Haag (Neuendettelsau)

Haag (Neuendettelsau)
Haag
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 49′ O49.29527777777810.816111111111421Koordinaten: 49° 17′ 43″ N, 10° 48′ 58″ O
Höhe: 421–434 m ü. NN
Fläche: 658 hadep1
Einwohner: 131 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91564
Vorwahl: 09874
Karte

Lage von Haag in Neuendettelsau

Ortsplan 1827
Haag, Dorfplatz

Haag (umgangssprachlich: Hōch [1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuendettelsau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wird 1288 als Hage bzw. 1316 als ze dem hage namentlich erwähnt[2]. Aus der Namensgebung kann man schließen, dass die Siedlung auf Boden steht, der durch Hineinroden in buschiges Gelände gewonnen wurde.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts kaufte sich Hedwig von Vestenberg aus Neuendettelsau, die Frau des Hermann von Vestenberg, ein Gefälle von einem Hof in Haag und schenkte sie dem 13. Abt des Klosters Heilsbronn, Heinrich von Hirschlach, jedoch mit Vorbehalt der Nutznießung für ihre Lebensdauer und mit der Verpflichtung, dass nach ihrem Tod zu ihrem Seelenheil vom Kloster alljährlich 20 Heller an ihren Beichtvater aus Neuendettelsau gezahlt und von diesem an Arme verteilt werden sollten. 1335 verkaufte die Gotteshauspflege Immeldorf ein Gut in Haag an den Schuster Heinrich Pestlin aus Mausendorf, der drei Jahre darauf dieses Gut und alle weiteren Güter dem Kloster schenkte. 1404/5 erwarb der 20. Abt Stromer durch Tausch vier Güter in Haag. Die an das Klarakloster vertauschten Güter lagen bei Neunhof und bei Hegendorf. Schließlich erwarb der 22. Abt Kötzler 1436 vom Bürger Stephan Tetzel aus Nürnberg noch ein weiteres Gut in Haag, so dass dem Kloster Heilsbronn insgesamt acht Höfe unterstanden.

Im Dreißigjährigen Krieg brannte zwar in Haag kein Hof ab, jedoch verödeten alle Höfe bis auf einen. Erst vier Jahre nach dem Krieg fand man Käufer, die für ein Morgen Land 30 Kreuzer bis einen Gulden zahlten und sich zu jährlichen Abgaben verpflichteten.

Vor der Gebietsreform am 1. Januar 1972 bildete es mit den Ortschaften Jakobsruh, Reuth, Steinhof und Steinmühle eine eigenständige Gemeinde.[3]

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Haag

  • 1910: 251 Einwohner[4]
  • 1933: 236 Einwohner
  • 1939: 235 Einwohner[5]
  • 1961: 203 Einwohner
  • 1970: 225 Einwohner
  • 1987: 98 Einwohner (nur Haag)[6]
  • 2007: 131 Einwohner (nur Haag)[7]

Verkehr

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Steinhof und die Staatsstraße 2410 kreuzend nach Neuendettelsau.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 144f.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 90.
  • Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. (Diss.), 2009, 385-394.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Band 2, Nördlingen 1879; S. 221-223.
  • Hans Rößler (Hrsg.): Unter Stroh- und Ziegeldächern. Aus der Neuendettelsauer Geschichte. Neuendettelsau 1982, S.13f.

Weblinks

 Commons: Haag (Neuendettelsau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 90.
  2. So E. Fechter und Dietrich Deeg. Walter Scherzer geht davon aus, dass bei diesem Beleg Haag bei Ornbau gemeint sei.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  4. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  5. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  6. http://wiki-de.genealogy.net/Haag_%28Neuendettelsau%29
  7. http://www.neuendettelsau.eu/showpage.php?SiteID=32&lang=1

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