- Hans Schulte-Nölke
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Hans Schulte-Nölke (* 1963 in Olsberg) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hans Schulte-Nölke, aus einer Juristenfamilie stammend, studierte Rechtswissenschaften an der Westfälische Wilhelms-Universität in Münster. Von 1989 bis 1992 war er Stipendiat am Graduiertenkolleg für mittelalterliche und neuzeitliche Rechtsgeschichte (Johann Wolfgang Goethe-Universität/Max Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte) in Frankfurt am Main. 1994 wurde er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit der Arbeit Das Reichsjustizamt und die Entstehung des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum Dr. iur. promoviert. 1995 legte er sein zweites Staatsexamen ab und war bis 1997 wissenschaftlicher Assistent bei Reiner Schulze am Institut für Rechtsgeschichte, Abteilung Deutsche und Europäische Privatrechtsgeschichte, an der Universität Münster. Nach Forschungsaufenthalten in mehreren europäischen Ländern, unter anderem am Forschungszentrum für Unternehmensrecht der niederländischen Radboud-Universität Nimwegen habilitierte er sich 2000 in Münster mit der Schrift Europäisches Verbrauchervertragsrecht und deutsches Bürgerliches Gesetzbuch.
Hans Schulte-Nölke erhielt 2001 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches Privatrecht, Rechtsvergleichung, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte an der Universität Bielefeld. Zum Sommersemester 2008 wechselte er an die Universität Osnabrück und wurde zum Direktor des dortigen European Legal Studies Institute ernannt.
Schulte-Nölke ist seit 1983 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Winfridia (Breslau) Münster im CV.[1]
Wirken
2002 war Schulte-Nölke zusammen mit anderen europäischen Rechtswissenschaftlern Initiator der „Acquis-Gruppe“, einer Reaktion auf die Entschließung des Europäischen Parlaments zur Annäherung des Zivil- und Handelsrechts sowie auf die Schlussfolgerungen des Europäischen Rats von Laeken und Tampere und insbesondere auf die Mitteilung der Kommission zum Europäischen Vertragsrecht.
Schulte-Nölke ist Beiratsmitglied von ELSA (The European Law Students’ Association), der weltgrößten Vereinigung von Jurastudenten. 2010 wurde Schulte-Nölke zum deutschen Mitglied der Expertengruppe für Vertragsrecht der Europäischen Kommission ernannt, die bis 2011 einen Entwurf für ein europäisches Vertragsrecht ausarbeiten soll.
Schulte-Nölke hat unter anderem Veröffentlichungen zum Europäischen und Internationalen Wirtschaftsrecht sowie zu Europäischen Rechtsordnungen publiziert. Er ist zusammen mit Friedrich Graf von Westphalen Herausgeber der ZGS - Zeitschrift für das gesamte Schuldrecht.
Schulte-Nölke ist Mitherausgeber des Draft Common Frame of Reference zum europäischen Privatrecht. Außerdem ist er Mitherausgeber (mit Christian Twigg-Flesner (Hull/UK) und Martin Ebers (Barcelona/ES) des Consumer Law Compendiums, einer Studie zur Umsetzung von acht Verbraucherschutzrichtlinien in den Mitgliedstaaten der EU, die das Green Paper on the review of the consumer acquis beeinflusst hat.
Schriften (Auswahl)
- Die Schuldrechtsreform vor dem Hintergrund des Gemeinschaftsrechts, Tübingen 2001, zusammen mit Reiner Schulze
- Europäische Rechtsangleichung und nationale Privatrechte, Nomos 1999, ISBN 3789061867, zusammen mit Reiner Schulze
- Casebook Europäisches Verbraucherrecht, Nomos 1999, ISBN 3789062227, zusammen mit Reiner Schulze
- Formularbuch Vertragsrecht. Verträge und Musterschriftsätze für Vertragsstörungen, Zap-Verlag 2003, ISBN 3896551426, zusammen mit Norbert Frenz, Eckhard Flohr
- Draft Common Frame of Reference zum europäischen Privatrecht (PDF-Datei; 1,24 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Gesamtverzeichnis des CV, Ausgabe 2007, Seite V-663
Weblinks
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