vier Hochschulen entstand die Fakultät 3 - Gesellschaftswissenschaften mit inzwischen 9 Studiengängen (Stand: 2009).

Nautik

Der ehemalige Steuermann Daniel Braubach regte zum Ende des 18. Jahrhunderts an in Bremen eine Navigationsschule einzurichten. Er wurde 1790 vom Senat zum Navigationslehrer einer Privatschule bestellt. Carl Philipp Cassel (1742/44-1807), gründete 1798 mit weiteren Partnern im Haus Seefahrt die Bremische Navigationsschule, Keimzelle der seemännischen Ausbildung in der Stadt und Vorläufer Bremer Seefahrtschule. Braubach leitete diese Schule, die 1799 nur 14 Schüler hatte. und er verfasste ein Seefahrtshandbuch. Von 1803 bis 1809 war die Schule in angemieteten Räumen und bis 1812 wieder im Haus Seefahrt. Die Schule wurde 1812 geschlossen und 1825 mit 8 Schülern erneut eröffnet. 1828 waren es 28 und 1830 schon 52 Schüler. Unterrichtet wurde in der Hauptschule in der Dechanatstraße und Schulleiter war bis 1837 der Kapitän Friedrich Lappenberg. Die Schule stagnierte danach.

Ab Februar 1850 war Arthur Breusing (1818-1892) Navigationslehrer an der Steuermannschule, die nun eine Unter- und eine Obersteuermannsklasse hatte und die sich ab 1854 in der bisherigen "Irrenanstalt" auf der Wichelnburg in Stephanieviertel befand. Breusing war einer der bedeustensten Nautiker und Geographen des 19. Jh. Sein erstes Werk von 1852, der Leitfaden für Seefahrer, wurde zu einem Standardwerk der Ausbildung. 1858 wurde Breusing Direktor der umbenannten Seefahrtschule und 1961 promovierte er zum Dr. phil. Durch sein Ansehen und seine Aktivitäten entwickelte sie sich zur angesehensten Seefahrtschule in Deutschland. Einer der besten und bedeutenden Schüler dieser Zeit war der deutsche Polarforscher Carl Koldewey.

Der Steuermann Bermpohl unterrichtete in dieser Zeit um 1855 in einer Privatschule in Vegesack zukünftige Steuermänner und ab 1866 in Emden. 1870 wurde er Lehrer an der Seefahrtsschule. 1877 entstand nach Plänen von Alexander Schröder und Johannes Rippe ein neues Schulgebäude am Neustadtswall beim ehemaligen Buntentor, das 1909 umgebaut wurde. Das Gebäude wurde 1944 zerstört.

Ab 1897 waren Dr. Schilling und danach von 1928 bis 1936 und von 1946 bis 1951 Prof. Julius Preuß Schulleiter. 1946 durfte wieder eine Seefahrtschule in Bremen eingerichtet werden. Der erste Unterricht fand in Baracken statt (Bürenstraße, Hermann-Böse-Straße). 1949 zog die Schule in die Schule an der Elsflether Straße ein. 1958 konnte der Neubau nach Plänen von Berhard Wessel auf dem Stadtwerder eröffnet werden. Das Studium erfolgte in 4 Semestern plus 1 Jahr Fahrenszeit plus 2 x 2 Semester Studium. 1964 waren in der Seefahrtsschule Bremen rund 320 Studierende. Die Seefahrtsschulen Bremen und Bremerhaven wurden zusammengefasst und 1968 zur Seefahrtsakademie sowie 1970 zur Hochschule für Nautik aufgewertet. Das Studium wurde nun durchgehend in 6 Semestern erteilt. 1982 musste die Abteilung Bremerhaven und 1986 die Seefunkerausbildung aufgegeben werden.

1998 erfolgte eine Umbenennung des Fachbereichs Nautik in Nautik und Internationale Wirtschaft. Heute ist der Bereich Nautik der Studiengang Diplom-Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr (Nautik) in der Fakultät 5 - Natur und Technik.

Einzelnachweise

  1. Hochschule Bremen in Weser-Kurier vom 3. Mai 2009
  2. http://www.che.de/bestpractice/
  3. Studiengang Management im Handel
  4. http://www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/ifi/
  5. Hochschule Bremen in Weser-Kurier vom 3. Mai 2009

Weblinks


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