Wernsbach (Neuendettelsau)

Wernsbach (Neuendettelsau)
Wernsbach
Koordinaten: 49° 16′ N, 10° 48′ O49.26472222222210.803888888889401Koordinaten: 49° 15′ 53″ N, 10° 48′ 14″ O
Höhe: 401–424 m ü. NN
Fläche: 692 hadep1
Einwohner: 128 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91564
Vorwahl: 09871
Karte

Lage von Wernsbach in Neuendettelsau

Wernsbach

Wernsbach (umgangssprachlich: Wernschbə [1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuendettelsau.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nordwestlich von Wernsbach liegt Neuendettelsau und südöstlich Windsbach. Durch den Ort fließt ein gleichnamiger Bach, der in Windsbach als linker Zufluss in die Fränkische Rezat mündet. Östlich des Ortes befinden sich die Flure Breiten und Viehweide, nördlich liegt die Erhebung Geissberg (435 m).

Geschichte

Verschiedene Funde deuten darauf hin, dass diese Gegend vermutlich schon vorgeschichtlich besiedelt wurde. Die Endsilbe des Ortsnamens -bach und die Flurnamen können als Hinweis gelten, dass der Ort eine frühe Ausbausiedlung des 9. Jahrhunderts ist[2]. Einen ersten eindeutig zuordenbaren namentlichen Beleg gibt es für diesen Ort jedoch erst 1348 als Wernherspach mit der Bedeutung Siedlung, die an Wernhers Bach gelegen ist[3]

Vermutlich seit dem 13. Jahrhundert gibt es in dem Ort die Chorturmkirche St. Laurentius. Das Patronatsrecht übte das Chorherrenstift St. Nikolai in Spalt aus, das wohl im Jahr 1295 von Friedrich III., dem Burggrafen zu Nürnberg, unter anderem auch diese Kirche geschenkt bekommen hatte. 1434 erwarb das Kloster Heilsbronn eine Wiese und in der Folgezeit drei Höfe, von denen im Dreißigjährigen Krieg zwei verödeten. 1724 wurde St. Laurentius durch einen Brand zerstört und im selben Jahr wieder aufgebaut. Die massive mittelalterliche Ummauerung des Kirchhofes lässt auf einen ehemaligen Wehrfriedhof schließen. St. Laurentius ist seit 1807 eine Filialkirche der evangelischen St.-Nikolai-Gemeinde Neuendettelsau.

Der Ort war seit dem 19. Jahrhundert zusammen mit den Nachbarorten Neuses bei Windsbach und Wernsmühle eine eigenständige Gemeinde mit einer Gebietsfläche von 692 Hektar. Seit der Gebietsreform (1. Januar 1972) ist die bis dahin selbstständige Gemeinde Wernsbach b.Windsbach Ortsteil der Gemeinde Neuendettelsau.[4]

Baudenkmal

  • Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Laurentius

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Wernsbach

  • 1856: 220 Einwohner
  • 1910: 251 Einwohner[5]
  • 1933: 219 Einwohner
  • 1939: 204 Einwohner[6]
  • 1961: 343 Einwohner (davon 108 Einwohner auf dem Gebiet der späteren Gemeinde Neuendettelsau)
  • 1963: 378 Einwohner
  • 1970: 372 Einwohner (davon 134 Einwohner auf dem Gebiet der späteren Gemeinde Neuendettelsau)
  • 1987: 106 Einwohner (nur W.)[7]
  • 2007: 128 Einwohner (nur W.)[8]

Verkehr

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Neuendettelsau, nach Reuth zur Kreisstraße AN 19, nach Wernsmühle, Bechhofen und zur Staatsstraße 2223 bei Neuses.

Bis zum 24. September 1989 hatte der Ort eine Haltestelle an der Bahnstrecke Wicklesgreuth–Windsbach.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 208.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 201.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 153.
  • Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. (Diss.), Erlangen 2009, S. 303-317.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Band 2, Nördlingen 1879, S. 302f.

Weblinks

 Commons: Wernsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 201.
  2. vgl. M. Keßler, S. 305; Schuh, Robert: Historisches Ortsnamensbuch von Bayern, Mittelfranken Band 5, München 1979, S. 126.
  3. Die Belege von 1342 und 1345 beziehen sich wahrscheinlich auf Wernsbach bei Ansbach und nicht, wie E. Fechter annimmt, auf diesen Ort. Diese Belege stehen nämlich in einem Zusammenhang mit dem Gumbertusstift, der zu dieser Zeit keine Besitzungen in der Gegend von Windsbach hatte, sehr wohl aber in der Gegend von Weihenzell.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  5. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  6. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  7. http://wiki-de.genealogy.net/Wernsbach
  8. http://www.neuendettelsau.eu/showpage.php?SiteID=32&lang=1

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