- Heeresgruppe E
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Die Heeresgruppe E (HGr E) war ein Heeres-Großverband der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Heeresgruppe E wurde am 1. Januar 1943 aus dem Armeeoberkommando 12 aufgestellt und der Heeresgruppe F unterstellt. Die Heeresgruppe E war bei ihrer Aufstellung über den Mittelmeerraum und den Balkan verteilt und hatte Einheiten in Kreta, Serbien und Kroatien. Dabei kämpfte sie sowohl in Griechenland als auch in Jugoslawien auch gegen Partisanen .
Im Herbst 1943 übernahm die Heeresgruppe, bestehend aus drei Korps, der Festung Kreta sowie der Sturmdivision Rhodos, nach der Kapitulation der italienischen Besatzungsmacht die alleinige Verantwortung für die Sicherung des besetzten Griechenlands. Im Spätsommer 1944 stand sie mit ca. 300.000 Mann in Griechenland, auf den ionischen und auf den Ägäischen Inseln, sowie auf Kreta. Ihr stand die kommunistische Volksbefreiungsarmee ELAS mit etwa 20.000 Partisanen gegenüber, außerdem noch etwa 8.000 national-monarchistische Aufständische.
Als die Kämpfe in Rumänien sich zur deutschen Niederlage entwickelten, begann die Heeresgruppe E, den Rückzug von den griechischen Inseln und vom Festland. Der Rückzug aus dem südlichen Balkanraum verlief erfolgreich. Bis Ende 1944 glückte es der Heeresgruppe, die Angriffe sowjetischer und bulgarischer Truppen sowie der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee abzuwehren. An der bosnisch-mazedonischen Grenze konnte sie eine stabile Verteidigungsstellung aufbauen. Im Herbst 1944 eroberten die 2. und 3. Ukrainische Front zusammen mit der jugoslawischen Volksarmee Zentralserbien. Die sowjetischen Truppen wurden danach auf den ungarischen Kriegsschauplatz abgezogen. Das rettete die Heeresgruppe E und die 2. Panzerarmee, die sich nun über Südwestserbien, das nördliche Montenegro und schließlich Südostbosnien in Richtung Kroatien absetzten. In den folgenden Monaten versuchte der Oberbefehlshaber Südost, Generaloberst Alexander Löhr, den Unabhängigen Staat Kroatien gegen die Volksbefreiungsarmee zu halten. Eine am 12. April 1945 begonnene Großoffensive der Volksbefreiungsarmee trieb die deutschen Truppen im slowenisch-österreichischen Grenzgebiet zusammen. Nur wenige Verbände entkamen und kapitulierten schließlich gegenüber britischen Streitkräften, die die Steiermark und Kärnten besetzt hatten. Alexander Löhr erreichte eine Teilübereinkunft mit dem britischen Oberbefehlshaber zur Aufnahme der deutschen Verbände. Die Masse der Heeresgruppe befand sich aber am Tag der Kapitulation, dem 8. Mai 1945, noch drei Tagesmärsche von der österreichischen Grenze entfernt. Bis zum 15. Mai gelang zahlreichen Verbänden noch die Flucht nach Österreich. 150.000 deutsche Soldaten der Heeresgruppe wurden von Titos Verbänden gefangengenommen.
Zu diesem Zeitpunkt bestand die Heeresgruppe E aus sieben deutschen Divisionen, zwei Kosaken-Divisionen und neun kroatischen Divisionen. 220.000 Angehörige der mit der Heeresgruppe E nach Österreich geflohenen kroatischen Streitkräfte wurden nach ihrer Kapitulation von den Briten an die Tito-Partisanen ausgeliefert. (siehe auch: Massaker von Bleiburg)
Die Heeresgruppe E wurde zusammen mit der Heeresgruppe F am 25. Mai 1945 aufgelöst.
Organisation
- Heeresgruppen-Truppen
- Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 521
- Unterstellte Einheiten
Datum unterstellte Einheiten 1943 Februar 1943 22., 187., 369., 373., 704., 714., 717. und 718. Infanterie-Division, Festungsbereich Kreta, 11. Luftwaffenfeld-Division, 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, italienische Division Sienna Mai 1943 22., 118., 187., 369. und 373. Infanterie-Division, 104. und 114. Jäger-Division, Festungsbereich Kreta, 11. Luftwaffenfeld-Division, 1. Gebirgs-Division, 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, italienische Division Sienna Juni 1943 22., 118., 187., 369. und 373. Infanterie Division, 100., 104., 114. und 117. Jäger-Division, Festungsbereich Kreta, 11. Luftwaffenfeld-Division, 1. Gebirgs-Division, 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, 1. Panzerdivision, LXVIII. Armeekorps, italienische Division Sienna, verschiedene Bulgarische Armeeeinheiten Juli 1943 22., 118., 187., 369. und 373. Infanterie Division, 100., 104. und 114. Jäger-Division, Festungsbereich Kreta, 11. Luftwaffenfeld-Division, 1. Gebirgs-Division, 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, Sturmdivision Rhodos, LXVIII Armeekorps, italienische Division Sienna, verschiedene Bulgarische Armeeeinheiten August 1943 22., 118., 187., 297., 369. und 373. Infanterie Division, 100., 104. und 114. Jäger-Division, Festungsbereich Kreta, 11. Luftwaffenfeld-Division, 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, Sturmdivision Rhodos, LXVIII. Armeekorps, italienische Division Sienna, verschiedene Bulgarische Armeeeinheiten September 1943 22. Infanterie-Division, Festungsbereich Kreta, Sturmdivision Rhodos, XXII. Armeekorps, 7. Bulgarische Division, Oktober 1943 22. Infanterie-Division, Festungsbereich Kreta, Sturmdivision Rhodos, 114. Jäger-Division, 11. Luftwaffen-Feld-Division, Division Brandenburg, LXVII. und XXII. Armeekorps, 7. Bulgarische Division November und Dezember 1943 22. Infanterie-Division, Festungsbereich Kreta, Sturmdivision Rhodos, LXVII. und XXII. Armeekorps, 7. Bulgarische Division 1944 April 1944 22. und 133. Infanterie-Division, Sturmdivision Rhodos, 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division, 104. Jäger-Division, LXVIII. Armeekorps, II. Bulgarisches Armeekorps August bis Oktober 1944 22. und 133. Infanterie-Division, Festungsbrigaden 938, 967 und 939, 11. Luftwaffen-Feld-Division, Sturmdivision Rhodos, 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division, 104. Jäger-Division, LXVIII., XXII., LXXXXI. und XXI. Armeekorps, II. Bulgarisches Armeekorps November 1944 22. und 133. Infanterie-Division, Festungsbrigaden 939, und 968, XXII., LXXXXI. und XXI. Armeekorps sowie Armeekorps Müller 1945 Januar 1945 22.- und 133.-Infanterie-Division, Festungsbrigaden 939, und 968, XV., XXXIV., LXXXXI. und XXI. Armeekorps, Armeekorps Müller, V. SS-Gebirgskorps Februar 1945 XV., XXXIV., LXXXXI. und XXI. Armeekorps, März 1945 XV., XXXIV. und LXXXXI. Armeekorps, April 1945 XV., XXXIV., XXI., LXIX, LXXXXVII. und LXXXXI. Armeekorps, XV. Kosaken-Armeekorps Mai 1945 2. Panzerarmee XV., XXXIV., XXI., LXIX, LXXXXVII. und LXXXXI. Armeekorps, XV. SS-Kosaken-Kavallerie-Armeekorps Oberbefehlshaber
- 1. Januar 1943 Generaloberst Alexander Löhr
Literatur
- Klaus Schönherr: Der Rückzug aus Griechenland in: Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmider, Klaus Schönherr, Gerhard Schreiber, Krisztián Ungváry, Bernd Wegner: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, Die Ostfront 1943/44 - Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten, im Auftrag des MGFA hrsg. von Karl-Heinz Frieser, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 1089-1099
- Klaus Schmieder: Der jugoslawische Kriegsschauplatz in: Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmider, Klaus Schönherr, Gerhard Schreiber, Krisztián Ungváry, Bernd Wegner: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, Die Ostfront 1943/44 - Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten, im Auftrag des MGFA hrsg. von Karl-Heinz Frieser, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 1009-1088
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